Agility, Obedience, VPG und Fährte – ein Besuch beim Hundesportverein „DVG MV Neukirchen - Klingerhuf e.V.“

Eine tolle Anlage im Wald zwischen Moers und Neukirchen Vluyn
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  • Eine tolle Anlage im Wald zwischen Moers und Neukirchen Vluyn
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Das war schon beeindruckend, als LOKALKOMPASS Kollege Detlef Schmidt mich an einem Freitagmittag zu einem Besuch beim 1949 gegründeten Hundesportverein „DVG MV Neukirchen – Klingerhuf“ mitnahm.

Im Naherholungsgebiet "Klingerhuf" zwischen Neukirchen-Vluyn und Moers liegt die gut 5000qm große Platzanlage des Vereins wunderbar in einem schönen, ruhigen Waldgebiet an der Grenze zwischen Moers und Neukirchen Vluyn.

Wenn man über den Waldweg zum Platz geht hört man schon von Weitem Kommandos wie: „Platz“ – „Sitz“ oder „Revier“ und erkennt im ersten Moment nicht, was sich dahinter verbirgt.

Auf der Platzanlage angekommen erfolgt eine herzliche Begrüßung durch die anwesenden Hundehalter und die Mitglieder des Vereins.

Und an diesem Freitag steht „Unterordnung“ auf dem Programm für die Hunde. Das bedeutet: Basisarbeit, VPG – Unterordnung und Schutzdienst. Jungtiere und ausgewachsene Hunde zeigen gleichermaßen, dass es einer großen Aufmerksamkeit bedarf, den Kommandos zu folgen.

„Kim“ und „Devil“ und auch „Eyck vom Schloss Stolzenfels“, ein herrlicher deutscher Schäferhund, dessen Stammbaum sogar in der „Pedigree Database“ zu finden ist, zeigen, was sie gelernt haben.

Auf der Platzanlage werden 5 Verstecke aufgebaut und Helfer Dario Lennartz bezieht hinter einem der Zelte Position, natürlich mit dem notwendigen Körperschutz und einem Armschoner, der eigentlich für den Hund seine Beute ist, als wenn er einen Gegenstand apportiert.

Helma Spona und ihr Mali „Lexa“ demonstrieren u.a. gekonnt das sog. „Stellen und verbellen“, bei dem der Hund den Helfer hinter einem der Verstecke finden, aktiv aufmerksam stellen und anhaltend verbellen muss.

Der auf dem Platz so agile „Eyck“ ist sonst eigentlich ein kleiner „Rantanplan“, also der vierbeinige Begleiter des Comic Westernhelden Lucky Luke, der dümmer ist als sein Schatten.

Die Sportart „Agility“ kam aus England und steht allen Hunden offen, egal ob Deutsche Dogge oder Rehpinscher. Jedem bewegungsfreudigen gesunden Hund macht dieser Sport Spaß. Das Ziel besteht darin, den Hund die verschiedensten Hindernisse in ständig wechselnder Reihenfolge überwinden zu lassen, um so seine Führigkeit und seine Geschicklichkeit aber auch Schnelligkeit zu erproben.

Obedience verlangt von Hund und Hundeführer einen Menge Disziplin und präzise Ausführung von Kommandos. Das ist vor allem viel Kopfarbeit, weniger körperlich anstrengend und daher auch für ältere oder gesundheitlich beeinträchtigte Hunde gut geeignet.

Der Vielseitigkeitssport - VPG besteht aus drei Abteilungen. Vorab ist die Begleithundeprüfung abzulegen. In den drei Disziplinen Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst wird die Vielseitigkeit und Intelligenz des Hundes gleichermaßen gefordert und gefördert.

„Bei sachkundiger Ausbildung wird der Hund dabei keinesfalls zur Kampfmaschine oder „scharf“ gemacht. Vielmehr lernt der Hund in jeder Situation seinem Hundeführer zu folgen und seine natürliche Aggression unter Kontrolle zu halten. Dieses ist auch eine Form des Stressabbaus für die Tiere!“ räumt Agility - Trainerin Ute Miller mit einem weithin verbreiteten Vorurteil auf, wie sie mir auch am gesamten Nachmittag gemeinsam mit Platzwart + Ausbilder VPG und Basisarbeit Günter Bodenstein sowie Helfer + VPG - Ausbilder – Assistent David Koch, der auch Eyck vom Schloss Stolzenfels auf dem Platz führte, mit vielen Informationen zur Seite stand.

„Geeignet sind daher auch nur wesensfeste Hunde, die absolut gehorsam sind. Die Rasse spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Der Hund sollte allerdings doch einen gewissen Beutetrieb mitbringen.“

Bei der Fährtenarbeit wird das natürliche Vermögen des Hundes genutzt, Fährten zu verfolgen. Dem Hund wir dabei „nur“ beigebracht, seine Nase auf Kommando zu benutzen und darauf trainiert auch feine Geruchsunterschiede festzustellen.

Ziel der Fährtenarbeit ist, dass der Hund eine bis zu drei Stunden alte Fährte ausarbeitet, die mehrere Winkel enthält und auf der verschiedene Gegenstände liegen. Diese muss der Hund „verweisen“ (indem er sich setzt oder hinlegt) oder bringen.

Bevor wir die Platzanlage verlassen lernen wir noch „Basil“, einen Bouvier des Flandres, kennen. Herrchen Günter Bodenstein lässt deutlich erkennen, dass er bereits seit 60 Jahren dem Verein angehört. Das Tier hört prompt auf jedes Kommando, das über den Platz schallt.

Und wir sehen auch das äußere Zeichen dafür, dass es sich für das Tier um eine eher schöne Aktivität und nicht um Stress oder Quälerei handelt. Es wedelt fröhlich mit der Rute und hat sichtlich Spass an dem, was gemeinhin als „Unterordnung“ bezeichnet wird.

Dieses sehen auch die zahlreichen „Zaungäste“, die auf dem Wanderweg an der Anlage vorbeilaufen und bekommen ebenfalls ein ganz anderes Bild von den Aktivitäten des Vereins.

„Wir vermitteln den Tieren Selbstsicherheit und nehmen ihnen die Angst. Auch sog. Problemhunde lernen bei uns und werden hinterher wieder zu ganz normalen Tieren!“ erklärt Trainerin Ute Miller abschließend.

Jeden Sonntag findet die sog. „Welpenstunde“ statt. Um 11.00 Uhr fängt diese an und ist für alle kostenlos. Teilnehmen können Welpen aller Rassen von 8 Wochen bis ca. 5,5 Monaten (das hängt vom Verhalten des Hundes ab). Wer das erste Mal zur Welpenspielstunde kommt sollte den Impfpass und einen Versicherungsnachweis mitbringen.

Wer sich ein Bild vom Verein und von den Übungsstunden machen möchte, kann dort während der Übungsstunden vorbeischauen oder sich auf der Webseite des Vereins informieren

http://www.hundeverein-klingerhuf.de

Und Detlef Schmidt hat natürlich wieder eine tolle Fotostrecke hier eingestellt:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/ratgeber/mini-fotostrecke-dvg-mv-neukirchen-klingerhuf-ev-d100973.html

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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