25. Oktober bis 3. November 2019
ESSEN LIGHT FESTIVAL

"Gaia"
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21 beeindruckende Installationen und Videomappings warten auf die Besucher auf der rund zwei Kilometer langen WAZ-Route in der Essener Innenstadt.
Man kann die Lichtkunst auf eigene Faust erkunden oder eine geführte Tour buchen. Ich habe mich für letzteres entschieden und es nicht bereut. Der Guide hat uns mit viel Wissen und netten Geschichten durch die Dunkelheit geführt.
In diesem Jahr wurde auch zum ersten Mal der Remondis Light Award vergeben. 
Kunst bzw. Lichtkunst ist Geschmackssache. Seht euch einfach mal meine Fotos an (natürlich wirken die Lichtinstallationen in natura viel besser als auf den Bildern). 
Es gab Sachen, die mir richtig gut gefallen haben und Lichtinstallationen, die ich nicht ganz so gelungen fand. Aber das liegt alles im Auge des Betrachters. 
Besonders gut hat mir "Jellyworld" von Daniel Kurniczak gefallen. Das war eine Musik- und Lichtinstallation aus bis zu zwei Meter langen leuchtenden Quallen. Diese waren aus gebrauchtem Kunststoff gefertigt. Der Essener Künstler hat die Musik zur Installation selbst komponiert. Er möchte mit seiner Kunst an die Verschmutzung der Meere durch Plastik erinnern. Fazit: Ein Kunstwerk aus Abfall gefertigt für Ozeane ohne Abfall.

"Elantica" des belgischen Künstlerpaares Lien und Tom Dekyvere gefiel mir nur bedingt. Aus alten Platinen und farbigen LEDs haben sie eine leuchtende Berglandschaft geformt, die sich durch Solarpanele autark mit Strom versorgt. Leider war bei dieser eigentlich klanguntermalten Lichtinstallation keine Musik bzw. keine Klänge zu hören. Auch am Abend zuvor schon nicht. Sehr schade. Der Anblick erinnerte mich ein wenig an den Ausblick aus dem Flugzeug, wenn man nachts im Landeanflug ist und die Lichter der Stadt von oben sieht. 

Als etwas für die ganze Familie empfand ich "Family Idea". Der britische Künstler Ron Haselden baut Familien nach, die Kinder vorher gemalt haben. Er stellt sie auf weltweiten Lichtkunstfesten aus. Diese "beleuchteten Strichmännchen" stehen vor dem neuen Funke Media Office. 

Auch richtig gut gefallen hat mir die Lichtinstallation des deutsch-israelischen Künstlerduos Merav Eitan und Gaston Zahr: "House of cards" (hat nichts mit der TV Serie zu tun). 
Die Motive und Gestaltung der Karten fand ich richtig toll. 

"Gaia" - die Installation der Erde ist 1,8 Millionen mal kleiner als unser Planet. Luke Jerram, der Künstler möchte die Menschen sensibilisieren, auf die Umwelt und die Erde aufzupassen. 
Viele Menschen haben ein Foto mit der illuminierten Erdkugel gemacht (mit dem nötigen Abstand davor stellen, die Arme hoch heben, dann sieht es so aus, als ob man die Erde in Händen hält). 
Ich war nicht ganz so fasziniert wie viele andere Besucher. Ich hätte es schöner gefunden, wenn es dunkler gewesen wäre und die Lichter der Geschäfte und Reklametafeln aus gewesen wäre. Dann hätte es meiner Meinung nach besser gewirkt.

Die "Aquarium Cars" des französischen Künstlers Stéphane Masson sind in der Stadt verteilt. Es sieht aus, als wenn im Auto ganz viel Wasser ist und darin Fische oder eine Schildkröte schwimmen. Für Kinder finde ich die Autos spaßig. Für mich wirkt es hauptsächlich wie Werbung vom Autohaus, was ein neues Fahrzeug ausstellt.

"Chorus of Light" vom Italiener Stefano Mazzanti hat mir gut gefallen. Die leuchtenden Säulen schaffen eine musiksynchrone Vorstellung. So manch einer hätte die Säulen gerne in seinem Garten. Das kann ich verstehen. Es wirkte wirklich schön. 

Andrea Lieb schuf die "Mohnblumen". Ihr Kunstwerk soll das meisfotografierte Objekt des Festes sein. Es gab keine musikalische Untermalung. Die Stille sollte auf einen wirken. Es war ganz nett, aber ich hätte vielleicht noch etwas mit Gerüchen eingebaut. Der Duft von Blumen zum Beispiel. 

"Albert Fisch - Ode an die Farben der Nacht" ist eine Videoinstallation, die mir gar nicht gefallen hat. Die dazugehörigen Künstler von Die Farbenmafia holen die Welt der Träume und ein Stück surrealer Natur digital/analog in die Mitte der Großstadt. 

Der belgische Künstler Mark Swysen hat eine begehbare Matrix aus Aluminium und Acrylat-Blechen konstruiert, in dessen Zentrum ein überdimensionierter, Qualleähnlicher Organismus hängt. Er besteht aus einer durchsichtigen Kuppel, an der leere PET-Flaschen in einer Spirale herabhängen. Ein Beamer projiziert genetische Codes und es erklingen Töne des menschlichen Herzschlags. Name dieser Lichtkunst "Algorythmus der Möglichkeiten für postanthropozänisches plastiglomerastisches Leben". 

Ich habe euch hier nur einige Lichtkunstinstallationen vorgestellt. Am besten ist, wenn ihr selbst hin fahrt und euch ein Bild macht und euch alles anseht.
Viel Spaß dabei.

Autor:

Nina Benninghoff aus Oberhausen

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