König Stephan I. Rust vom Club der Unterernährten
Königswürden für Anfänger

In diesem Interview habe ich unseren, in der Session 2018/19 amtierenden, König Stephan I. vom Club der Unterernährten befragt. Damit geben wir euch einen kleinen Einblick in sein Leben und den Kupferdreher Karneval. Dabei sind einige, von mir nicht erwartete Aussagen zutage getreten. Lasst euch überraschen.

Welche persönlichen Ziele hast du? Gerne möchte ich gesund alt werden, ein glückliches Familienleben haben, erfolgreich im Beruf sein, ehrliche Freundschaften haben sowie die „Bibel“ und „Der Herr der Ringe komplett lesen“.

An welchen persönlichen Dingen hängst Du? Als erstes hänge ich sehr an der Uhr meines Großvaters und an meinem, nach meinen Wünschen gebauten, Rennrad.

Welches Buch hast Du zuletzt gelesen?
Das weiß ich wirklich nicht mehr. Dazu hat mir lange Zeit die Ruhe gefehlt. Aktuell lese ich „Meine Welt“ von Peter Sagan (mehrfacher Weltmeister im Straßenradsport) und „125 Jahre Kupferdreher Karneval“ von Peter de Bake.

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as bereitet Dir besondere Freude? Sehen wie meine Kinder erwachsen werden, meine Leidenschaft der Radsport (ein Hobby das im Moment etwas zu kurz kommt) und der Karneval.

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as schätzt Du an Freunden? Freunde sind da, wenn man sie braucht. Dazu schätze ich Treue, Humor und Ehrlichkeit. Freunde gehen mit einem durch dick und dünn. Idealerweise versteht man sich auch ohne Worte.

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ie siehst Du dich selber bezüglich Charakter, Fähigkeiten, Neigungen? Vom Sternzeichen Jungfrau würde ich sagen es stimmt fast alles was den Menschen dieses Sternzeichens nachgesagt wird. Manchmal ängstlich, in einigen Dingen intolerant und kleinlich, hin und wieder kühl, gelegentlich misstrauisch und perfektionistisch.

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ie würdest Du dich selbst beschreiben? Herrlich ehrlich und kontrolliert direkt. Ein wenig Panne geht immer. Ich bin wie ich bin!

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elches Verständnis hast Du zu Zahlen und Worten? Zahlen sind zum rechnen da. Mein Vater war Steuerberater. Da bleibt was hängen. Worte sind zum sprechen da. Worte kann ich, oft und viel. Mal mit, mal ohne Sinn. Den Sabbel halten, das geht nur mit Halsschmerzen und im Schlaf.

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ls was willst Du in der Gesellschaft gesehen werden? Als individuelle Persönlichkeit, in alle Richtungen geöffnet und interessiert, außerdem immer für eine Überraschung gut. Ich habe nicht den Anspruch allen gerecht zu werden, zu gefallen oder mich zu verbiegen. Das will ich auch gar nicht.

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ie löst du schwierige Probleme? Krankheit, familiäre Probleme, finanzielle oder berufliche Sorgen. Mit Respekt, ein wenig Nervosität, ein kühler Kopf und vor allem mit dem richtigen Menschen an der Seite ist alles mit einem guten Plan lösbar.

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ann und wo hast Du deine Frau kennengelernt? Das passt wie die Faust auf Auge. Auf Altweiber am 27. Februar 1992. Dabei heißt es doch „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“. Nun, anscheinend nicht alles. Mittlerweile sind wir über 16 Jahre verheiratet, haben zwei Kinder, Maike (12 Jahre) und Pia (8 Jahre). Dazu kommt unser Familienmitglied Ben, Labrador (8 Jahre) alt.

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ie nimmst Du aktiv am kulturellen Leben teil? Aktuell im Karneval mit meinem Verein „Club der Unterernährten“. Natürlich interessieren mich auch die Musik, Musicals, Sport und Radsport (aktiv und passiv).

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ie bist Du zum Karneval gekommen? Völlig unerwartet. Ich war jemand der früher maximal am Rosenmontag mit der Familie am Straßenrand stand. Dann lernte ich, in Kupferdreh, ein paar Karnevalisten in der Kneipe meiner Frau „Bei Caro“ kennen. Wir bekamen langsam Spaß am Karneval und traten dann mit der gesamten Familie im September 2017 in den Club der Unterernährten ein. Zuerst als passive Mitglieder um etwas Karnevalsluft von innen zu schnuppern. Bei unserem traditionellen Hahneköppen stieg ich mit auf die Schaukel und damit bekam ich die Möglichkeit König zu werden. Dabei schlug ich den Kopf ab und wurde König, ohne eigentlich zu wissen was damit auf mich zukam. Als völliger Neuling wurde ich von meinem Adjutantenpaar an die Hand genommen, beraten und begleitet. Mit dieser Konstellation bekam ich auch den Rückhalt im Club und kämpfte mich von Termin zu Termin durch. Mittlerweile geht nichts mehr ohne Karneval. Das war vorher völlig unvorstellbar. Andererseits ist Karneval Balsam für die Seele. Es tut uns allen gut, mal viel zu lachen.

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ie närrische Zeit beginnt im November und endet im März, kann man so lange fröhlich sein?
Eigentlich sollte man das ganze Jahr über fröhlich sein. Der fröhliche Mensch hat mehr vom Leben, unabhängig ob Karneval ist oder nicht. Damit kann man sich auch Fit halten, aber nur dann wenn man nichts übertreibt. Karneval besteht nicht nur aus Saufen und trara. Wer den Karneval ernst betreibt, wird immer fit dafür sein. Karneval ist die historisch verbriefte Bezeichnung für die Zeit vor der Großen Fastenzeit, Karneval kommt aus dem Italienischen/Lateinischen Sprachraum, "Carnevale" - Zeit ohne Fleisch. Der Karneval im Ruhrgebiet hat schon eine jahrhundertelange Tradition. Bereits im Mittelalter wurde vor Aschermittwoch Karneval gefeiert, allerdings in anderer Form als heute. Der rheinische Karneval der heutigen Zeit geht mehr auf die Zeit Preußens und des Militärs zurück. Hier wird das damalige Obrigkeitsgehabe - Märsche, Orden, Säbelrasseln - persifliert. Daher heute noch die Gardetänze, die militärisch angehauchten Uniformen, der abgewandelte Gruß und natürlich die Karnevalsorden, auf die wir Karnevalisten ja auch unheimlich stolz sind.

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ann beginnt die Vorbereitung für die nächste närrische Session? Die Vor- und Nachbereitungen haben wir das ganze Jahr über. Es beginnt nicht mit dem Start der Session. Für die Kostüme zu Rosenmontag, oder den Festwagen muss man sich schon frühzeitig kümmern. Das fängt direkt nach der Session an.

W
ie könnte man die Zukunft des Karneval gestalten? Um die Tradition und das Brauchtum zu erhalten müssen wir den Nachwuchs fördern und das Wissen darum weitergeben. Dabei dürfen wir die Jugend nicht dazu zwingen. Überzeugen und motivieren wäre meine Lösung.

Autor:

Olaf Bork aus Essen-Ruhr

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