Borbeck steht auf

Sie alle sind gegen die Umnutzung. Im Hintergrund erkennt man das erste Geschoss, in dem der bordellartige Betrieb eröffnet werden soll.
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  • hochgeladen von Silvia Decker

„Ich bin entsetzt“, bringt es eine Anwohnerin am Gewerbegebiet Schacht Neu-Cöln auf den Punkt. Angeblich soll im Geschoss über dem ansässigen Reifenhändler bei Hausnummer 34 ein bordelllartiger Betrieb entstehen.

Beim Ortstermin an besagtem Objekt lauschen rund 40 Anwesende den Ausführungen von Gregor Arnold. Er organisierte kurzfristig eine Infoveranstaltung und klingelte sogar die Anwohner tags zuvor aus den Betten.
Die Nachricht, dass ehemalige Büroräume einem bordellartigen Betrieb weichen sollen, verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Nachbargebiet: Bereits 300 Unterschriften wurden gesammelt. Jeder einzelne, der unterschrieben hat, spricht sich gegen die Neunutzung aus.
Der Bauantrag liegt der Bauaufsicht Nord bereits vor, doch jetzt gehen die Bürger auf die Barrikaden. „Wir haben hier in der gegenüberliegenden Grünfläche viele Kinder, die regelmäßig dort spielen“, so eine Anwohnerin, die unerkannt bleiben möchte.
Außerdem fürchten die Bewohner, dass ungebetene Gäste das neue Etablissement nutzen könnten. „Ich habe keine Lust, abends Angst haben zu müssen, wenn ich aus dem Auto steige“, betont eine andere Anwohnerin.
Und Gregor Arnold bestätigt: „Wir haben hier den Tennisplatz, den Kleingartenverein und einige Wohngebiete in unmittelbarer Nähe. Das sollten die Verantwortlichen in der Bauaufsicht mit berücksichtigen.“
Anwohner Gregor Arnold hat gemeinsam mit Andrea Lottmann bereits ein Schreiben an den Oberbürgermeister Reinhard Paß auf den Postweg gebracht; mit dem Appell, die Nutzungsänderung in jedem Fall zu verhindern. Örtliche Politiker und die Bezirksvertretung sind sich einig: „Wir sind geschlossen gegen die Nutzungsänderung.“ Und Arnold fügt hinzu: „Das Gelände sollte man nicht unterschätzen. Die oberen Räume sind jetzt 150 Quadratmeter groß, aber der Platz für eine Erweiterung der Räumlichkeiten ist gegeben.“ Außerdem soll in der Neustraße/Heegstraße eine neue Siedlung mit Einfamilienhäusern entstehen. „Ob das den Investor freut, wenn hier ein Bordell entsteht ist fraglich“, so Arnold. „Da würde der Grundstückswert ja sinken.“
Jetzt bleibt allen Beteiligten nur noch abzuwarten. Denn mindestens drei Wochen dauert es, bis der Antrag auf Nutzungsänderung bearbeitet ist.
Foto: Decker

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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