Hespertalbahnfahrt: Bodelschwingh-Grundschüler und Erwachsene erleben Leid und Freud
Schreckliches Unglück - großes Glück

Hut ab vor Nikolaus Rolf Fliß: Die Fahrt wird zu 100% von ihm selbst organisiert. Von der Bezahlung über das Geschenkebesorgen, vom Tütenpacken und -Schleppen bis hin zur Bescherung | Foto: Privat
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  • Hut ab vor Nikolaus Rolf Fliß: Die Fahrt wird zu 100% von ihm selbst organisiert. Von der Bezahlung über das Geschenkebesorgen, vom Tütenpacken und -Schleppen bis hin zur Bescherung
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Vierter Adventsamstag. Bahnhof Essen-West, S 9, 14.16 Uhr. Rektorin Hannelore Herz-Höhnke, 26 Kinder plus acht Erwachsene sitzen im Zug. Ziel Kupferdreh. Und warten, warten…Der Zug steht. 15 Uhr. Durchsage: „Aussteigen wegen Unfall im Hauptbahnhof.“ Ein Mensch schied aus dem Leben…Kurz nach 15 Uhr. Und in Kupferdreh werden die Kinder sehnsüchtig von Rolf Fliß erwartet…

Geschockt ist die Schulleiterin. Verzweifelt, enttäuscht Kinder, Eltern. Denn ihr Traum sollte sich heute Nachmittag erfüllen: 230 Kinder wurden quasi nebenbei auf der mittlerweile 10. inklusiven Dampfnikolaussonderfahrt in der Hespertalbahn zwischen Kupferdreh und Haus Scheppen - entlang des Baldeneysees – beschert mit selbst gefüllten Tüten von Nikolaus Rolf Fliß.

Aber ohne Bodelschwinghschüler…? Denn die Schulleiterin sagt dem „Nikolaus“ ab. Es ist zu spät. Sie macht sich mit den Kindern auf den Heimweg. Doch nicht verzagen, Fliß – Altbürgermeister und Grüne Ratsherr fragen. Ein Mann ein Wort!

Lebensmüde
Denn die wegen eines Personenschadens bei der Anreise mit dem Zug gestrandeten Schüler wurden heldenhaft abgeholt von zwei Stadtmobil-Bussen, wobei es sich der Carsharing-Geschäftsführer Matthias Kall persönlich mit Gemahlin nicht nehmen ließen, die Kinder zur Nikolausfahrt unentgeltlich zu chauffieren. „Der Lohn waren einmal mehr funkelnd leuchtende Kinderaugen, die einem entgegen strahlten. Was will man mehr“, lacht bescheiden Fliß, der die Fahrt jährlich zu 100 % selbst organisiert: Von der Bezahlung über das Geschenkebesorgen vom Tütenpacken und -Schleppen bis hin zur Bescherung! Hut ab!

Die Fahrt wurde u. a. mitermöglicht von großzügigen Sponsoren – wie der Wilhelm Spoden Stiftung, der Sparkasse Essen, den Stadtwerken, dem Frischezentrum, der Dekra, der Franz Sales Haus Bäckerei und dem Allbau.

Begleitet wurde der letzte dampfbetriebene Sonderzug von den Johannitern, die logistische Unterstützung leisteten - aber Gott sei Dank – 1. Hilfetechnisch nicht zum Einsatz kommen brauchten.

Als Schülerin Jastelina in Kupferdreh ankam, rief sie: „Da ist ja das Meer. Hier war ich noch nie. Wie schön ist das hier. In welcher Stadt sind wir jetzt?“ Tja, in Essen-Kupferdreh am Baldeneysee.

Endlich Aufatmen auch bei der Schulleiterin. „Die Atmosphäre im Zug war sehr weihnachtlich. Er war schön geschmückt; in den Wagons wurden Weihnachtslieder gesungen. Es war einfach nur himmlisch und weihnachtlich! Während der Fahrt erhielten alle Kinder eine Weihnachtstüte. Eine große vorweihnachtliche Freude herrschte.“

Überwältigte Kinder
Kaja, 8 Jahre, Klasse 3 b: „Ich bin so überwältigt, dass wir doch noch mit der Lok fahren konnten. Es gibt mir ein gutes Gefühl, so ein Erlebnis noch vor Weihnachten erfahren zu können.“ Jastelina, 10 Jahre, Klasse 4a: „Die Fahrt macht mich richtig glücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas Schönes in den Ferien erleben werde. Besonders die Stimmung im Zug und die Weihnachtstüte finde ich toll.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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