Eine reiselustige Dame

Elisabeth „Ellen“ Schild mit Freundin Cläre Rosendahl (li.) und ihrer Nichte Eleonore und Neffe Norbert Wehner.
  • Elisabeth „Ellen“ Schild mit Freundin Cläre Rosendahl (li.) und ihrer Nichte Eleonore und Neffe Norbert Wehner.
  • hochgeladen von Patricia Koenig-Stach

Russland, Mexiko, Asien, Europa und vor allem „ihr“ geliebtes Italien - das waren die Reiseziele von Ellen Schild. Zusammen mit ihrer Nichte Eleonore Wehner unternahm sie so manche Reise in ferne Länder.
Das geht zwar jetzt nicht mehr, denn die kleine zierliche Frau ist mittlerweile 102 Jahre alt geworden. „Aber“, so versichert sie selbstbewusst auf ihrer Geburtstagsfeier, „die Erinnerung, die kann mir keiner nehmen.“
Und da gibt es wirklich Einiges. Auch ihre 70-jährige Nichte erinnert sich gerne an die vielen Erlebnisse, die sie zusammen mit ihrer Tante hatte: „Weißt du noch als du Luciano Pavarotti nach dem Weg gefragt hast?“ Erst hinterher wurde Ellen Schild klar, dass sie in Lucca ihren Lieblingstenor auf dem Fahrrad getroffen hatte. „Das war ein schöner Mann und der konnte singen!“
Selbst war die Jubilarin zwar nie verheiratet, aber „ihre“ Familie, das sind Nichte Eleonore und deren Mann Norbert Wehner. Seit Kindertagen fühlt sich die Nichte mit ihrer Tante verbunden, Das änderte sich auch nicht mit der Heirat Eleonores. Im Gegenteil. Ehemann Norbert kümmert sich ebenso gerne und liebevoll um die alte Dame.
Seit einem halben Jahr erst wohnt die Borbeckerin im Contilia Seniorenheim in der Laarmannstraße. „Hier sind alle sehr nett“, versichert die 102-Jährige und freut sich darüber, dass ihre Freundin Cläre Rosendahl sie auch dort weiter besucht.
„Plötzlich kam sie mit dem Herd nicht mehr klar, da mussten wir uns dann etwas einfallen lassen“, erklärt Norbert Wehner den Einzug ins Seniorenheim. Sie besuchen ihre Tante so oft sie können, denn auch Eleonore und Norbert Wehner wohnen ganz in der Nähe.
Gerne erinnert sich die Essenerin auch an ihren 90. Geburtstag. „Weißt du noch als wir auf deinem 90. in Berlin waren?“, hilft Eleonore ihrer Tante auf die Sprünge. Da gingen sie erst zu dritt in die Oper - Figaros Hochzeit - und dann gab‘s noch ein Sektchen inklusive Überraschungsständchen im Adlon. „Das war schön“, erinnert sich die Jubilarin dann.
Ellen Schild liebt das Schöne und Exclusive. Sie war beruflich im Kunstgewerbe tätig und ist nach wie vor eine passionierte Anhängerin italienischer Opern - und schöner Hotels. „Wenn sie eine Hauptstadt besuchte, ging sie zum besten Hotel der Stadt und bestellte sich einen Capuccino an der Hotelbar“, weiß Freundin Cläre Rosendahl.
Groß gefeiert wurde zuletzt der 100. Geburtstag von Ellen Schild. Da wohnte sie noch in ihrer eigenen Wohnung in Frintrop und neben der Familie gratulierten auch alle Hausnachbarn. Jetzt wurde zwar in kleinerem Rahmen gefeiert, aber ein Sektchen gab es natürlich trotzdem für die Jubilarin.
Und die ist sich sicher: „Wenn es so weiter geht, dann mache ich noch ein paar Jahre.“

Autor:

Patricia Koenig-Stach aus Essen-Borbeck

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