Projekt der Westfälischen Hochschule
Obst und Gemüse aus dem Schrank

Wirtschaftsingenieur Matthias Rheinlaender lernte im Laufe des Projekts viel über Biowissenschaften. | Foto: WH/BL
  • Wirtschaftsingenieur Matthias Rheinlaender lernte im Laufe des Projekts viel über Biowissenschaften.
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An der Westfälischen Hochschule entsteht ein Pflanzenzuchtschrank, der an Schulen als Selbstbausatz zeigt, wie Bio- und Naturwissenschaften funktionieren und wie Technik sie nutzen kann.

Ein bisschen sieht er aus wie ein großer, innen beleuchteter Kühlschrank ohne Tür, in dem man viel Grünes wachsen sieht. Genau das soll er leisten: Er soll Schülern Einblicke in Naturwissenschaft und Technik am Beispiel des Pflanzenbaus ermöglichen und deckt dabei das Spektrum der sogenannten MINT-Fächer ab, also Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

Produkt geht für Schulen in Serie

Im Makerspace Halle1 der Hochschule wurde dazu viel getüftelt, gerechnet, gelötet und gesteuert, bis die Pflanzen wuchsoptimal mit LED-Lampen beleuchtet waren und in Kisten mit Standard-Nährlösung ihr Wurzelwerk ausbreiten konnten. „Schüler und Schülerinnen können alle Wachstumsfaktoren selbst beeinflussen und so lernen, wie sich Licht, Luft, Kohlendioxid, Wasser und Nährstoffe auf den Pflanzenertrag auswirken,“ beschreibt Matthias Rheinlaender, selbst Wirtschaftsingenieur und Mitentwickler des Pflanzenschranks, den Funktionsumfang.

Dabei sind die Maße des Schranks eher klein und er soll nur aus nachhaltigem Material im Selbstbauverfahren aufgebaut werden können. „Mehrfach auf einer Palette zusammengestellt, können die Schulgärtner und - gärtnerinnen jeden Tag einen Salatkopf ernten und so ihren Arbeitserfolg selbst genießen“, so Rheinlaender. Er selbst schwört auf die frische Petersilie aus dem Schrankanbau, mit der er sein Mittagsbutterbrot aufwertet.

Pflanzenschrank ab 1000 Euro lieferbar

Gerade feilen die Makerspacer noch an den letzten Details für den Schrank, bevor er in Serie gehen soll, wobei die Serie an die jeweiligen individuellen Wünsche der Besteller angepasst werden können. Schon jetzt liegen mehrere Bestellungen aus Gelsenkirchener Schulen für den Schrank vor. Die Westfälische Hochschule hilft zusätzlich dabei, Fördergelder für die Anschaffung solcher Pflanzenschränke für den Unterricht fließen zu lassen. Je nach Anzahl, Größe und Aufbau sollen die Schränke bereits ab 1000 Euro lieferbar sein. Parallel entsteht eine Website, auf der sich die Nutzergemeinschaft untereinander austauschen kann und sich im gemeinsamen Wettstreit um die größte Möhre, die aromareichste Tomate, den leckersten Salatkopf oder die frischeste Petersilie messen kann. Wenn jemand technische oder andere Probleme hat, soll die Community aus bereits erfahreneren Schülern erste Erfahrungen in der Beratung der Nachwachsenden sammeln können.

Im Pflanzenschrank wachsen die Pflanzen in Nährlösungen aus Leitungswasser und Standard-Flüssigdünger. Eine ständige Belüftung wirkt Wurzelfäulnis entgegen. Matthias Rheinlaender ging gemeinsam mit den anderen Teammitgliedern zunächst von der technischen Seite aus auf die Entwicklung des Pflanzenschranks zu, lernte im Laufe des Projekts aber auch ganz viel über Biowissenschaften: „Deswegen ist der Lernbausatz Pflanzenschrank ideal für Schüler und Schülerinnen, um Einblicke in die vernetzte Welt von Technik und Natur zu bekommen.“

Autor:

Stephanie Klinkenbuß aus Recklinghausen

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