Alles Atze - oder was?

Atze Schröder wie man ihn kennt: eine immer gut gelaunte Frohnatur.Foto:  MTS
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Atze ist in Essen-Kray geboren, absolvierte (laut Wikipedia) eine Ausbildung zum Tanzlehrer und begann ein Studium der Soziologie. Er kann aber auch wie in der Sitcom Kioskbesitzer in Kray sein, das ist der mit der blonden Freundin Sabine, genannt „Biene“. Aber ist Atze eigentlich echt so wie Atze ist? Der Stadtspiegel ging dieser Frage im Gespräch mit dem Comedian auf den Grund.

GE. Am 29. und 30. September ist Atze Schröder mit seinem neuen Programm „Revolution“ jeweils um 20 Uhr zu Gast in der Emscher-Lippe-Halle. Der Stadtspiegel verlost für das Gastspiel am Mittwoch (29.) um 20 Uhr 3 mal 2 Eintrittskarten. Aber zuvor stellt er den Comedian ein wenig privater vor.

Stadtspiegel: Herr Schröder, ich hoffe, dass man Sie darüber informiert hat, dass ich weniger über „Revolution“ mit Ihnen spreche möchte, als vielmehr über die Person hinter Atze?
Atze Schröder: „Ich dachte schon, Sie sagen jetzt, man hätte mir sagen sollen, dass Sie keine Comedy mögen, dann hätte ich gesagt, ich auch nicht.“

Bei Ihnen dreht sich immer alles um die Stadt Essen. Haben Sie auch persönlich eine Verbindung nach Essen?
„Ich bin gebürtiger Essener, lebe aber wegen meiner Freundin schon länger im Münsterland. Aber keine Angst, einmal Ruhri immer Ruhri.“

Wie ich höre, sprechen Sie aber anders als Ihre Kultfigur nicht Ruhrdeutsch. Ist das Zufall?
„Das ist schon Absicht. Ich kann auch ohne Dialekt sprechen.“

Atze ist ein passionierter Porschefahrer. Wie ist das bei Ihnen?
„Ich bin echt begeisterter Porschefahrer. Meinen ersten hatte ich mir mit 20 zusammengespart. Das war natürlich ein ganz altes Schätzchen. Aber ich schraube auch heute noch immer gern an Autos rum und habe darum auch oft genug schmutzige Nägel.“

Aber Sie sind nicht Kfz-Mechaniker vom erlernten Beruf her?
„Nein überhaupt nicht. Ich bin nur Hobbyschrauber.“

So richtig wie früher mit diesen „Do it your self“-Reparaturbüchern?
„Au, ja. Die kenn ich. So eins hatte ich mal für einen alten Käfer. Das gehörte einfach dazu.“

Auf der Bühne sind Sie ein echter Macho und knallen nur so die entsprechenden Sprüche rein. Sie sind Sie echt ein Macho?
„Meine Freundin sagt immer, dass sie froh ist, dass ich den Macho auf der Bühne ausleben kann. Im wahren Leben bin ich ein idealer Freund und ganz handzahm. Ich packe zu Hause auch mit an und finde es auch nicht zu beschwerlich, den Müll raus zu bringen.“

Legen Sie dann mit ihrem Bühnenoutfit quasi auch den Typen „Atze“ ab?
„Meine Freundin sagt nein. Sie sagt aber auch, dass sie dadurch den Vorteil hat, mit zwei Männern gleichzeitig im Bett zu liegen. Aber im Ernst. Das ist immer anders, je so nach Stimmungslage. Mal so und mal so. Ich bin eher so ein fröhlicher Geselle, der das Leben nicht allzu schwer nimmt. Aber das ist dann eben manchmal auch nicht ganz leicht.“

Bei Atze denkt man immer auch an die blonde Biene. Ist Ihre Freundin auch blond mit allem was an Klischees dazu gehört?
„Nee, die ist nicht blond, sondern dunkelhaarig und hoch emanzipiert! Aber ich muss auch sagen, dass ich in einem richtigen Frauenhaus aufgewachsen bin, so mit Mutter und Oma. Schon meine Oma war eine hochgradige Emanze.

Was sagen denn dann Ihre Mutter und Oma zu dem, was Sie auf der Bühne darstellen?
„Meine Mutter sagt immer, dass ist alles gar nicht so schlimm.“

Man sieht Atze Schröder in letzter Zeit auch in einer durchaus sehr ernsten Werbung. Dabei rufen Sie die Bevölkerung auf, zur Darmkrebsvorsorge zu gehen. Wie kam es dazu und nehmen Sie Ihre Gesundheit auch ernst?
„Ich habe viele Ärzte im Freundeskreis und nehme das Thema wirklich sehr ernst. Natürlich ist gerade diese Untersuchung, die sogenannte Hafenrundfahrt, eine sehr schöne Vorlage für Comedians. Aber ich behaupte mal ein Zahnarzttermin ist schlimmer.“

Sie sind seit geraumer Zeit mit ihrem neuen und fünften Programm „Revolution“ auf Tour und kommen ja Ende September auch nach Gelsenkirchen. Ist es nicht irgendwann langweilig, Abend für Abend die gleiche Show zu spielen?
„Das ist wie Alfred Brendel (berühmter österreichischer Pianist, Anm. d. Red.), wenn er zum 4.000 mal Mozart spielt. Das wird nie langweilig. Mir ist letztens noch bei meinem Dauerbrenner „Vier-Sterne-Restaurant“-Sketch eine Lücke aufgefallen, die man noch ausbauen könnte. Das passiert eben auch. Ansonsten ist das Publikum in jeder Stadt ein wenig anders, das merkt man schnell und das macht auch Spaß.

In „Revolution“ sind sie der El Commandante und häufig auf Bildern zum Programm mit dem Che Guevara zu sehen. Dessen Foto sieht man neuerdings wieder immer öfter auf T-Shirts oder Accessoires. Was gab für Sie den Ausschlag zu „Revolution“?
„Ich versuche immer ein wenig den Zeitgeist einzufangen. Die Idee zu Revolution habe ich vor etwa einem Jahr gehabt. Anlass war die Tatsache, dass man auch hier immer öfter brennende Autos in den Nachrichten sieht oder man liest von Rausschmissen, weil ein Mitarbeiter ein Brötchen geklaut hat. Das schreit doch nach Revolution.“

Bis wann ist bei Ihnen „Revolution“ Programm?
„Am 8. Mai 2011 spiele ich es zum letzten Mal auf der Bühne. Allerdings bin ich damit noch am 14. Mai zu Gast beim Goethe-Institut in Lissabon. Das macht mich richtig stolz. Man sagt ja auch immer, dass das was man gerade macht das beste ist, was man je gemacht hat. Aber bei Revolution glaube ich das wirklich.

Was gibt es sonst noch im Leben von Atze Schröder?
„Ich wälze gerade Impfinformationen, weil ich nächste Woche nach Ghana fliege. Ich hatte beim „Promi-Wer wird Millionär“ mitgemacht und 500.000 Euro erspielt, die einem Hilfsprojekt in Ghana zukommen sollen. Kürzlich hat man mich gefragt, ob ich nicht selbst mal vorbeischauen möchte, was mit dem Geld dort aufgebaut wird. Und da ich immer schon ein Faible für Ghana hatte, habe ich mich entschlossen, das Angebot anzunehmen und fahre sogar ein paar Tage eher hin, um mehr von Land und Leuten sehen zu können. “

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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