Hey du da aus dem Radio - WDR 5 kam zum "Klassenzauber" in die Hinsbeckschule

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Die Bänke in der Turnhalle der Kupferdreher Hinsbeckschule sind bis auf den letzten Platz besetzt. Die Spannung unter den 190 Kindern - Grundschüler der Hinsbeckschule und der benachbarten Josefschule sowie Vorschulkinder aus dem St. Josef-Kindergarten, dem St. Barbara-Kindergarten, der Kita „Regenbogenland“ und der Kinderinitiative „Klabauterhaus“ - ist greifbar. Gleich geht’s los mit dem „Klassenzauber“ in der „Bärenbude“.

„Bärenbude“, das ist die tägliche Sendung von WDR 5 für Radioanfänger ab fünf Jahren. Und an diesem Tag sind die „Stars“ der Sendung samt Technikern auf Einladung der Hinsbeckschule live in Kupferdreh. Die bunte Puppenbühne ragt hoch in den Raum, schließlich brauchen die beiden Puppenspieler Dorothee Schmitz und Heiner Kämmer genug Platz zum Agieren - denn in der „Bärenbude“ geht’s ganz schön rund.
Noch ist der blaue Vorhang aber geschlossen, von den lustigen Gesellen mit dem braunen Kuschelfell keine Spur. Da betritt Erwin Grosche, Kabarettist, Schauspieler und (Kinderbuch-)Autor die Szene. Sein hellgrüner Anzug („Das ist mein Sommeranzug, der Frühlingsanzug ist nämlich rosa“) trägt dem herrlichen Wetter an diesem Tag Rechnung. Grosche greift gleich in die Saiten seiner Gitarre und begrüßt die Kinder mit einem lustigen Lied. Beim Refrain „Jetzt fang’ wir an“ kommt schon mächtig Stimmung unter den kleinen Gästen auf.
Neben Grosche steht ein großes braunes Ding. Die Kinder wissen, das ist ein Radio. Bevor es endlich losgehen kann, muss der Moderator die beiden Bären „Johannes“ und „Stachel“ jedoch erst noch diesem Apparat entlocken. Kaum dem Rundfunkgerät entschlüpft, präsentieren die Bären auch schon ein Lied - „Johannes und Stachel, ja so heißen wir“. Den meisten Kindern braucht man das nicht erst zu sagen, denn die tierischen Akteure sind bestens bekannt und auch der Song wird begeistert mitgeschmettert, während Erwin Grosche die Gitarrenbegleitung liefert.
„Mein hochverkehrtes Pubslikum“ radebricht der Bär Johannes an die Adresse der Kinder. Kollege Stachel korrigiert ihn: „Meine hochverkehrte Ehrlichkeit“. Die Kids sind amüsiert über diese Versprecher und muckmäuschenstill, als die beiden übers Radiohören und Stillsein philosophieren. „Ja, still zu sein fällt oft schwer“, sagt Stachel. Die Kinder protestieren - immerhin haben sie gerade das Gegenteil bewiesen. Den Versuch, fünf Minuten lang still zu sein torpedieren die Bären selbst durch ihre Geschwätzigkeit - gehört wohl zur Berufskrankheit der Radiomacher. Die Kids können das auf jeden Fall besser und beweisen außerdem jede Menge Zuhör-Kompetenz, als es beim nächsten Lied darum geht, Geräusche aus dem Gedächtnis abzurufen und nachzumachen (einen Hahn, Möhrchenknabbern, Wind, Sturm, einen Orkan und Donner - ja, sogar einen Kuss). Man ist ja schließlich im Radio und da gehören Geräusche dazu!
Seinen sprichwörtlichen Höhepunkt erreicht der „Klassenzauber“, als sich Johannes und Stachel auf der Suche nach dem Glück in die Lüfte begeben. Natürlich mit viel Musik und Wortwitz. Die Kinder pusten, was das Zeug hält, um den Ballon („ich heiß’ Luftballon“) am Himmel zu halten. „Eure Geräusche waren toll“, loben die Bären hernach ihr Publikum und auch Erwin Grosche ist sehr zufrieden „Ihr habt schön mitgemacht.“ Zum Abschied rezitiert der Moderator sein „Krachgedicht“ mit dem Titel „Nach dem Spülen“ während die Kinder für ordentlich Gerassel im Besteckkasten sorgen.
„Die Bärenbude ist cool“, resümert Lukas aus der zweiten Klasse am Ende. Und sein Freund Leon findet die beiden Bären „immer lustig“. Zusammen mit Lotte, Joylin, Paul-Martin, Marius, Pascal, Anastasia, Virginia, Jasmin, Jolie, Justin und vielen anderen Kindern konnten die „Füchse“ der Hinsbeckschule (das ist der zweite Jahrgang) viele der Lieder mitsingen und waren auch ansonsten richtig gut vertraut mit dem Thema „Radio“, das die Hinsbeckschüler im Vorfeld eineinhalb Wochen lang im Rahmen eines medienpädagogischen Projekts fächerübegreifend im Deutsch-, Sach- und Musikunterricht durchgenommen haben.
„Auf der Suche nach interessanten Unterrichts­impulsen bin ich auf den ‚Klassenzauber’ gestoßen“, berichtet Lis Vincenz, Leiterin der Hinsbeckschule. Und die Bewerbung der Kupferdreher Grundschule beim WDR um einen Besuch des Kinderradios war erfolgreich. „Wir freuen uns besonders, dass wir im Rahmen des Begegnungsjahres die Vorschulkinder aus den umliegenden Kindergärten an diesem Projekt beteiligen und zu uns in die Schule holen konnten“, so Lis Vincenz weiter.
Zufriedenheit herrscht auch bei den Radioprofis, die mit dem „Klassenzauber“ schon durch viele Schulen getourt sind. „Es ist sehr reizvoll, mit Kindern zu arbeiten“, findet Dorothee Schmitz, alias Kuschelbär „Johannes“. Zusammen mit ihrem Kollegen Heiner Kämmer („Stachel“) hat sie in den vergangenen 15 Jahren rund 1.000 bärige Radiogeschichten geschrieben, inszeniert und gespielt. „Es ist immer wieder toll, wenn es gelingt, die Kinder zum Lachen, Aufpassen und Mitmachen zu bewegen“ - eben so wie an diesem Tag in der Hinsbeckschule!

Autor:

Melanie Stan aus Essen-Ruhr

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