Autobahnbaustellen in NRW: „Fuß vom Gas – Augen auf“ 313 Kilometer Gefahrenzone für die „Männer in Orange“
Aufpassen auf die „Männer in Orange“: Zu hoher Rücksicht gegenüber Straßenbauarbeitern auf Autobahnen hat die IG BAU Emscher-Lippe-Aa die Autofahrer aufgerufen. In diesem Sommer werde allein in Nordrhein-Westfalen auf 312,6 Autobahnkilometern gebaggert und asphaltiert. „Straßenbauer haben einen der gefährlichsten Jobs – und keine Knautschzone. Für die Autofahrer gilt deshalb: Fuß vom Gas – Augen auf“, sagt Susanne Neumann. Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa verweist auf das „enorm hohe Unfallrisiko beim Straßenbau“. Es sei doppelt so hoch wie in anderen Bereichen der gewerblichen Wirtschaft.
Besonders gefährlich ist nach Angaben der IG BAU das Einrichten von Baustellen. „Wenn Straßenbauer die rot-weißen Hütchen – die Pylone – aufstellen, stehen sie auf der Fahrbahn mitten im Verkehr. Gerade bei Wanderbaustellen ist das eine dauerhafte Gefahr“, so Neumann. Besonders kritisch seien Sommerbaustellen: „Straßenbauer müssen in brütender Hitze auf heißem Asphalt arbeiten. Und viele können von einem Acht-Stunden-Tag nur träumen. Sie müssen gerade im Sommer etliche Überstunden machen. Da lässt die Konzentration schon mal nach“, sagt die IG BAU-Bezirksvorsitzende. Auto- und Lkw-Fahrer sollten dies berücksichtigen, wenn sie in eine Autobahnbaustelle fahren.
Eine besondere Gefahr gebe es zudem bei Nachtbaustellen: „Das Arbeiten im grellen Scheinwerferlicht macht es schwer, den Verkehr im dunklen Drumherum mitzubekommen“, so Susanne Neumann. Bundesweit werden nach Angaben der IG BAU in diesem Sommer rund 2.400 Kilometer Autobahn saniert oder neu gebaut.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.