Klein ist die Welt - Dank Facebook nicht mehr...

Liebe Leserinnen und Leser,

Normalerweise bin Ich selber kein Mensch, der an Zufälle glaubt. Weil es etwas ist, was ich nicht Greifen, Schmecken oder Fühlen kann. Jedoch basiert dieser Titel nun von einem Schlüsselerlebnis meines eigenen Lebens. Gehen Sie mit mir zusammen auf eine Reise in meine Vergangenheit....
Anno 2000..

Vor 12 Jahren lebte ich ein anderes Leben als heute. Da ich Arbeitslos war zu dem Zeitpunkt und natürlich Geld verdienen wollte, kam mir das Angebot der Drückerkolonne wie gerufen. Viel Reisen und Geld verdienen. Wow. Das war sehr verlockend, obwohl ich wusste, dass so eine Arbeit auch gefährlich sein kann. Und so wurde ich ein Drücker. Wie dieser "Job" es so mit sich brachte kam Ich wirklich viel in Deutschland herum. Ich habe fast jede deutsche Großstadt gesehen. Aber was Ich an jenem 21.04.2000 erlebte, sollte mich 12 Jahre später einholen.

Nach heutigen Gesichtspunkt habe Ich diese Zeit jedoch tief im Aktenordner unter Verschluss gehalten. Was bleiben sollte, waren nur die positiven Aspekte, die diese Zeit mit sich brachte.

Am besagten 21.04.2000, einem recht angenehmen April Tag in Frankfurt am Main bauten wir unseren "Werbestand" wie jeden Tag auf. Direkt neben einem von einer „Fremdfirma“. Und wie immer machten Wir unsere Arbeit. Jedoch fiel mir die ganze Zeit ein junger Mann auf. Er sah total verzweifelt aus. Völlig fertig und machte mir innerlich Sorgen um Ihn. Nicht das er sich möglicherweise etwas antut. Jedenfalls ging er irgendwann zur Seite und hockte sich an einen Baum und legte den Kopf in seine Arme.

Es fiel mir zu sehr auf und ging trotz aller Gefahren zu Ihm hin und kniete mich vor Ihm hin. Normalerweise hielt man sich von anderen Kolonnen fern. Denn es konnte „schmerzhaft“ werden, wenn man sich mit einem von einer anderen Firma schon unterhielt.

Als ich hörte und sah das er Weint, tat Ich etwas, was ich noch nie getan hatte. Ich nahm ihn einfach so, obwohl ich ihn nicht kannte in die Arme und drückte ihn an meine Brust, ohne ein Wort zu sagen. Aber statt mich wegzudrücken, hielt er sich ganz fest an mir. Scheinbar merkte er, dass ich es nur gut mit ihm meine. Nach einigem Hin und Her, was Ich hier nicht erklären will, sahen Wir uns an diesem Tag das letzte Mal und trotzdem verfolgten mich diese Ereignisse 12 Jahre lang. Dieses: ! Lebt er überhaupt noch?“ oder „Was ist aus ihm geworden?“ geisterte mir jedes Jahr im Kopf herum. Daher weiß ich das Datum auch noch so genau. Denn wie Sie bestimmt gelesen oder gehört haben, ist ein Ausstieg aus einer Drückerkolonne sehr unangenehm und sogar gefährlich.

Jetzt nach 12 Jahren durfte ich durch einen wirklich puren Zufall die Antwort darauf finden bei Facebook.
Ich habe mir all die Jahre schwere Vorwürfe gemacht, dass ich vielleicht nicht genug getan habe. Ich habe den jungen Mann viele Jahre wie ein "Top Secret" Geheimnis behandelt. Und nun, nach all den Jahren chatte und poste ich per Zufall mit einem jungen Mann, der dem von damals sehr ähnlich ist. Ich fragte mich die ganze Zeit, woher ich diesen jungen Mann kenne. Und wie es so ist, es gab mir einfach keine Ruhe. Habe die alten "Akten" wieder heraus gekramt. Und was soll ich sagen...

Es stellte sich durch die Chats heraus, dass er es war, den ich tröstend in den Armen hielt. Wie dem auch sei, Liebe Leserinnen und Leser. Im Leben gibt es Zufälle. Und ich freue mich derzeit wie ein Schneekönig, dass der junge Mann heute noch Lebt und es ihm gut geht. Das aus ihm was Besseres geworden ist, als damals.

In diesem Sinne kann Ich nach heutigen Gesichtspunkt sagen: Wem einem anderen hilft, der zeigt Mitgefühl und wird eines Tages davon auch so überrascht, wie es mir erging.

Autor:

Maik Teuber aus Essen-West

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