Deutscher Tanzpreis im Aalto-Theater verliehen
Ein Fest des Tanzes

Die Uraufführung von "Coming Together", choreografiert von Christoph Winkler, war der krönende Abschluss der Preisverleihung des Deutschen Tanzpreises. | Foto: Ursula Kaufmann
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  • Die Uraufführung von "Coming Together", choreografiert von Christoph Winkler, war der krönende Abschluss der Preisverleihung des Deutschen Tanzpreises.
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Einmal mehr wurde die Bühne des Aalto-Theaters zum Zentrum des Tanzes in Deutschland. Denn dort fand nun die Verleihung des Deutschen Tanzpreis 2022 an Reinhild Hoffmann, Marco Goecke und Christoph Winkler statt.

Bereits seit 1983 wird der Preis für den Tanz in Deutschland verliehen, einst begründet von Ulrich Roehm, der selbst an der Essener Folkwang Hochschule unter Kurt Joos Tanz studierte und nach seiner Karriere als Tänzer sein eigenes Ballettstudio in Essen eröffnete. Seit 2018 vergibt der Dachverband Tanz Deutschland den Deutschen Tanzpreis.
Geschäftsführer Michael Freundt, der durch den Abend der Preisverleihung führte, erklärt: "Mit dem Deutschen Tanzpreis werden herausragende Persönlichkeiten des Tanzes in Deutschland geehrt - ganz gleich, ob sie auf oder hinter der Bühne, in Pädagogik, Publizistik, Wissenschaft oder anderen Bereichen des Tanzschaffens wirksam waren und sind. Zudem werden Interpreten, Ensembles und Projekte in der Tanzlandschaft für zukunftsorientierte Initiativen, modellhafte Konzepte oder außergewöhnliche Produktionen geehrt."
Ausgezeichnet wurden diesmal die Choreografen Marco Goecke und Christoph Winkler sowie Reinhild Hoffmann, eine der Pionierinnen des deutschen Tanztheaters, mit einem Ehrenpreis für ihr Lebenswerk. Geehrt wurde zudem der Verein Aktion Tanz für sein besonderes Engagement in der Tanzvermittlung.
Alle präsentieren dem Publikum eine Kostprobe ihres künstlerischen Schaffens und wurden zudem mit kurzen Filmporträts vorgestellt. Besonders beeindruckend die Uraufführung von "Coming Together", choreografiert von Christoph Winkler. Laudatorin und Tanz-Dramaturgin Elisabeth Nehring: „Christoph Winkler ist nicht nur Choreograf, sondern auch ein unbedingter Forschergeist, der sich mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Rassismus und Postkolonialismus auseinander gesetzt hat - lange bevor sie auch im Tanz en vogue wurden.“
Reinhild Hoffmann hatte eigens für den Abend die Produktion "Solange man unterwegs ist..." geschaffen, mit Video-Sequenzen aus ihrem Schaffen und einem getanzten Solo auf der Bühne des Aalto-Theaters.
Laudatorin und Theaterwissenschaftlerin Hedwig Müller: "Reinhild Hoffmann hat gezeigt, wie Tanz wahrhaftig sein kann und ein Spiegel des Menschen in seiner Zeit ist. Als Pionierin des Tanztheaters hat sie den Weg geebnet für eine junge Generation, die nicht erst überlegen muss, ob man dem Publikum Straßenschuhe auf der Bühne zumuten darf. Sie hat ihr Leben lang dafür gearbeitet, dass es im Tanz um Ehrlichkeit geht.“
Sehenswert war auch der kurze Tanzfilm "We live in a strange world", inspiriert durch die Reden von Greta Thunberg, auch als Youtube-Video zu finden.

Ausgewählt wurde dieser von Aktion Tanz als ein Beispiel für die vielfältige Arbeit des Vereins.
Die nächste Verleihung des Deutschen Tanzpreises findet am 14. Oktober 2023 im Aalto-Theater statt.

Die Uraufführung von "Coming Together", choreografiert von Christoph Winkler, war der krönende Abschluss der Preisverleihung des Deutschen Tanzpreises. | Foto: Ursula Kaufmann
Der Deutsche Tanzpreis wurde in Essen verliehen (von links): Aktion Tanz, Reinhild Hoffmann, Marco Goecke und Christoph Winkler. | Foto: Ursula Kaufmann
Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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