In einer nicht öffentlichen Sitzung BV III drangen Discounterpläne an die Öffentlichkeit
Wollte die Stadt "mauscheln"

Pure Empörung gegen "geheime" Stadtpläne | Foto: Schattberg
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  • Pure Empörung gegen "geheime" Stadtpläne
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Die Bezirksvertretung III behandelte in der letzten Sitzung den Verkauf der großen Wiesen-Baumfläche an der Haedenkampstraße: Weg damit -stattdessen eine zusätzliche Parkflächen für Lidl. Die Bezirksvertreter einstimmig: Abgelehnt! Damit ist das heiße Thema längst nicht abgekühlt. Im Gegenteil - es brodelt...
Donnerstag, über 30 Grad. Da kochte unter den kühlenden Baumschatten die Empörung von Parents for Future und Bürgern über den Parkplatz-Plan, im "nicht öffentlichen Teil" der BV III.

Alles unter dem Deckel der Geheimhaltung!
Dr. Maria Lüttringhaus: „Mich ärgert, dass solche Diskussion nicht in den öffentlichen Teil der BV III gesetzt wird. Alles unter dem Deckel der Geheimhaltung. Diskussion über Bäume und Parkplätze müssen öffentlich diskutiert werden! Zwar hat die BV III die Vorlage abgelehnt, die kommt aber wieder. Wir verlangen: Die Öffentlichkeit hat das Recht etwas zu sagen, wenn Bäume gefällt werden. Bäume sind unser Klima-Discounter.“

Ute Jonetat brodelt vor Wut. „Ich finde es wahnsinnig, dass die Stadt uns die letzten grünen Flächen verkloppen will…Es ist doch viel zu kurzsichtig gedacht, hier diese große Fläche mit 30 teilweise alten Bäumen zu verkaufen! Diesen Schaden zu begleichen wird um vieles teurer oder ist unmöglich. Wir alle suchen heute den Schatten dieser Bäume, denn nebenan auf der versiegelten Fläche glüht der Asphalt, deutlicher kann man es nicht spüren.“

Ja, Autofahrer suchen zum Parken schattige Flächen um nicht anschließend im „Backofen“ zu sitzen.
Es gibt genug freie Parkplätze
Stefanie Norden, Parents for Future, fassungslos: „Die Stadtverwaltung möchte also das Grundstück neben Lidl verkaufen, um Parkplätze zu erweitern. Das ist nicht notwendig, weil man immer hier genug Parkplätze findet. Das bestätigen auch die Anwohner. Wir fordern: Dass dem Flächenfraß für die Discounter Einhalt geboten werden muss. Die sollen Tiefgaragen bauen – oder in die Höhe gehen; nicht immer breiter, riesiger werden. Wir brauchen beim voranschreitenden Klimawandel unbedingt mehr Grün- und Wohnraum in den Städten.“

Mit rotem Kopf empört sich Rainer Wenzel, 72. „Katastrophe! Als Kind spielte ich jahrelang auf dieser schönen Baum-Wiese mit Schatten. Muss bleiben.“
Jenny entsetzt: „Ich will keinen weiteren Parkplatz hier – sondern Bäume in Frohnhausen/Altendorf.“

Frank Bäumel angesäuert: „Wenn Minister Peter Altmaier verkündet – wir haben zu spät mit dem Klimaschutz angefangen, will Essen hier Bäume absägen, versiegelte Flächen draus machen.“

Daniel Kerekes spontan: „Ich verstehe nicht, warum man hier versiegeln soll. Wir müssen über Entsiegelung und Begrünung diskutieren. Alles andere ist der falsche Weg fürs Klima und die Lebensqualität.“
Peter Kayser zählt auf: „Auch das neue Einkaufszentrum Altenessen-Süd-Karree nimmt durch die Parkfläche, teilweise eingeschossige Bauweise ohne Unterkellerung viel Grundfläche. Anders das neue Kaufland, Bamlerpark. Parkflächen sind unterhalb der Einkaufsebene.“
Parents for Future Essen fordert: Grünzeug-Lust statt Hackfleisch-Frust!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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