Seit 25 Jahren bietet die Boje Jugendlichen Halt

Beim nachmittäglichen Adventsbasar konnten die Besucher sich ein Bild davon machen, was in der Einrichtung erarbeitet wird. | Foto: Winfried Winkler
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Sie fährt unter vollen Segeln, auch nach 25 Jahren und trotz stürmischer Zeiten. Dass „Die Boje – gemeinnützige katholische Jugendsozialarbeit Essen GmbH“ auf einem gutem Kurs ist, wurde bei der Geburtstagsfeier in Essen-Borbeck deutlich. Rückblick und Ausblick, Lob und Dank waren die beherrschenden Themen.
Dass die Kirche „mitten in dieser Welt, mitten unter den Menschen“ lebt, unterstrich Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck im Gottesdienst in der Kapelle des St. Johannes-Stiftes. „Als Kirche wollen wir bei den Menschen sein und ihnen helfen, würdig zu leben“, so der Bischof. Der politische Auftrag der Kirche sei mehr, als nur Almosen zu geben. Der Kirche gehe es bei ihrem Engagement für Jugendliche darum, ihnen Hilfen zu geben, einen Ausbildungsplatz zu finden und Arbeit zu bekommen. „Die Boje“ sei „ein Orientierungspunkt auf stürmischem Wasser, ein Punkt, der Hilfe und Orientierung gibt“, unterstrich Overbeck. Er dankte allen, die sich in den vergangenen 25 Jahren für benachteiligte Jugendliche in Essen eingesetzt Haben und noch einsetzen.
Diesem Dank schloss sich Hans-Wilhelm Heidrich, Geschäftsführer der Boje, zu Beginn des Festaktes im Theatersaal des Don-Bosco-Gymnasiums an. „Jede Boje, die Halt bieten soll, braucht einen Anker“, betonte Heidrich. Dieser Anker seien seit 25 Jahren die Salesianer Don Boscos, die der „Boje“ nicht nur ein Zuhause geben würden, sondern die Arbeit der Jugendberufshilfe tatkräftig unterstützten. „Wir sind gerne bei den Padders in Borbeck“, sagte Heidrich schmunzelnd.
Dass „Die Boje“ eine „arbeitsmarktlich unverzichtbare Einrichtung“ sei, unterstrich Luidger Wolterhoff, Geschäftsführer in der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, in seinem Festvortrag. „Dank Ihrer Fachkenntnis und Ihres Engagements haben Sie Jugendlichen in den vergangenen 25 Jahren in schwierigen und stürmischen Zeiten Orientierung geben können und so nicht nur Berufs-, sondern ebenso Lebensperspektiven eröffnet, lobte Wolterhoff.
Doch auch heute stehe der Ausbildungsmarkt vor großen Herausforderungen. Zwar seien 2010 mehr Ausbildungsplätze gemeldet worden, sei die Zahl der unversorgten Jugendlichen geringer als im Vorjahr. „Doch Angebot und Nachfrage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt in NRW sind nicht im Gleichgewicht“, so Wolterhoff. Knapp 3.300 Jugendliche hätten keinen Ausbildungsplatz erhalten, in Essen seien es 165. In NRW gebe es 76.000 arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene, von denen über die Hälfte keinen oder maximal einen Hauptschulabschluss hätten und mehr als 60 Prozent über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügten. Bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund sei fast jeder Zweite (47 Prozent) ohne Berufliche Bildung.
„Vielleicht müssen wir innerkirchlich einmal gezielt über die Priorisierung von Finanzströmen diskutieren“, schlug er vor.
Glückwünsche und Dank von Rat und Verwaltung der Stadt Essen überbrachte Bürgermeister Franz-Josef Britz und dankte für die stets gute Zusammenarbeit. Er erzählte in seinem Grußwort von den Anfängen der „Boje“ vor 25 Jahren. Damals sei die Jugendarbeitslosigkeit in Essen hoch gewesen. „Das hat uns aufgeschreckt, und wir waren sehr dankbar, dass sich eine Reihe von Trägern aufgemacht haben, jungen Menschen zu helfen“, berichtete Britz. . Die Lage am Ausbildungsmarkt habe sich heute zwar ein wenig gebessert, doch sei das Problem noch nicht beseitigt. Britz rief dazu auf, weiter an dem Thema „Bildung – Integration – Teilhabe“ zu arbeiten.
Mit dem Start des traditionellen „Advent-Event“ wurde die Geburtstagsfeier am Nachmittag fortgesetzt. Hier stellte „Die Boje“, seit zwei Jahren in Trägerschaft der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung befindet, die Arbeitsbereiche vor. Rund 1.400 Jugendliche und junge Erwachsene werden in diesem Jahr beraten, betreut und begleitet. Der Adventbasar zeigt einen kleinen Ausschnitt dessen, was erarbeitet wird.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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