Smart Meter hält Einzug in Gelsenkirchener Haushalte

Sie präsentierten den Stromzähler der Zukunft (von links); Reiner Mönkemöller, Geschäftsführer der Elektrogemeinschaft Emscher-Lippe, Hans-Jürgen Muß, Obermeister der Elektroinnung Gelsenkirchen, und Kurt Rommel.
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„Smart Ready“ lautet das Zauberwort, mit dem dazu beigetragen werden soll, die Stromzähler in Gelsenkirchen sowie Bottrop und Gladbeck „fit zu machen“ für die Technologie der Zukunft. Dazu wird ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das es so wie hier im Emscher-Lippe-Land nirgendwo sonst geben dürfte. Und zwar ab sofort und befristet bis Ende 2011.

Von Silke Sobotta

GE. Wenn über die Energieversorgung der Zukunft gesprochen wird, ist eines der Schlagworte immer wieder der „Smart Meter“, der intelligente Zähler, der es den Kunden ermöglicht, ihr Verbrauchsverhalten zu beobachten und dadurch auch ihren Energieverbrauch zu steuern. In Neubauten und bei Grundsanierungen bestehender Häuser ist der Einbau eines Smart Meters bereits verpflichtend. Doch auch wenn Hausbesitzer Interesse am Smart Meter haben, ist es noch längst nicht überall problemlos einsetzbar.
Darum hat sich die Elektrogemeinschaft Emscher-Lippe, in der 104 Elektro-Handwerksbetriebe und Dachgeschäfte vereint sind, gemeinsam mit dem Elektrogroßhandel, den Produzenten der modernen Zählertechnik und dem regionalen Energieversorger ELE zusammengetan und einen Fördertopf in Höhe von 200.000 Euro bereitgestellt, der den Hausbesitzern die Umrüstung erleichtern soll.
Kurt Rommel, Vorstandsvorsitzender der Elektrogemeinschaft Emscher-Lippe und Geschäftsführer der ELE, ist sich sicher, dass die Elektrogemeinschaft Emscher-Lippe die erste in Deutschland ist, die diesen Weg geht.
Angesprochen werden sollen von dem Angebot der Förderung Eigentümer von Mietshäusern oder Einfamilienhäusern, nicht aber große Wohnungsbaugesellschaften,
Pro Einbau eines Smart Meters gibt es einen Zuschuss von 100 Euro, das aber nur bis zu maximal 20 Wohnungen.
Reiner Mönkemöller, der Geschäftsführer der Elektrogemeinschaft Emscher-Lippe, rechnet damit, dass es im Emscher-Lippe-Raum noch rund 100.000 alte Zähleranlagen gibt. „Und das vor allem in privaten Häusern. Wenn der bisherige Zähler in einem Schrank hängt, ist die Umrüstung relativ unproblematisch. Befindet sich das Gerät auf der Wand, bedarf die Umrüstung eines deutlich höheren Aufwandes. Beim Einbau in einen umgebenden Schrank rechnet man mit Kosten in Höhe von 300 bis 400 Euro plus Installationsarbeiten“.
Auf der Rechnung werden nach Fertigstellung pro Zählerplatz 100 Euro abgezogen, die aus dem Fördertopf finanziert werden.
„Die Computertechnoligie greift immer mehr und Energie wird teurer“, erläuterte Hans-Jürgen Muß, Obermeister der Elektroinnung Gelsenkirchen. „Der Smart Meter gibt den Kunden eine gute Möglichkeit, Strom zu günstigen Preisen zu nutzen. Damit handelt es sich um ein Info-Angebot an die Verbraucher, die jederzeit nachhalten können, wieviel sie verbrauchen und wann es günstiger wäre.“
Noch einen Schritt weiter ging Kurt Rommel in seinen Ausführungen: „Ab dem nächsten Jahr soll es durch einen neuen Chip möglich werden, dass Elektrogeräte, wie eine Spül- oder Wachmaschine mit dem Smart Meter in Kommunikation sind. Der Smart Meter gibt dann der Maschine bescheid, dass der Strom gerade günstig ist und die Maschine startet selbstständig ihr Programm.“
Was heute schon in großen Kühlhäusern praktiziert wird, soll dann in den privaten Haushalten Einzug halten. Denn eigentlich ist es ja nichts neues, dass es Zeiten gibt, in denen Strom günstiger ist. Eben jene Zeiten, in denen wenige Verbraucher aktiv Strom verbrauchen.
Regelrecht komfortabel gestaltet sich durch den Smart Meter in Zukunft der Zählerwechsel. Denn wo bisher diverse Kabel einzeln gelöst werden mussten und ein großer Aufwand betrieben werden musste, wird der Smart Meter einfach nur eingeklinkt.
Damit das und vor allem die Neuinstallation des Smart Meter an Stelle des alten Stromzählers erfolgen kann, wurden die Mitarbeiter der beteiligten Elektrobetriebe geschult und wissen nun sehr genau, womit sie es zu tun haben. wie Hans-Jürgen Muß versprach.

Wie erfährt der Verbraucher mehr darüber?

Publik gemacht wird das Förderprogramm zum einen durch den ELE-Kurier, der an alle Kunden des regionalen Energieversorgers geht sowie durch persönliche Anschreiben an Hausbesitzer zu Anfang des neuen Jahres.
Weitere Informationen gibt es bei den Mitgliedsunternehmen der Elektrogemeinschaft, in den ELE-Centern oder im Internet unter www,elektrogemeinschaft-emscher-lippe-de sowie unter Tel. 165-10 bei der ELE.

Hintergrund:
- Die Elektrogemeinschaft Emscher-Lippe e.V. ist ein Zusammenschluss von über 100 Elektrohandwerksbetrieben und Fachgeschäften in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck. Mitglied ist auch der Energieversorger der Region, die Emscher Lippe Energie GmbH.
- Der Verein widmet sich dem Erfahrungsaustausch zu technischen Neuerungen, organisiert Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu aktuellen Spezialthemen des Elektrohandwerks und führt gemeinsame Werbe- und Marketing-Aktionen durch.
- Darüber hinaus gibt es mehrere Fachgruppen und Arbeitskreise zu verschiedenen Spezialthemen, zum Beispiel zur Wärmepumpe, zur Speicherheizung oder zur Photovoltaik.

Sie präsentierten den Stromzähler der Zukunft (von links); Reiner Mönkemöller, Geschäftsführer der Elektrogemeinschaft Emscher-Lippe, Hans-Jürgen Muß, Obermeister der Elektroinnung Gelsenkirchen, und Kurt Rommel.
Und so sieht der Smart Meter aus. Das Foto zeigt zwei Geräte von unterschiedlichen Anbietern. Deutlich sichtbar ist aber das Display, auf dem der Verbrauch und die Kosten des Stroms ablesbar sind.
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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