Borbecks Papierkörbe sind jetzt bunt

Papierkörbe in Borbeck sind jetzt bunt. Foto: Winkler
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Für einige Bürger ist Kunst bloß blanker Müll. Mancher Künstler nutzt Müll, um daraus neue Objekte zu schaffen (siehe die Ausstellung „3+4“ in der Alten Cuesterey). Und in Borbeck wird die Müllentsorgung fortan in künstlerisch wertvollen Tonnen vollzogen.

20 Schüler der Jahrgangsstufe 8 der Geschwister-Scholl-Realschule haben 20 vormals grauen, langweiligen Papierkörben einen neuen, bunten Anstrich verpasst. Nach und nach werden die kleinen Kunstwerke nun im Stadtteilbereich aufgestellt.
„Mit dem Sozialwissenschaftskurs (Sowi) sind wir vor rund einem Jahr durch Borbeck gelaufen, um festzuhalten, was uns dort gefällt, und was eben nicht“, so die Schüler. Die Körbe standen dabei definitiv auf der Contra-Seite. Mit Unterstützung der Fach-Lehrerin Heike Hilterhaus ließen sie den Missstand dem Bezirksbürgermeister Helmut Kehlbreier übermitteln, der sogar persönlich zum Gespräch in die Schule kam.
Zwar zog sich der Prozess einige Monate hin, aber mit den Entsorgungsbetrieben Essen (EBE), welche die Körbe spendierten und die Anbringung übernahmen, sowie dem Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV), welcher die Farbe finanzierte, wurden wichtige Partner gefunden.
Und dann konnte es los gehen: Mit dem Lastwagen wurden die Körbe an die Schule transportiert und die Schüler konnten daran ihrer Kreativität freien Lauf lassen. „Zunächst haben wir uns im Kunstunterricht eigene Motive überlegt und diese auf Zeichenblöcken festgehalten“, erinnert sich die 14-jährige Selina.
Kunstlehrerin Birgit Stolz unterstützte die Klasse dabei. Fertiggestellt wurden die Kunstwerke dann in rund sechs Stunden im Rahmen eines Sowie-Projekttages.
„Erst haben wir die Motive mit Edding vorgezeichnet und dann mit Lackfarben ausgemalt“, erzählt Lena (14). Sie hat sich für eine Rose mit Schulkürzel (GSR) entschieden. Auch bei Selina ist es eine Blume mit grünen Blättern geworden. Mitschülerin Sabrina hat ein Herz und Wolken gemalt.
Bei der Anbringung der ersten Körbe waren die Schüler dabei. „Wo die anderen später hängen, wissen wir aber noch nicht.“ Deshalb, so verspricht Lehrerin Hilterhaus, werden sie vor den Sommerferien auch noch mal einen Rundgang durch das Gebiet machen. Natürlich auch, um zu kontrollieren, ob die Werke unbeschädigt geblieben sind.
Für die Tonne wäre die Arbeit aber auch in solchem Falle nicht gewesen, betont Hilterhaus. Schließlich hätten die Jugendlichen erfahren, dass sie in der Lokalpolitik etwas bewegen können, dass ihre Ideen realisierbar sind. „Deshalb noch einmal vielen Dank im Namen aller für die Gesprächsbereitschaft und die tolle Unterstützung der Bezirksvertetung und auch aller Sponsoren!“

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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