Außerordentliche Mitgliederversammlung des Förderkreises der Stadtteilbibliothek Kettwig
Schatzmeister des Amtes enthoben

Dierk Lamm und Aloyse Blasius gehen nun getrennte Wege. 
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Die Stadtteilbibliothek Kettwig ist mit 135.000 Ausleihen jährlich eine der gefragtesten der ganzen Stadt. Der Förderkreis konnte schon viel an Geldern sammeln, kauft dafür neue Bücher und Medien. Doch nun drohte Ungemach.

Trotz heftigen Regens machten sich 39 Mitglieder des Förderkreises auf zu einer außerordentlichen Versammlung. Zunächst wurde die Anwesenheit von Nicht-Mitgliedern zugelassen und somit Öffentlichkeit hergestellt. Vorsitzender Dierk Lamm gab nach kurzer Einführung die Leitung der Versammlung an Erich Schmidt-Dransfeld weiter. Der wiederum forderte den im Februar 2017 gewählten Schatzmeister Aloyse Blasius auf, sich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen zu äußern: Er habe sich rechtswidrig ohne vorherige Information des Vorstandes Vereinsvermögen in Höhe von 2.000 Euro angeeignet. Nachdem mehrere Güteversuche zwischen Vorstand und Schatzmeister ergebnislos verlaufen waren, hatte sich der Vorstand gezwungen gesehen, Strafanzeige wegen Untreue bei der Staatsanwaltschaft zu erstatten. Aloyse Blasius seinerseits ging zuvor schon zivilrechtlich gegen Vorstandsbeschlüsse vor.

Einstündige Diskussion

Es entwickelte sich eine rund einstündige Diskussion unter den Mitgliedern des Förderkreises. Auf die Frage nach dem Verbleib der einbehaltenen Vereinsgelder antwortete Blasius, die habe er sicher in Verwahrung. Er verwies  auf seine 2-jährige Tätigkeit als Schatzmeister und die Vermittlung von Spenden, die zu Neuanschaffungen von Büchern und Medien geführt hätten. Als Schatzmeister sei er immer sehr besorgt gewesen um eine korrekte Kassen- und Buchführung. Die sichergestellten 2.000 Euro seien eben genau die Groß-Spende der Axel Springer Stiftung aus dem Jahr 2017, die nur durch seine Vermittlung als ehemaliger Mitarbeiter zustande gekommen sei.
Warum er aber die besagten 2.000 Euro trotz wiederholter Aufforderung des Vorstandes nicht an den Verein zurückgezahlt habe? Das sei „Sicherstellung des Vereinsvermögens.“ Auch wurden von Aloyse Blasius Gerichts- und Anwaltskosten ins Spiel gebracht. Vieles blieb letztendlich unbeantwortet.

Geheime Abstimmung

Mehrere Mitglieder warfen Blasius daraufhin eine Schädigung des Vereinsvermögens und damit auch vereinsschädigendes Verhalten vor. Nach weiterer kontroverser, im Ergebnis aber fruchtloser Diskussion wurde Ende der Debatte beantragt. Dann kam der gestellte Antrag auf Ausschluss aus dem Vorstand des Förderkreises zur geheimen Abstimmung. 36 der anwesenden Mitglieder stimmten dem Antrag zu, ein Mitglied votierte dagegen. Somit war der Schatzmeister seines Amtes enthoben. Der Vorsitzende Dierk Lamm erklärte, der Verein wolle und müsse Einnahmen wie Mitgliedsbeiträge, Spenden oder Erlöse aus dem Verkauf im Bücherkeller zeitnah verwenden, sonst verlöre er unter Umständen die ihm vom Finanzamt anerkannte Gemeinnützigkeit. Endlich könne man sich nun wieder aktiv für die kulturellen Zwecke des Vereins einsetzen.

Dierk Lamm und Aloyse Blasius gehen nun getrennte Wege. 
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Dierk Lamm erklärte, endlich könne sich der Förderverein nun wieder aktiv für  kulturellen Zwecke einsetzen.
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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