Tannenbaum kostet zwischen 20 und 65 Euro

Bis der auserwählte Tannenbaum die festlich geschmückte Stube ziert, erleiden noch viele die Qual der Wahl - denn welche Tanne ist zu bevorzugen. Wie sich die verschiedenen Tannenbaum-Sorten unterscheiden, darüber sprach der STADTSPIEGEL ESSEN mit dem Tannenbaum-Experten Thorsten Pillkuhn:

Bei den zurzeit herrschenden Dauer-Minus-Graden ist der Verkauf von Weihnachtsbäumen kein Zuckerschlecken. „Zur Winterbekleidung gehören bei mir zwei Paar Socken, eine lange Unterhose, eine Jeans, eine wasserabweisende Hose, ein Nierenwärmer, zwei Pullover, zwei Westen und eine Kopfbedeckung“, erklärt Thorsten Pillkuhn, Garten- und Landschaftsbauer sowie Kundenberater Fachrichtung Gartenbau der Gärtnerei Knüfelmann.
Derart „verpackt“ ist Thorsten Pillkuhn momentan bis zu 10 Stunden auf den Beinen - das härtet ab. „Ich war in den vergangenen acht Jahren nur fünf Tage krank“, berichtet der Naturbursche stolz. „Ich trinke jeden Tag mindestens eine ,heiße Zitrone‘ - das hält fit und gesund!“
Auch rund ums Thema Tannenbaum kennt Thorsten Pillkuhn sich bestens aus: „Der meistgekaufte Baum ist die Nordmanntanne. Sie wird auch Edeltanne genannt und benötigt 12-15 Jahre, um Zimmerhöhe zu erreichen. Deshalb ist sie mit Abstand der teuerste Baum. Sie zeichnet sich vor allem durch ihre hohe Nadelfestigkeit aus.
Selbst in beheizten Räumen hält sie sehr lange. Sie hat weiche, glänzend-tiefgrüne, nichtstechende Nadeln und eine gleichmäßige Wuchsform.
Die Edeltanne liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nordmanntanne; ist jedoch haltbarer. Sie hat weiche, blaugrüne Nadeln, die äußerst intensiv (nach Orangen) duften und etagenförmig angeordnete Zweige. Ihren Geruch kann man noch intensivieren, wenn die am Stamm befindlichen Harztaschen (kleine Beulen) mit einer Nadel angepiekst werden.
Die Rotfichte ist der Klassiker. Sie ist der preiswerteste Weihnachtsbaum, hat aber von allen Arten die geringste Haltbarkeit, denn sie nadelt in warmen Räumen schon nach wenigen Tagen, weshalb sie erst kurz vor dem Fest frisch geschlagen werden sollte. Sie hat dunkelgrüne nur mäßig stechende Nadeln. Die dicht stehenden Zweige sind leicht nach oben gewachsen.
Die Douglasie hat weiche, dünne Nadeln, die einen intensiven Zitrus-Duft verströmen, dünne, biegsame Zweige und ist deshalb nur für leichten Baumschmuck geeignet.
Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der der Blaufichte zu vergleichen. Wie der Name schon sagt, weist die Blaufichte einen großen „Blauanteil“ auf. Das ist ein Schimmer auf den Baumnadeln, dessen Intensität aber nicht nur vom Typ selbst, sondern auch von der Witterung abhängig ist. Sie hat eine mittlere Haltbarkeit, liegt im Preissegment etwas über der Rotfichte und wird im Volksmund oft fälschlicherweise „Edeltanne“ genannt. Auf Grund ihrer starken, gleichmäßig etagenförmig gewachsenen Äste ist sie besonders für schweren Baumschmuck und für echte Kerzen geeignet. Sie hat grüne, blaugrüne oder stahlblaue und starkstechende Nadeln. Die Blaufichte ist identisch mit der Blautanne, aber ihre Nadelfestigkeit ist größer. „
Die Tannenbaum-Preise sind im Vergleich zum letzten Jahr nur geringfügig gestiegen.
Für eine Nordmanntanne muss man zwischen 20 Euro für einen kleinen Baum und 65 Euro für ein stattliches Zwei-Meter-Gewächs berappen.

Autor:

Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr

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