Endlich wird das Wasser weicher

Auf dem Foto von links: Bürgermeister Johannes Diks, Stadtwerke-Geschäftsführer Ulrich Schnake, Aufsichtsrats-Vorsitzender Udo Jessner und der Technische Geschäftsführer Günter Uphaus. Foto: Jörg Terbrüggen
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Das wird viele Emmericher freuen, denn der Härtegrad des Wassers wird sich in der Stadt am Rhein schon bald erheblich verringern. Genauer gesagt von 18 auf zwölf. Auf der anderen Seite aber steigt die Wassergebühr um 30 bis 50 Cent pro Kubikmeter Verbrauch.

Das Wasserwerk Helenenbusch ist mittlerweile in die Jahre gekommen, die Technik nicht mehr auf dem neuesten Stand. Da die Stadtwerke keine Option hatten, das bestehende Gebäude zu erweitern oder bauliche Veränderungen vorzunehmen (die Bezirksregierung lehnte dies kathegorisch ab) entschied sich der Aufsichtsrat zum Neubau am Kapellenberger Weg nahe der Autobahn A 3. Im August diesen Jahres soll mit dem 8,5 Millionen Euro teuren Neubau begonnen werden. Die Bauzeit beträgt circa eineinhalb Jahre. „Eine Investition für Generationen und die bedeutenste Investition der Stadtwerke“, meinte deren Geschäftsführer Ulrich Schnake.
Die Stadtwerke verfügen bereits über die wasserrechtliche Bewilligung zur Förderung von 2,2 Millionen Kubikmeter Wasser für die nächsten 40 Jahre. Mit dem Neubau einher geht auch die Anschaffung einer Enthärtungsanlage, die den Härtegrad von 18 auf „sanfte“ zwölf verringern wird. „Wie wir alle wissen haben wir hier ja seit Jahren nicht das weicheste Wasser“, so Geschäftsführer Ulrich Schnake. 2,1 Millionen Euro lassen sich die Stadtwerke die neue Enthärtungsanlage kosten. „Das war eine ganz bewusset Entscheidung“, so Udo Jessner, Aufsichtsrats-Vorsitzender.

Nicht umsonst zu bekommen

„Das kostet allerdings auch und ist nicht umsonst zu bekommen. Es hat auch Betriebskosten zur Folge, das muss man auch ganz klar sagen. Aber der Verschleiss an Geräten wird sich deutlich minimieren“, ist sich Jessner sicher. „Das gilt übrigens auch für die Industire“, fügte der Technische Geschäftsführer Günter Uphaus hinzu. Einige Firmen hätten bereits Enthärtungsanlagen, sie würden durch den Neubau ebenfalls entlastet.
Das alte Wasserwerk am Helenbusch wurde am 21. Mai 1962 in Betrieb genommen. Für damals kostengünstige 1,6 Milllionen Mark. Dieses, wie Schnake es bezeichnete, „für Emmerich historisch bedeutsame Gebäude“ wird wieder zurückgebaut. Das neue Gebäude hat eine Fläche von 1.500 Quadratmetern und beinhaltet vier Kessel, die aus dem Wasser das Eisen und Mangan herausfiltern. Weiter geht es dann zur Enthärtung. Hier wird das Wasser mit Sand und Kalkmilch angereichert und zum Schluss einer Feinfilterung unterzogen. Das führt schließlich zu dem beschriebenen Härtegrad.

Trassenbau in Vrasselt

Der Trinkwasserbedarf in Emmerich liegt bei etwa zwei Millionen Kubikmeter pro Jahr, Tendenz stagnierend bis leicht fallend. 1990 lag der Bedarf noch bei 2,4 Millionen Kubikmeter. Das Wasserwerk Helenenbusch fördert davon 1,8 Millionen Kubikmeter, das Wasserwerk in Vrasset 300 bis 350.000. Vrasselt hat zurzeit einen Härtegrad von 23. Ende April endet das Wasserrecht in Vrasselt. „Eine weitere Erlaubnis bis 2018 oder 2019 ist bereits von der Bezirksregierung in Aussicht gestellt“, meinte Günter Uphaus. Allerdings stelle sich, so Schnake, auch die Frage, wie man künftig mit diesem Wasserwerk umgehen solle. Die Vrasselter Wassermenge könnte problemlos auch in Emmerich aufgearbeitet werden und einen Härtegrad von zwölf erzielen.
Ein Neubau in Vrasselt käme wohl alleine schon aus Kostengründen nicht infrage. „Ein Tassenbau wäre die deutlich günstigere Variante“, blickte Ulrich Schnake schon einmal vorsichtig in die Zukunft. Die sechs bestehenden Brunnenanlagen am Helenenbusch werden übrigens weiter genutzt.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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