Genie-Pastor der Leidenschaften

"Krippenpapst" Pastor Alshut ist tot

Schock, als die Nachricht von der Stadt Wetter nach Essen schwappte: Pastor Bernhard Alshut ist tot. Ja, er lebte in Wetter, kam jedoch jährlich nach Essen, für seine einzigartige Krippenausstellung. Ein Pastor der Leidenschaften. Kein Schwächling, kein Schwätzer. Der mit starken Worten und Werken deutschlandweit von Medien zitiert wurde mit seinem unsterblichen Satz zum Tod von Helmut Rahn.
Und mit seiner Krippenleidenschaft jährlich höchste Anziehung erzielte. Allerdings war er bereits damals mit 66 Jahren gesundheitlich schlecht auf den Beinen. Ärzte gaben ihn bereits auf. "Aber ich geriet an wahre Wunder-Ärzte" gestand er mir damals bei einem Gespräch.

Alshut war außergewöhnlich ehrlich, intelligent. Er hatte zwei Studien abgeschlossen. Theaterwissenschaft und Theologie. Beide mit Diplom. Seine größten Leidenschaften waren "alles was musisch ist. Kunst, Musik, Theater, Liturgie..." Auch ob das Zölibat überholt ist, seine spontane Antwort: "Nicht überholt, aber nicht so erlebbar wie früher. Wenn man alt, krank und allein ist, steht man recht verlassen da. Viele alte Kollegen leiden unter Einsamkeit. Zum Glück habe ich Freunde."
Ferner antwortete er spontan auf meine Frage, ob er die Heirat vermisst? "Im Nachhinein schon. Mit zunehmendem Alter und zunehmenden Aufgaben."

Doch er war kein Heiliger.
"Die schönsten Jahre meines Lebens war die Studentenzeit. Die habe ich ausgekostet. Und klar war ich verliebt gewesen. Ich war in der Tanzschule. In den Semesterferien arbeitete ich in verschiedenen Jobs: Krankenhaus, bei Opel...

Der begehrte vielseitige Alshut beherrschte u. a. perfekt Blockflöte, Klavier, Kirchenorgel, Tuba, Trompete. Nach dem Studium spielte er in einer Vier-Mann-Tanzkapelle. Während des Studiums baute er einen Jugendchor auf, leitete ihn.
Achtung: Er spielte Theater vom Kinderstück bis zur Weltliteratur!!!

Doch nun ist  Bernhard Alshut plötzlich tot 
Der Schrecken, Schock bei allen, die den Ausnahmepastor kannten, sitzt tief.

Die Essener Heinz Potztal mit seiner Frau Marliese waren seit Jahren sehr gute Freunde vom Pastor. Beide erfuhren im Urlaub vom plötzlichen Tod des Pastors.
Was war passiert?
Bernhard Alshut hatte einen Unfall, konnte schwer verletzt aus seinem Auto geholt werden. Bernhard Alshut starb im Krankenhaus.

 Jahrelang halfen die Essener  auch Bernhard Alshut beim jährlichen Krippen-Aufstellen. Pastor Alshut düste dafür von Wetter-Wengern mit seinem Wagen nach Essen, Treffpunkt St. Elisabeth-Kirche. Alles für immer vorbei.
Innige Worte für den verstorbenen Pastor Alshut
kamen von der Kanzel von Pfarrer Holger Schmitz in der Kirche St. Liborius, Wetter-Wengern. Anschließend war die Beisetzung  auf dem Friedhof Wengern.