Hundeleben 2.0: Vom Tierheim ins "Paradies"
"Wenn ich liege, gehts ..."

Auch "Mister 100.000 Volt" muss sich vom Hundealltag einmal erholen ... | Foto: privat
  • Auch "Mister 100.000 Volt" muss sich vom Hundealltag einmal erholen ...
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Jeder sollte eine zweite Chance bekommen, egal, ob Zwei- oder Vierbeiner. Und ich spreche aus Erfahrung, wurde mir doch vor Jahren ebenfalls ein neues Leben "geschenkt", die Wiedergeburt 2.0. Als kleiner, temperamentvoller weißer Mischlingsrüde mit schwarzen Knopfaugen, krummen, kurzen Beinen, sozusagen "tiefer gelegt", landete ich, "Mister 100.000 Volt", einst im Tierheim Essen. Der Grund ist mir bis heute zwar nicht klar, aber ausgestattet mit der Lizenz, jeden um den Finger zu wickeln, war mein Ziel: Eine schnelle Vermittlung und der Beginn eines wundervollen Lebens im Paradies ...

Viel Zeit verbrachte ich in dieser rettenden Institution jedoch nicht, denn kaum wurde mein Bild auf der Homepage veröffentlicht, gab es auch schon einige Interessenten. Dann startete das übliche Prozedere: Sie kamen, guckten und wenn ein Zweithund im Haushalt zugegen war, durfte ich mit Hündin/Rüde ins Außengehege zwecks näherem Beschnüffelungs-Kennenlernen. Ganz nett, soweit ... Und dann kam der Tag, da kamen SIE, drei Zweibeiner und eine vierbeinige Blondine. "Heiße Schnitte", dachte ich mir gleich und zeigte mich im Gehege beim "First Dog-Date" eher von meiner temperamentvollen, männlichen Seite, was die Mischlingsdame mit einem demonstrativen Sitz auf ihren Popo quittierte, getreu dem Slogan: "No chance"!

"Junge, Du hast alles richtig gemacht!"

Okay, ein bisschen zuviel des Guten, aber wer nicht wagt, der nicht überzeugt! Kurz und gut: Ich kam, man sah mich und ich siegte.
Nach den üblichen Formalitäten, konnte ich dann das Tierheim verlassen. An dieser Stelle darf ich mich im Nachhinein nochmals ganz herzlich für die überaus gute Betreuung und Vermittlung bedanken! Schnell ins Auto (ausnahmsweise knatschte ich mal nicht ...) und ab ging die große Fahrt ins Abenteuerland, um das neue Heim in Augenschein zu nehmen. Nettes Ambiente und ne coole Bude: "Bingo", dachte ich mir, "Junge, da hast Du alles richtig gemacht!"
Neue Hunde-Accessoires, Fressnapf gut und kulinarisch gesehen bestens gefüllt, ne "Blondine" am Start und ein Garten. So kann das Leben 2.0 beginnen.

"Wehret den Anfängen ..."

Apropos, beginnen: "Wehret den Anfängen", so hieß mein Lebensmotto, nachdem ich mich bestens eingelebt hatte. Schnell übernahm ich die Chefrolle am Ende der Leine, bestimmte, wo es lang ging und hatte alles in meinem Revier fest im Griff, denn nun begriff ich: Ich war kein kleiner Hund, sondern verströmte auf den Spaziergängen die Aura eines 50-Kilo-plus-Exemplares. Keine Sorge, ich machte keinen Stress auf der Straße, brauchte ich auch nicht, denn häufig in Begleitung eines 60 Kilo Berner Sennen-Rüdens, der sich im "wahren Leben" eher als Chihuahua fühlte, waren wir ein super Duo.
Zur Machtdemonstration grub ich gerne schwungvoll die Wiese um, bis die Matsche meterweit an Frauchen, Herrchen oder an meiner "Blondine" klebte. Frauchen findet dieses Macho-Gehabe im Übrigen bis heute völlig überflüssig, ich eher lässig, gut, bis auf die Pfotensäuberung ...
Man muss auch mit dem Zweibeiner am anderen Ende seiner Leine nicht immer einer Meinung sein. Okay, draußen nicht, drinnen ist es natürlich etwas ganz Anderes.
Und auch da läuft es im wahrsten Sinne des Wortes wie geschmiert: Allmorgendlich stehen pünktlich die häppchengerechten Leberwurstbütterchen bereit, danach geht es an die Leine und die große, weite Hunde- und Damenwelt erwartet mich. Ja, richtig gelesen, denn wir treffen uns immer mit einer schnuckeligen Hündin zur morgendlichen Gassi-Tour. Aber davon erzähle ich dem geneigten Leser bei der nächsten Runde. Fortsetzung folgt ...

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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