Tag der Gebäudereinigung: „Wildwuchs bei 400-Euro-Jobs in Gelsenkirchen“ Mini-Jobber ab ersten Euro in Sozialversicherung aufnehmen

Will keine Beschäftigungsverhältnisse „2. Klasse“: Susanne Neumann, Bezirksvorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa, warnt vor „Wildwuchs“ bei Mini-Jobs und befristeten Arbeitsverhältnissen insbesondere im Gebäudereinigerhandwerk. | Foto: IG-BAU
  • Will keine Beschäftigungsverhältnisse „2. Klasse“: Susanne Neumann, Bezirksvorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa, warnt vor „Wildwuchs“ bei Mini-Jobs und befristeten Arbeitsverhältnissen insbesondere im Gebäudereinigerhandwerk.
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Keine Beschäftigungsverhältnisse „2. Klasse“: Zum „Tag der Gebäudereinigung“ am Freitag (15. Juni) hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt vor einem „Wildwuchs“ bei befristeten Arbeitsverhältnissen und bei Mini-Jobs gewarnt.

Auch in Gelsenkirchen seien insbesondere in der Gebäudereinigerbranche Jobs auf Zeit und Beschäftigungen auf 400-Euro-Basis mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme.

„Leidtragende sind in erster Linie Frauen – und das vor allem mit Blick auf die Altersversorgung. Egal ob Jobs mit ständigen Unterbrechungen der Beschäftigungszeiten oder Mini-Jobs – für die meisten Beschäftigten ist Altersarmut vorprogrammiert“, sagt die Bezirksvorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa, Susanne Neumann.

Insbesondere die fehlende eigenständige soziale Absicherung der geringfügig Beschäftigten sei ein Skandal. Neumann: „Beschäftigte im Mini-Job haben keinerlei Ansprüche in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Und in der Regel auch keine in der Rentenversicherung. 400-Euro-Kräfte sind somit billige Arbeitskräfte. Und das nutzen Unternehmen oft schamlos aus.“

Vor diesem Hintergrund sprach sich die IG BAU-Bezirksvorsitzende dafür aus, geringfügig Beschäftigte ab dem ersten Euro in den Sozialversicherungsschutz mit einzubeziehen. Die Beiträge dazu sollten bei einem geringen Monatseinkommen komplett vom Arbeitgeber übernommen werden. Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft fordert zudem, die Befristungen von Arbeitsverhältnissen zu begrenzen. Die Rahmenbedingungen für Kurzzeit-Jobs müssten restriktiver geregelt werden.

Zum „Tag der Gebäudereinigung“ rief die IG BAU-Bezirksvorsitzende die Unternehmen der Branche in Gelsenkirchen zu einem „Fair Play“ im Umgang mit den Beschäftigten auf: „Es muss Schluss damit sein, dass den Reinigungskräften die Angst um den Job ständig im Nacken sitzt. Das ist eine einzige Zitterpartie sind“, so Susanne Neumann.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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