Ruhige Hand, klarer Verstand - Wer Snooker im SC 147 Essen spielt, kann direkt durchmarschieren

Markus Fischer ist zusammen mit seiner Frau Silja seit 2013 aktiv bei den 147ern. Während er Sportchef ist und in der Oberliga snookert, hat Silja Fischer den Vorsitz inne. Foto: Landgraf
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  • Markus Fischer ist zusammen mit seiner Frau Silja seit 2013 aktiv bei den 147ern. Während er Sportchef ist und in der Oberliga snookert, hat Silja Fischer den Vorsitz inne. Foto: Landgraf
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Nicht nur an der Helmstraße, beim BC Frintrop wird hochklassig Billard gespielt. Dreiband, wohlgemerkt und das in der zweiten Bundesliga. Auch beim SC 147 Essen e.V. läuft es richtig rund. Sechs grüne Tische mit kostbarem Tuch bespannt laden zum Spielen ein. Zum Snooker-Spiel. Ob's die Superluschen sind oder die Erstliga-Spieler - wer hier vorbeikommt, schiebt keine ruhige Kugel.

Drei Teams stellt der Club mit Vereinssitz in Frohnhausen im Ligabetrieb - erste, zweite und Oberliga. Obwohl er erst seit 2009 besteht. "Wir sind mit zwei Teams gestartet", erinnert sich der sportliche Leiter Markus Fischer. "Die erste schaffte den Durchmarsch, nach drei Jahren spielte sie in der ersten Liga, bis heute." Mit dabei die Essener Roman Dietzel, derzeitiger Vereinsmeister, und Lukas Kleckers (mittlerweile bei Mayen-Koblenz), Jakob Stacha und Andreas Cieslak. Heute ist nur noch Dietzel am Start, er fand neue starke Unterstützer.

"Das eigentliche Flaggschiff bildete die Oberligamannschaft", erklärt Fischer. Darin spielten die Väter der jüngeren Spieler, die sie nach und nach einholten, quasi überrannten. Wer jung ist, hat einige Vorteile: Er ist konzentrationsfähiger und hat vor allem mehr Zeit zum Üben. Das zeigt auch das Beispiel des jüngsten Vereinsmitglieds, das elf Jahre alt ist. Paul Engelen. Der sei so gut, den habe schon der Bundestrainer auf dem Schirm. Die erste Vorsitzende Silja Fischer schwärmt: "Da kommt ein Elfjähriger ins große Wohnzimmer der Gentlemen und muss sich Respekt verschaffen, und schlägt sie auch alle."
Für den 147er-Sportchef ist es "ein Herzensanliegen", diesen Jungspieler mit großem Potential zu fördern, er nimmt ihn mit auf viele Turniere. "Je mehr er gewinnen kann, desto mehr ist er motiviert."

Erste Mannschaft will um Titel mitspielen

Der SC 147 stellte mit Stephan Bock (Käpt'n der Zweiten) den diesjährigen Landesmeister der Herren und holte in Liga eins Bronze. Für 2019 steckt sich die Erste höhere Ziele: "Wir können im oberen Tabellendrittel und als Titelaspirant mitspielen", so Fischer, der selbst "nur" in der Oberliga snookert. Auch in dieser Saison seien die Spiele stets knapp ausgegangen. Zudem habe man sich verstärkt mit Jan Eisenstein (doppelter Grand Prix-Sieger aus Österreich), Jan Joachim (Landesmeister der Herren 2016/2017), dem niederländischen Landesmeister Roy Stolk und den Belgiern Steve Lambrechts (Landesmeister Ü40) und Jeff Jacobs (Landesmeister). Klar ist der Sport reise- und kostenintensiv, weshalb Sponsoren gerne willkommen sind.
Außerdem gibt es noch die Spaß-Spieler im Verein, die sich "Superluschen" nennen und gar nicht auf Leistung gehen.

"Wir bieten aber auch Schiri-Kurse an, für Leute, die mit dem Spielen nicht klar kommen", wirbt Markus Fischer für den konnzentrationsraubenden Job jenseits der Bande. Denn die werden in der ersten Liga, die im August wieder startet, auch gebraucht.
Und abseits von Kugelpulk und mentaler Höchstleistung darf auch der Spaß nicht fehlen, denn der SC 147 ist zudem auch Vereinsheim: "Ich finde es gut, wenn die Jungs hierher kommen, um einfach nur fürs Teambuilding ein Bierchen zu trinken", wirft Silja Fischer ein.
Wenn das kein Anreiz ist, mal darüber nachzudenken, an der Münchener Straße 59 vorbeizuschauen. Silja Fischer: "Der Sport ist ideal für Jungs, die nicht nur ballern und bolzen, sondern auch denken wollen. Snooker ist gelebte Mathematik und Physik." 

Steckbrief:
Der SC 147 hat drei Mannschaften in Liga 1, 2 und Oberliga, sechs Tische, Sitz-Plätze für Zuschauer
besteht seit 2009
43 Mitglieder
Neue aller Altersklassen sind herzlich willkommen, auch Spielen zum Spaß möglich.
147 ist die höchste Break-Punktzahl
Clubheim Münchener Straße 59,
www.sc147essen.de

Roman Dietzel in Aktion gegen Omar Al Kojah, der zuächst ausgleicht (1:1), danach aber geschlagen wird.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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