Eine der Großen

Er war ihr Ehrengast: Franz Müntefering kam zur Jubiläumsfeier von Helga Iwer ins Hans-Gipmann-Haus nach Dellwig.
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Großer Bahnhof im Hans-Gipmann-Haus: Helga Iwer feierte 60 Jahre Mitgliedschaft in der SPD und ihre 40-jährige Zugehörigkeit zur AWO. Ihren Wunschnachbarn beim Kaffeetrinken durfte sie selbst bestimmen: Franz Müntefering. Dass dieser Wunsch der Jubilarin in Erfüllung ging, dafür sorgte im Vorfeld der Vorsitzende der SPD Dellwig, Thomas Osterholt.
Der prominente SPD-Politiker aus Herne hatte prompt zugesagt, zum Jubiläum nach Borbeck zu kommen: „Für solch‘ einen Anlass komme ich gerne“. Die Genossen kennen sich von verschiedenen Anlässen. „Aber in so kleiner Runde zusammen Kaffee getrunken, das haben wir noch nicht“, versichert Helga Iwer stolz.
Auch Bundsministerin a.D. Antje Huber und die ehemalige Oberbürgermeisterin Annette Jäger waren gekommen, um ihrer Parteifreundin zu gratulieren.
„Alle roten Brüder und Schwestern gratulieren Dir heute“, fing Franz Müntefering seine charmante und geschichtsträchtige Lobesrede an. Er erinnerte an die Anfänge in 1951, dem Jahr, in dem die Jubilarin in die Partei eingetreten ist. „Es war die Geburtsstunde der Montanunion, die Zeit der ersten großen Enttäuschung, nicht wir kamen an die Macht, sondern die CDU mit Konrad Adenauer.“
Mit seinem Ausspruch „Du bist eine der großen Frauen der SPD“ reihte der ehemalige SPD-Bundesvorsitzende Helga Iwer in die prominente Gesellschaft von Marie Juchacz oder Elisabeth Selbert ein. Die eine gründete die Arbeiterwohlfahrt, die andere sorgte als eine der „vier Mütter des Grundgesetzes“ entscheidend dafür, dass der Gleichheitsgrundsatz von Mann und Frau in Artikel 3, Absatz 2 manifestiert wurde.
Auch Antje Huber erinnerte leidenschaftlich an „Zeiten, in denen die Sozialdemokraten die Geschicke dieses Landes in Händen hielten“ und lobte ihre Parteigenossin für deren weitgefächertes Engagement.
Dann schritt der Ehrengast aus Herne zur Tat und überreichte Helga Iwer die Ehrennadel der SPD und die Willy-Brandt-Medaille. „Um die Peinlichkeit zu umgehen, mit Männerhänden daran zu scheitern, dir eine Nadel ans Revers zu stecken, überereiche ich dir diese lieber“, scherzte Münterfering.
Die Geehrte konterte schlagfertig, das würde sie schon von ihm kennen und sorgte mit „die letzte Nadel zur 50. Parteizugehörigkeit hast du mir auch schon nicht angesteckt“ für allgemeine Erheiterung. Der ehemalige Vizekanzler versicherte ihr, in zehn Jahren wieder zu kommen. „Und dann stecke ich dir die Nadel an.“
Fotos: König

Autor:

Patricia Koenig-Stach aus Essen-Borbeck

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