Gedenkveranstaltung
Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Deportation der Sinti und Roma aus Gelsenkirchen

Gedenkveranstaltung Rosa-Böhmer-Platz- Erinnerungsor --tetafel | Foto: Gerd Kämper/Stadt Gelsenkirchen
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  • Gedenkveranstaltung Rosa-Böhmer-Platz- Erinnerungsor --tetafel
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  • Rund 70 Personen folgten der Einladung und erinnerten an Verfolgung und Deportation während der NS-Zeit,

Gelsenkirchen. Es war am 10. März 1943, als die Bewohnerinnen und Bewohner des damals sogenannten „Zigeunerlagerplatzes“ an der Reginenstraße (heute Betriebshof der Bogestra, Stadtgrenze Herne) sowie weitere Sinti und Roma aus Gelsenkirchen nach Auschwitz deportiert wurden. Viele von ihnen hatten schon lange in Gelsenkirchen gelebt. Von diesen 61 Deportierten ist nur von drei Personen gesichert bekannt, dass sie überlebt haben.

Zur Erinnerung an die Deportation der Sinti und Roma aus Gelsenkirchen nach Auschwitz luden die Stadt Gelsenkirchen und die Sinti Allianz Deutschland am Samstag (23. September) zu einer Gedenkveranstaltung auf den Rosa-Böhmer-Platz in Gelsenkirchen ein. Sie fand statt auf dem Rosa-Böhmer-Platz, der – stellvertretend für die aus Gelsenkirchen deportierten Sinti und Roma – nach dem Sinti-Mädchen Rosa Böhmer benannt wurde. Sie war keine 10 Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter und sieben Geschwistern nach Auschwitz deportiert wurde. Ihre ganze Familie wurde ermordet.

Gedenkveranstaltung Rosa-Böhmer-Platz | Foto: GERD KÄMPER / STADT GELSEBKIRCHEN
  • Gedenkveranstaltung Rosa-Böhmer-Platz
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An der Gedenkstunde nahmen etwa 70 Personen teil. Darunter waren auch zahlreiche Gelsenkirchener Sinti. Wie sich in den Gesprächen herausstellte, waren deren Familien allesamt von der Verfolgung und Deportation während der NS-Zeit betroffen.

Bürgermeisterin Martina Rudowitz betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung der Erinnerung an die Vergangenheit für die Gestaltung der Zukunft. Peter Richter, erster Vorsitzender der Sinti Allianz NRW, machte darauf aufmerksam, dass Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma nach dem Krieg bis heute weitergehen, und dass ein Tag wie dieser große Bedeutung habe.

Für einen würdevollen und eindrücklichen Rahmen der Feierstunde sorgte das Danjetto Winterstein Quartett aus Düsseldorf.

Anwesend war auch eine Zeitzeugin, Überlebende der Deportation nach Auschwitz, die nach Ende des Krieges wieder nach Gelsenkirchen zurückgekommen war. Sie hatte trotz hohen Alters den beschwerlichen Weg zum Rosa-Böhmer-Platz auf sich genommen, um ihrer Familie zu gedenken.

Gedenkveranstaltung Winterstein-Quartett | Foto: GERD KÄMPER/STADT GELSENKIRCHEN
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Im Anschluss an die Reden legten Bürgermeisterin Martina Rudowitz und der Vorsitzende der Sinti Allianz NRW, Peter Richter, gemeinsam weiße Rosen an der Erinnerungsorte-Tafel zu Rosa Böhmer nieder. Ihnen folgten die Anwesenden, sodass am Ende ein Rosenmeer auf das Gedenken hinwies.

Rosa Böhmer, die am 22. September 1933 in Gelsenkirchen-Schalke geboren wurde, war unter den Deportierten des 10. März 1943. Sie war noch keine zehn Jahre alt, als sie am 13. August 1943 in Auschwitz sterben musste. Ihre Familie gehörte der Minderheit der Sinti an.

An Rosa Böhmer erinnert seit 2020 der Rosa-Böhmer-Platz in Gelsenkirchen. Über ihr Schicksal und das ihrer Familie informiert eine Erinnerungsorte-Tafel des ISG.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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