Höchste Not! Menschenkette Montag, 30.9., Marktkirche bis Lichtburg
Gesamtschule Bockmühle geht auf die Straße

Noch sehr viel Hektik für Schulleiterin Julia Gajewski bis Montag. Die Kampagne "Ungleiches ungleich behandeln" der Initiave Schule hoch drei rollt an... | Foto: Schattberg
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  • Noch sehr viel Hektik für Schulleiterin Julia Gajewski bis Montag. Die Kampagne "Ungleiches ungleich behandeln" der Initiave Schule hoch drei rollt an...
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Wer Julia Gajewski, Schulleiterin Gesamtschule Bockmühle, kennt – weiß, sie ist besonnen, ausgeglichen. Direktorin von 1400 Schülern, mit über 50 Nationalitäten. Doch jetzt reicht’s! „Ich bin Gründungsmitglied der „Schule hoch drei“. Sofort schlossen sich 20 Schulen an. „Tendenz steigend“, so Gajewski. Warum?
Was bedeutet das? „Eigentlich wollten wir „hoch fünf“ schreiben. Wir können alle Abschlüsse vergeben. Hauptschulabschluss, Mittlere Reife, Abitur. Wir sind schon stolz auf unsere Schule mit guten Abschlüssen, mit denen keiner gerechnet hat. Wir fordern sofortiges Umsteuern in wichtigen schulpolitischen Bereichen.“

Die hoch motivierten Gesamt-Schulen haben quasi „Vorhofflimmern“. Schnellstens muss was passieren. Um Schul-„Tod“, ein Scheitern zu verhindern.

„Wir fordern: Ungleiches ungleich zu behandeln!“
*Schulen aus dem Verbund „hoch drei“ begleiten Kinder, die in bildungsfernen und/oder prekären Verhältnissen groß werden, sind Teil einer Segregation, die Bildungsungerechtigkeit verschärft. *„Schulen hoch drei“ repräsentieren schon jetzt circa 25000 Schüler in NRW und damit potentiell einen nicht zu gering einzuschätzenden Anteil an Wählerinnen (Eltern, Angehörige und Lehrer) in NRW. *Schulen „hoch drei“ zeichnen sich durch Herausforderungen Inklusion, Integration, Beschulung von Kindern mit Migrationshintergrund und von „abgeschulten“ Schülern aus Gymnasien, Realschulen aus.“

Volle Unterstützung flattert vom GGG-Verband Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschulen „der sich schon immer für uns eingesetzt hat“ – so die Direktorin. „Wir wollen auf unsere Situation aufmerksam machen. Hatten bereits eine Landespressekonferenz, ein Gespräch mit Schulministerin Yvonne Gebauer. Ernteten viel Verständnis, aber keine konkrete Unterstützung. Daraufhin haben wir angekündigt, dass wir in die Öffentlichkeit gehen. Motto: „Weil wir wichtig sind“. Die Ministerin weiß das.“

Gesamtschulen gehen in die Öffentlichkeit

Ab 10 Uhr, 30. September, protestiert die Altendorfer Gesamtschule Bockmühle für bessere Bedingungen. Bildet eine Menschenkette mit Schülern, Lehrern von der Marktkirche bis zur Lichtburg. Abschluss am Burgplatz. „Wir machen einen Unterrichtsgang für politische Bildung, Demokratie, Erziehung.“ Schul-Pedant Gesamtschule Essen-Nord macht Gleiches im März 2020. In den Zwischen-Monaten beteiligen sich Gesamtschulen aus anderen Städten.

Julia Gajewski arbeitet mit ihrer Lehrerschaft stets mit viel Herzblut. Aber irgendwann versagt der „Puls“, wenn mindestens noch elf Lehrer (!) aufgestockt werden müssten!
„Wir sollen Wertschätzung und Unterstützung landesweit für unsere Kinder aller Art und auf allen Ebenen. Mehr Personen, mehr Geld. Wir haben wesentlich schwierigere Bedingungen als andere Schulen.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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