Die Wehr sucht Nachwuchs

Fahrzeug- und Gerätekunde gehört natürlich mit zum Programm der Jugendfeuerwehr in Ememrich. Fotos: Jörg Terbrüggen
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Emmerich. Der Aufenthaltsraum im Feuerwehrgerätehaus war vollkommen dunkel. Überall standen Stühle und Tische durcheinander und in der einen Ecke lag auch noch eine verletzte Person, die es zu evakuieren galt. Keine leichte Aufgabe für den Feuerwehr-Nachwuchs.

Der erste Trupp hatte zur eigenen Sicherheit ein Seil auf den Boden gelegt, damit die Helfer sich im Dunkeln besser orientieren konnten. Das kam dem zweiten Trupp zu Hilfe. Die beiden Helfer mussten im Dunkeln mit einer Trage zu dem Verletzten vordringen und ihn in Sicherheit bringen. Beobachtet wurden die Jugendlichen dabei von erfahrenen Feuerwehrleuten, die ihnen immer wieder mit wertvollen Tipps zur Seite standen.
Während die einen versuchten, das ausgedachte Unfallszenario so gut wie möglich zu bewältigen, stand für die andere Gruppe die Gerätekunde auf dem Stundenplan. Der Nachwuchs bekam Einblick in das Innere eines Löschfahrzeuges mit den dazugehörigen Gerätschaften. Für manche war es zum Beispiel die erste Begegnung mit einem Atemschutzgerät, über dessen Funktionalität sie nun bestens bescheid wissen.
Vor 21 Jahren wurde die Jugendfeuerwehr in Emmerich in der alten Wache auf der Dederichstraße aus der Taufe gehoben und sie hat in den zurückliegenden Jahren immer wieder dafür gesorgt, dass in den vier Löschzügen genügend freiwillige Helfer ihren „Dienst“ versahen.Doch momentan sucht die Wehr händeringend jugendlichen Nachwuchs. Zurzeit treffen sich zwölf Jungen und vier Mädchen zu den alle zwei Wochen stattfindenden Übungsabenden.
Michael Berndsen und Marco Hornig kümmern sich um den Nachwuchs, der mit zwölf Jahren in die Jugendfeuerwehr eintreten kann. „Die Jugendlichen bekommen von uns die Ausrüstung gestellt und brauchen auch für die Ausbildung keinen Cent bezahlen“, bemerkte Marco Hornig. Zu den Voraussetzungen, die die Jugendlichen mitbringen sollten, bemerkte Hornig: „Sie sollten körperlich und geistig fit sein.“ Allerdings müssen die Erziehungsberechtigten ihre Einwilligung erteilen und erst wenn sie die „Probezeit“ von acht Dienstabenden überstanden haben, gehören sie zum Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr.
Die Ausrüstung, vom Stiefel bis zum Helm, müssen die Jugendlichen natürlich zu den jeweiligen Übungsabenden, dei beim Löschzug Stadt auf der Pastor-Breuer-Straße stattfinden, mitbringen. „Hier lernen sie die Erste Hilfe, den Unterricht über den feuerwehrtechnischen Funkverkehr, Knoten und Stiche sowie alles rund um die Themen Brennen und Löschen“, erklärte Michael Berndsen. Hinzu kommen die praktischen Übungen, wie zum Beispiel die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer, die Vornahme von drei C-Rohren und natürlich die Fahrzeug- und Gerätekunde.
Mit 17 Jahren darf der Nachwuchs dann an den Übungsabenden der einzelnen Löschzüge teilnehmen, ehe sie in die aktive Wehr übernommen werden. Dann rücken sie auch zu den verschiedenen Einsätzen aus, stehen dabei aber natürlich nicht in vorderster Front. „In der aktiven Wehr müssen sie sich natürlich fortbilden und es dauert in der Regel drei bis vier Jahre, ehe man ganz vorne bei einem Einsatz dabei ist“, berichtete Marco Hornig.
Wer also Lust hat, einmal bei der Jugendfeuerwehr reinzuschnuppern, der kann gerne zu einem der Übungsabende, dienstags von 18.30 bis 20 Uhr - der nächste findet am 2. November statt - vorbeikommen. Wer außerhalb von Emmerich wohnt, der wird zuhause abgeholt.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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