Der Reigen mit Klaus-Peter Wolfs Ostfriesenkrimis geht weiter
„Ostfriesensünde“ am Samstag im ZDF

An der Nordseeküste hat Klaus-Peter Wolf seine Wahlheimat gefunden und genau dort verortet er auch seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen, denn da kennt er sich aus und kennt die Menschen, die auch oft genug in seinen Büchern eine Rolle spielen. Foto: Gaby Gerster
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  • An der Nordseeküste hat Klaus-Peter Wolf seine Wahlheimat gefunden und genau dort verortet er auch seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen, denn da kennt er sich aus und kennt die Menschen, die auch oft genug in seinen Büchern eine Rolle spielen. Foto: Gaby Gerster
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Und in dieser dritten Verfilmung eines Ostfriesenkrimis aus der Feder des gebürtigen Gelsenkircheners Klaus-Peter Wolf durch die Schiwago-Filmproduktion aus Berlin wird es wieder dramatisch und spannend und das alles vor der Kulisse des Weltkulturerbes Wattenmeer am Strand von Norddeich.

Am Samstag, 2. Februar, wird die dritte Verfilmung eines Ostfriesenkrimis ausgestrahlt. „Ostfriesensünde" läuft dann um 20.15 Uhr im ZDF. Die Titelmelodie summt Wolfs Ehefrau Bettina Göschl, die mit ihren Krimiliedern schon die CDs „Ostfriesenblues“ und „Ostfriesentango“ zu den Büchern herausgebracht hat.
In „Ostfriesensünde“ gibt sie in Norddeich beim Drachenfest ein Konzert. Während des Konzerts fragt Kommissarin Ann Kathrin Klaasen ihren Freund, den Maurer Peter Grendel (der eine real existierende Person aus Norden ist), ob er bereit ist, sie einzumauern. Eine hochdramatische Szene in einer wunderschönen Atmosphäre am Meer – dazu die Musik von Bettina Göschl. Hier weiß einer, was die Menschen wollen und was gut ist für die ganze Region.
Kein Wunder, dass sich viele Filmproduktionen bemühten, die Rechte an der Ostfriesenkrimi-Reihe von Klaus-Peter Wolf zu erwerben. Wenn er einen neuen Roman geschrieben hat, stehen die Produzenten Schlange, um die Rechte zu erwerben, aber nicht immer verkauft er sie. Der Schiwago-Filmproduktion aus Berlin vertraute er seine Ann-Kathrin-Klaasen-Reihe an und es wurden mit „Ostfriesenkiller“ und „Ostfriesenblut“ bereits zwei Quotenhits gelandet, einmal fast 8 Millionen Zuschauer, einmal 6,5 Millionen.
Klaus-Peter Wolf hat Sender und Filmproduktion harte Bedingungen gesetzt: „Jede Sekunde muss in Ostfriesland gedreht werden. Keine Studioaufnahmen.“
So wurden gleich für den ersten Film, „Ostfriesenkiller“, mehr als 1200 Übernachtungen gebucht. Die Kosten für Übernachtungen des Teams in Ferienwohnungen sind enorm hoch. Allein in 2018 sollen es mehr als 175.000 Euro gewesen sein. Aber das merkt man den Filmen auch an. Es tut ihnen gut. Die ostfriesische Landschaft ist zu sehen. Die Menschen erkennen die Gegend wieder, in der sie wohnen und die Touristen die Orte, an denen sie Urlaub gemacht haben. So sind die Klaus-Peter-Wolf-Romane und Filme wohl ein Glücksfall für die Region und eine Freude für jeden Tourismus-Manager.

1984: Der erste Wolf-Roman wird verfilmt

Bereits 1984 verfilmte das ZDF den ersten Klaus-Peter-Wolf-Roman, mit Karin Baal und Nina Hoger in den Hauptrollen. Das Buch hieß „Die Abschiebung“ und erzählte die Geschichte einer jungen Frau, die einen kurdischen Asylanten heiratet, um ihn vor der Abschiebung in seine Heimat zu bewahren. Dadurch gerät das gesamte Familiengefüge ins Wanken.
Schon hier wird Wolfs eigentliche Stärke deutlich: Er erzählt gesellschaftliche Problematiken am konkreten Einzelfall. „Die Abschiebung“ wurde damals mit 11,9 Millionen Zuschauern fürs ZDF zu einem Riesenerfolg. Damals spielten private Fernsehsender allerdings kaum eine Rolle. Der Film erreichte nicht nur ein großes Publikum, sondern bekam auch viele internationale Preise. Der Roman „Die Abschiebung“ wurde in viele Sprachen übersetzt und in Deutschland zur Schullektüre.
Wolf-Romane blieben Garanten für Quoten-Hits. Seinen Roman „Samstags, wenn Krieg ist“ verfilmte Roland Suso Richter für den SWR. In der Hauptrolle der junge Heino Ferch. Es entstand eine ganze Polizeiruf 110-Reihe daraus. Wolfs Kommissarin, die große DDR-Schauspielerin Angelica Domröse, ermittelte.

Wolf erkannte die Zeichen der Zeit früh

„Samstags, wenn Krieg ist“ erzählte 1994 die Geschichte einer rechtsradikalen Jugendbande und auch dieser Roman wurde wieder zur Schullektüre, bis dann in einer bis heute unverständlichen Entscheidung der Programmdirektion des Südwestfunks der Film nicht mehr zur Sendung freigegeben wurde, sondern im „Giftschrank“ landete. Erst als durch die NSU-Morde klar wurde, wie nah Wolf an der Wirklichkeit war, wurde der Film wieder freigegeben.
1997 verfilmte dann das Bayrische Fernsehen für die ARD den Wolf-Roman „Feuerball“ und brachte den Film unter dem Titel „Polizeiruf 110 – Feuer!“ heraus. Gaby Dohm spielte die Hauptrolle der Polizeipsychologin. Auch hier war der Roman Auftakt einer ganzen Reihe von Spielfilmen, für die zunächst auch Klaus-Peter Wolf selbst die Drehbücher schrieb.
2000 wurde Klaus-Peter Wolfs Roman „Donnas Baby“ mit Jungstars wie Ken Duken und Anna Brüggemann für RTL verfilmt. Überhaupt fällt auf, dass viele der großen, berühmten Schauspieler sich zunächst in jungen Jahren in Klaus-Peter-Wolf-Filmen ausprobieren durften. So auch Katharina Schüttler in „Svens Geheimnis“.
Die Zusammenarbeit mit RTL ging allerdings schrecklich schief. Zwar wurde auch diese Ausstrahlung ein Riesenerfolg, doch hatten die RTL-Leute bei Klaus-Peter Wolf ihr Blatt überreizt. Sie hatten gegen seinen Willen dem Film einen anderen Titel gegeben, er heißt nicht mehr, wie der Roman, „Donnas Baby“, sondern „Das schwangere Mädchen“. Wolf kündigte die Zusammenarbeit und zog sich vollständig aus dem Privatfernsehen zurück.
Seinen Roman „Sklaven und Herren“ verfilmte dann das Hessische Fernsehen 2008 für die ARD.

Der nächste Ostfriesen-Krimi kommt bald

Am 20. Februar wird der 13. Ostfriesenkrimi erscheinen, er hat eine Startauflage von 260.000 Exemplaren. Und dieses Mal wird es besonders brisant für alle Fans der Nordseeküste, denn der Killer tötet Frauen in Ferienwohnungen. Genau dort, wo sie sich am sichersten fühlen. Was verbindet diese Frauen? Haben die Morde etwas damit zu tun, dass alle Frauen ein Tattoo trugen?
Im dreizehnten Fall jagt Ann Kathrin Klaasen nicht nur einen psychopathischen Mörder, sondern sie versucht auch, ihren Mann Frank Weller vor einem Desaster zu bewahren. Und zu allem Überfluss mischt sich auch noch das BKA ein.
Insgesamt wurden bisher mehr als 6 Millionen Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf in deutscher Sprache verkauft, weltweit beträgt seine Auflage mehr als 10 Millionen Exemplare.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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