IG BAU will „importfreie Zone für Kindersteine“ – Neue NRW-Gesetzesinitiative Städte und Gemeinden im Ruhrgebiet sind am Zug: Nur noch „faire Grabsteine“

Nur noch „faire Grabsteine“ auf den Friedhöfen: Die IG BAU will Nordrhein-Westfalen zur „importfreien Zone“ für Grabsteine machen, die aus Steinbrüchen mit Kinderarbeit stammen.
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„Steine des Anstoßes“ beseitigen: Auf Friedhöfen im Ruhrgebiet soll es künftig keine Grabsteine aus Kinderarbeit geben. Das hat die IG BAU Emscher-Lippe-Aa gefordert. Die Gewerkschaft setzt dabei auf die geplante Regelung der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur Änderung des Bestattungsrechtes. „Städte und Gemeinden sowie kirchliche Friedhofsträger sollen so per Gesetz die Möglichkeit bekommen, Grabsteine aus Kinderhand auf den eigenen Friedhöfen zu verbieten“, sagt Susanne Neumann.

Für die Bezirksvorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa wäre damit die notwendige Klarheit und Rechtssicherheit gegeben: „Dann sind insbesondere die Kommunen am Zug, in denen es bislang noch kein Verbot per Ratsbeschluss gibt. Mein dringender Appell lautet daher, die Möglichkeiten der neuen Regelung konsequent auszuschöpfen und vor Ort umzusetzen, sobald der Landtag grünes Licht für ‚faire Grabsteine’ gegeben hat“, so Neumann. Das NRW-Gesetz soll voraussichtlich bereits im Herbst verabschiedet werden.

Jede Stadt und Gemeinde müsse dazu beitragen, dass das Ruhrgebiet flächendeckend zur „importfreien Zone“ für Grabsteine aus ausbeuterischer Herstellung werde. „Allerdings darf die Diskussion nicht auf Grabsteine beschränkt bleiben. In den Fokus gehören auch Natursteine im Gartenbau oder Pflastersteine für den Straßenbau“, so Susanne Neumann.

Zwar berücksichtigten mittlerweile immer mehr Kommunen bei der Ausschreibung und der Vergabe von Aufträgen ökologische und soziale Kriterien. „Allerdings verlassen sich viele Städte und Gemeinden auf Selbsterklärungen der Lieferanten, dass bei der Herstellung keine Kinderarbeit im Spiel war. Aber Papier ist geduldig...“, so Neumann. Viel sinnvoller sei es, wenn die Lieferanten, Hersteller oder Importeure ein Zertifikat eines unabhängigen Dritten vorlegen müssten. „Bei Natursteinen ist das beispielsweise das ‚Xertifix’-Gütesiegel. Damit haben die Kommunen im Ruhrgebiet eine sichere und verlässliche Basis, dass die zertifizierten Natursteine fair produziert worden sind“, so die IG BAU-Bezirksvorsitzende.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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