Inklusion: Emmericher Schulen sind fit

Wer ein Kind mit besonderem Förderbedarf hat, hatte bis jetzt keine Wahl. Diese Kinder wurden an den Förderzentren angemeldet. Ab diesem Schuljahr haben die Eltern die Wahl, zu welcher Schule sie ihr Kind schicken möchten.

Ab Schulbeginn in der Letzten Woche gilt das neue Schulrecht, die Schulen sind gewappnet. „14 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind von ihren Eltern an der städtischen Gesamtschule angemeldet worden“, beschreibt der Leiter der Abteilung Schule und Sport, Dirk Loock, die Situation in Emmerich. Hier kommen ergänzend zu den Fachlehrern auch Sonderpädagogen zum Einsatz.
„Um das Gebäude am Brink für die Entwicklung der Gesamtschule vorzubereiten, wurden hier im Erdgeschoss behindertengerechte Sanitärräume eingebaut. Das ist aber ohnehin Standard“, erläutert Jürgen Krayvanger vom Liegenschaftsamt der Stadt Emmerich. Weiter Umbaumaßnahmen seien derzeit nicht geplant.

Förderzentrum: Nachfrage ist geblieben

Für das Förderzentrum Grunewald kann Schulleiterin Regina Henke aktuell keine Veränderungen in den Anmeldezahlen feststellen: Anmeldungen an unserer Schule sind unverändert!“ Die Regelung gilt für Kinder, die in den Klassen eins beziehungsweise fünf angemeldet werden. Der Grund mag darin liegen, dass von drei Förderschulen im nördlichen Kreisgebiet Kleve – das waren bisher die Anne-Frank-Schule in Rees, das Förderzentrum Grunewald und das Förderzentrum Kleve – eine zum nächsten Schuljahr aufgelöst wird: Die Anne-Frank-Schule.
Um Eltern, die nicht vom Inklusionsangebot Gebrauch machen möchten, ein wohnortnahes Angebot bieten zu können, gibt es jetzt für Schüler aus Emmerich und Rees die Emmericher Schule, der das Förderzentrum Kleve als Dependance angegliedert sein wird. Hier werden Kinder aus den Gemeinden Kranenburg und Kleve beschult. Unter dem Namen ‚Förderzentrum Nordkreis’ wird hier der Betrieb weiterlaufen. „Wie sich das neue Schulgesetz von den Eltern angenommen wird und wie die Umsetzung in der Praxis funktioniert, wenn im nächsten Jahr die ersten zweiten, fünften und sechsten inklusiv geführt werden, muss man tatsächlich abwarten“ ist auch Regina Henke gespannt, wie die praktische Umsetzung des neuen Schulgesetzes aussieht.

Gymnasium hat viel Erfahrung

Am Emmericher Gymnasium haben bereits Schüler mit Förderbedarf Abitur gemacht, Schulleiterin Hieret McKay und ihr Team kümmern sich schon seit fünf Jahren um Kinder, die intellektuell gymnasial geeignet sind, aber aufgrund einer Behinderung einen speziellen Förderbedarf haben. Jetzt sind wieder zwei Kinder in der Klasse 5 angemeldet, drei Anträge werden noch geprüft: „Elten sind keine Bittsteller. Es gilt, gemeinsam mit den Eltern die beste Lösung für das Kind zu erarbeiten“, so McKay. Ihr Team wird von zwei Sozialarbeitern und einer Förderlehrerin unterstützt, eine weitere Stelle wird in Kürze besetzt. Wer eine Behinderung habe, für denjenigen müssten optimale Bedingungen geschaffen werden. Ein Aufzug sei vorhanden, spezielle Tische oder Pulte könnten jederzeit bei Bedarf angeschafft werden, erläuterete die Schulleiterin unbürokratisch.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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