Hospizkreis – Jahresmitgliederversammlung im Jochen-Klepper-Haus

Vorstand: Anni Grüne, Uta Lahme, Cornelia Schrecke, Ingrid Camatta, Heidemarie Hassel und Marion Luig (von li nach re) | Foto: Frank Saul
  • Vorstand: Anni Grüne, Uta Lahme, Cornelia Schrecke, Ingrid Camatta, Heidemarie Hassel und Marion Luig (von li nach re)
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Bevor die einzelnen Vorstandsdamen über ihre jeweilige Arbeit Rechenschaft ablegten, begrüßte Cornelia Schrecke ganz besonders die 4 anwesenden Neumitglieder. Der Hospizkreis zählt jetzt 95 Mitglieder, davon sind zur Zeit 23 Mitglieder ehrenamtlich aktiv tätig. Doch die moralische Unterstützung der anderen Mitglieder ist dem Kreis besonders wichtig. Deshalb wurde der bisherige Jahresmindestbeitrag von nur 10€ nach längerer Diskussion der Versammlung auch nicht erhöht, obwohl ein entsprechender Antrag vorlag. Tatsächlich unterstützen die meisten Mitglieder die Arbeit aber freiwillig mit teilweise weitaus höheren Beiträgen.
Seit der letzten Mitgliederversammlung kamen 14 ehrenamtliche Sterbebegleitungen zustande, darüber hinaus etwa 60 telefonische Beratungen. Oftmals können diese Informations- oder Beratungsgespräche eine sehr wichtige Hilfe sein. Nur drei Menschen konnten zu Hause sterben, die anderen lebten bereits in Altenheimen oder wechselt während der Begleitung in ein stationäres Hospiz. Die Begleitungsdauer ist sehr unterschiedlich. Sie bewegt sich zwischen einem Tag und mehreren Monaten. Der jüngste Patient war erst 43 Jahre alt. Jedoch waren es auch in diesem Jahr überwiegend ältere Menschen, die in ihrer letzten Lebensphase begleitet wurden. Siebenmal wurde den Sterbebegleitern eine Supervision durch eine auswärtige Therapeutin angeboten.
Im Jahr 2012 bis Anfang April 2013 gestaltete der Hospizkreis wieder 19 Abschiedsfeiern für alleinstehende Verstorbene (11 Männer und 8 Frauen), die vom städtischen Ordnungsamt bestattet werden mussten. Insgesamt fanden seit 2005 bereits 116 dieser kleinen Abschiedsfeiern statt. Die Versammlung bedankte sich sehr herzlich bei der Familie Kämmerling, sowie bei den Geistlichen und dem unermüdlichen Organisten Josef Koch (84), der den kleinen Feiern stets einen würdigen musikalischen Rahmen gibt. Ein weiterer Dank ging an die Lokalzeitungen, die für jeden Verstorbenen eine kleine Anzeige unentgeltlich schalten. So entsteht eine Öffentlichkeit, die es ermöglicht, den oft einsam Verstorbenen eine angemessene letzte Würdigung zu schenken.
Zu den regelmäßigen Aktivitäten des Kreises gehörte auch im vergangenen Jahr der monatliche öffentliche “Freitagstreff” im Jochen-Klepper-Haus mit aktuellen Themen zu Sterben, Tod und Trauer. Seit Januar 2013 wurde dieser Abend auf den 1. Montag im Monat verlegt (jetzt also “Montagstreff”, siehe www.hospizkreis-menden.de/aktuelles).
Seit Juli 2012 steht das ehemalige “Trauercafé” nicht mehr unter der Verantwortung des Hospizkreises. Deshalb hat ein Arbeitskreis in monatelanger intensiver Vorbereitung mit professioneller Unterstützung ein neues tragfähiges Konzept für eine Trauerbegleitung entwickelt, bei der alle interessierten Aktiven mitwirken können. So hat der Hospizkreis sein Angebot für Trauernde auf eine solide Basis gestellt: Der neue Trauertreff „Lichtblick - Zeit für Trauernde” wird nun am 27.April im Vincenz-Altenheim starten.
Der Stand auf dem Wochenmarkt von Mai bis Oktober 2012 fand auch in diesem Jahr gute Resonanz. Deshalb soll diese Aktion weitergeführt werden. Zusätzlich war der Hospizkreis Oktober 2012 mit einem Stand auf dem Mendener Herbst vertreten. Neugierig machte viele Besucher das Projekt „Kofferpacken für die letzte Reise“. Über das praktische Tun und bei der Überlegung: „Was ist mir wichtig?" kam es zu interessanten, mitunter tiefgehenden Gesprächen.
Seit August 2011 organisiert der Hospizkreis einen Besuchsdienst in der palliativen Abteilung der Paracelsus-Klinik in Hemer, den zur Zeit zehn aktive Mitglieder abwechselnd wahrnehmen. Jeden Mittwoch Nachmittag besucht ein Ehrenamtlicher diejenigen Patienten, die es wünschen, um ihrem oft großen Gesprächsbedarf in schwerer Zeit entgegen zu kommen. 169 Patienten wurden besucht, 138 Stunden “investiert”. Auf Wunsch des Patienten besteht die Möglichkeit, eine Begleitung zu Hause anzuschließen. Je nach Wohnort kann dieser Wunsch auch an den zuständigen Hospizkreis seines Wohnortes weitergeleitet werden.
Im Jahr 2012 wurden den aktiven Mitgliedern 4 Fortbildungen angeboten. Von Februar bis Ende März 2013 (60 Stunden) konnte wieder ein neuer „Einführungskurs in die Sterbebegleitung“, dieses Mal in der Kramerschen Fabrik, durchgeführt werden. Von den zehn Kursteilnehmern (neun Frauen, ein Mann) sind bisher schon acht Teilnehmer dem Hospizkreis beigetreten und werden sich nun weiter auf ihre aktive Mitarbeit vorbereiten.
Gegen Ende des langen Abends wurden die 6 Vorstandsdamen (Bild) von den anwesenden Mitgliedern mit viel Applaus ohne Einschränkungen entlastet. Mit sichtlicher Zufriedenheit und Dankbarkeit für die vielfältig erfolgreiche Arbeit startete der Hospizkreis so in sein neues Geschäftsjahr.

Autor:

Anni Grüne aus Menden (Sauerland)

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