„DorfOrgie“ mitten in Essen!

Wollen in Steele eine „DorfOrgie“ feiern (v.l.): Eduard Schreyer (Steeler Bürgerschaft), Mario Hansen (Motorradclub), Johannes Brackmann (Grend), Ferdinand Waldenburg (Theater Freudenhaus), Léon Finger (Initiativkreis City Steele), Arnold Kraemer (Bezirksbürgermeister), Marie-Louise Hansel (Produktionsassistentin), Arnd Hepprich (Steeler Archiv) und Rolf Dennemann (Regisseur). Foto: maschu
  • Wollen in Steele eine „DorfOrgie“ feiern (v.l.): Eduard Schreyer (Steeler Bürgerschaft), Mario Hansen (Motorradclub), Johannes Brackmann (Grend), Ferdinand Waldenburg (Theater Freudenhaus), Léon Finger (Initiativkreis City Steele), Arnold Kraemer (Bezirksbürgermeister), Marie-Louise Hansel (Produktionsassistentin), Arnd Hepprich (Steeler Archiv) und Rolf Dennemann (Regisseur). Foto: maschu
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Klingende Instrumente, bunte Farben, Stimmengewirr. Auf vielen verschiedenen Bühnen wird gesungen, getanzt, geschauspielert. Eine große Parade zieht schließlich vorbei und überall duftet es nach frischer Gemüsesuppe. Im Rahmen des Projektes „DorfOrgien“ soll dieses bunte Treiben auch auf dem Kaiser-Otto-Platz stattfinden.

„Metropolenträume haben wir im Ruhrgebiet erst durch die Kulturhauptstadt 2010 kennen gelernt. Trotzdem wird unser Alltag eher von Stadtbezirken und sogenannten Dorfstrukturen bestimmt. Mit dem Pilotprojekt „DorfOrgien“ wollen wir dieses Spannungsfeld auch künstlerisch spürbar machen.“, erzählt Rolf Dennemann, künstlerischer Leiter des Gesamtprojektes und Geschäftsführer von „artscenico“. Zusammen mit anderen kulturellen Einrichtungen, die in der „Produktionsgemeinschaft Ruhr +“ tätig sind, hat er es sich zum Ziel gemacht, vier kostenlose Open-Air-Aufführungen als sogenannte „DorfOrgien“ an alltäglichen Orten wie in einer Kleingartenanlage oder einem Landschaftspark stattfinden zu lassen.

„Der Begriff „DorfOrgie“ ist dabei aber keineswegs wörtlich zu nehmen.“, erklärt Johannes Brackmann, Geschäftsführer des „Grend“, „ Es soll vielmehr für eine Veranstaltung stehen, die das gewöhnliche Maß übersteigt.“ Aufgrund seiner Geschichte als ehemaliger Marktplatz und seiner zentralen Lage innerhalb Steeles sei der Kaiser-Otto-Platz als Austragungsort daher besonders geeignet. „So unterschiedlich wie all die Leute sind, die hier mittags über den Platz gehen, so soll auch das Programm für die Aufführungen sein. Komplett verschieden. Von der Schauspieltruppe bis zum Wanderverein ist alles dabei.“, so Dennemann.
Bei dieser Vielfalt wird bei den Veranstaltungsorten besonders auf Darsteller aus der näheren Umgebung gesetzt. „Neben den wechselnden Veranstaltungsorten ist auch das Programm jedes Mal ein anderes.“, erläutert Johannes Brackmann.
Der Ablauf der Aufführungen richtet allerdings für jede „Orgie“ nach einem einheitlichen Konzept. So ist auch in Steele eine Art „Vorspiel“ der Darsteller auf unterschiedlichen Bühnen ohne einen bestimmten Mittelpunkt geplant.
Stattdessen werden die Besucher im Verlauf des Abends von Bühne zu Bühne geleitet, bis im „Mittelspiel“ eine große Parade mit „ganz besonderen Darstellungen“, wie Dennemann verspricht, über den Platz zieht.
Als Abschluss des Programms ist schließlich ein Konzert des Jazz-Orchesters „the Dorf“ geplant.
Mit dem gemeinschaftlichen Verzehr der Gemüsesuppe, die den ganzen Abend über an einer Feuerstelle auf dem Kaiser-Otto-Platz gekocht wurde, klingt die DorfOrgie schließlich aus. Das Schlusskonzert ist für Rolf Dennemann dennoch das große Finale. „Das Jazz-Orchester „the Dorf“ habe ich 2010 das erste Mal gehört. In ihrer Musikrichtung geht es dabei genau auf die von uns geplante Grundatmosphäre ein. Deshalb ist das Konzert auch fester Bestandteil einer jeden DorfOrgie.“, erläutert er. Bei der Suche nach lokalen Darstellern, der weiteren Gestaltung und Organisation wird die Produktionsgemeinschaft Ruhr+ außerdem von den lokalen Veranstaltern in Steele, dem Kulturzentrum Grend und der Arbeitsgemeinschaft Steele 2010, zu der auch das Steeler Archiv, die Studiobühne Essen und die Steeler Bürgerschaft gehören, unterstützt.
Die aktuelle Zusammenarbeit wurde aber bereits 2010 bei der Aufführung des Stückes „Kein Wasser runterschütten“ im Center-Carré in Steele geebnet. „Für die Vorbereitung von „Kein Wasser runterschütten“ hatten wir allerdings zwei Jahre Zeit. Für die „DorfOrgien“ bleiben uns gerade einmal fünf Monate.“, so Dennemann.
Durch die finanzielle Unterstützung aus den Restmitteln von Ruhr 2010, der Kunststiftung NRW, dem Fond Soziokultur oder auch der Stadt Essen, die für das Projekt eine Summe in Höhe von 2.500 Euro spendete, wurde die kurze Vorbereitungszeit allerdings nicht zum Hindernis für das Projekt.
Nachdem seit Mitte Juli alle Akteure feststehen, ist die Planung für die „DorfOrgie“ am 15. Spetember auf dem Kaiser-Otto-Platz, bereits in vollen Zügen. Wer sich in der Zeit von 19 bis 22.30 Uhr auf den Bühnen präsentiert, wird im Vorfeld allerdings noch nicht verraten.

15. September auf dem
Kaiser-Otto-Platz

„Besucher können sich aber auf ein außergewöhnliches und zum Teil schräges Stadtteilfest freuen.“, garantiert Rolf Dennemann. Auch Johannes Brackmann beschreibt die „DorfOrgie“ „als großes Experiment mit ungewissem Ausgang.“.

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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