Kulturfestival Querbeet

Die Dahlbusch-Villa ist ein echter Hingucker in Rotthausen und der dahinter befindliche Metropolengarten ist von wilder, verträumter Schönheit. 
Archiv-Foto: Gerd Kaemper
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  • Die Dahlbusch-Villa ist ein echter Hingucker in Rotthausen und der dahinter befindliche Metropolengarten ist von wilder, verträumter Schönheit.
    Archiv-Foto: Gerd Kaemper
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Der Metropolengartenverein am Dahlbusch veranstaltet vom 6.bis 15. Juli ein abwechselungsreiches Festival mit sechs Konzerten, einem Poetry Slam, zwei Lesungen sowie bildender Kunst von zehn Künstlern.

Kunst, Musik und Literatur finden statt im Foyer der Dahlbuschvilla, in den alten Gewächshäusern sowie im Aussenbereich des Metropolengartens an der Steeler Straße 61, der Eingang ist von der Straße Am Dahlbusch.

Freitag, 6. Juli: Eröffnung mit viel Musik

Die Bürgermeisterin der Stadt, Martina Rudowitz, wird das Festival am Freitag, 6. Juli, um 18 Uhr eröffnen.
Der Eröffnungstag wird gestaltet mit zwei kleinen Konzerte. Den Anfang macht die Band „Ryberski“ mit Soul, Rhythm and Blues sowie groovigem, funkigem Pop. Danach wird das Duo „Wenn einer lügt, dann wir“ zu hören sein. Schlagzeugerin Melissa Pfeiffer aus Gelsenkirchen und die Gitarristin/Sängerin Johanna Knob aus Düsseldorf machen Popmusik mit deutschen Texten. Eher unglamourös, vielleicht ein bisschen punkig.
Mit einbrechender Dunkelheit beschließt ein Kunstprojekt den ersten Tag. Hülya Cimen und Frollein Suomi aus Mönchengladbach und Ahang Nakhaei aus Essen zeigen Bilder, Performance und Videos zum Thema „can you hear me“. Die drei Künstlerinnen mit türkischen, finnischen und iranischen Wurzeln inzenieren ein gemeinsames Frauenprojekt. Eine wichtige Rolle spielt für sie die Akzeptanz der Frau in unserer Gesellschaft, der Umgang und das Spiel mit ihrer Weiblichkeit sowie die Stärkung des Selbstwertgefühls.
Alle Veranstaltungen sind ohne Eintritt. Um eine Hutspende wird gebeten.
Das Festival wird unterstützt vom Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen, der Stadterneuerung und der Volksbank RuhrMitte.
Die Schirmherrschaft hat der Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, Frank Baranowski, übernommen. Für Planung und Organisation ist der Gelsenkirchener Künstlers und Kurators Helmut Warnke verantworlich.

Am Samstag, 7. Juli: „Orient Beatz“

Ab 19.30 Uhr ist „Orient Beatz“ zu Gast bei „Querbeet“. Die aus dem Iran stammenden Musiker Mohammed & Shahin sorgebn mit Keyboard und Trommel für tanzbare, mehrsprachige Musik. Zu hören sind mit modernen Beats unterlegte Klassiker der arabischen, persischen und hindi Pop- und Folkmusik.
Eine Musik, die direkt zum Tanzen auffordert und bei der man nach der zweiten Strophe das Gefühl hat, auch irgendwie den Text mitsingen zu können. Getanzt wird bei der Strophe meist auch schon.

Am Sonntag, 8. Juli: Lesung und Konzert

Bereits ab 15.30 Uhr gibt es eine Lesung der Schreibwerkstatt Beckhausen zu Fotos von Norbert Rausch. „Zeit.Lupe. - was das alles soll“.
Die Schreibwerkstatt Beckhausen wird geleitet von Michael Meyer und zu ihr gehören Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren sowie Gäste aus der Poetry Slam Szene und ein Lyriker. Alle Texte sind selbst geschrieben und von den Fotografien Norbert Rauschs inspiriert. Zu diesem Projekt ist auch ein Minibuch entstanden, welches am 8. Juli erstmals erscheint.
Ab 19.30 Uhr folgt ein Konzert mit „The Cello Experience“. Daniel Brandl aus Bochum am Cello und Gioseppe Mautone aus Duisburg am Schlagzeug. spielen eigene Musik, die auf improvisatorischer Grundlage im Moment neu entsteht.
Dabei bewegen sich beide Musiker durch verschiedene Traditionen, ihre Kreativität und Spontanität wird zur Verbindung zwischen den Stilen, welche sie dazu treibt, immer wieder die Genregrenzen zu überschreiten.
Zu den musikalischen Welten gesellt sich noch die geräuschhafte Welt. Klänge von singenden Treppengeländern, das Zirpen von Grillen oder das Klappern von Schranktüren.
Über allem schweben die Gedichte von Langston Hughes, welche mit ironischer Distanz von den Abgründen des modernen Lebens in der Stadt und Alltäglichem aus dem Leben eines schwarzen Menschen um die 30er Jahre in den USA erzählen Live eingespielt, eröffnet der tiefe Klang seiner Stimme im Konzert eine weitere Dimension des Ausdrucks und gibt dem gesamten Konzert die Aura der Verschmelzung von Musik, Klang und Text.

Mittwoch, 11. Juli: Ein Poetry Slam

In Zusammenarbeit mit den drei Gelsenkirchener Slamveranstaltern, CafeSatz, Poesieduell und WortGEwaltig gibt es av 19.30 Uhr ein Outdoor Poetry Slam.
Jeder Teilnehmer eines Poetry Slams folgt der eigenen Poetik, inhaltliche oder formale Vorgaben gibt es nicht. Auf Slambühnen finden sich deshalb alle Formen moderner Literatur und Sprachkunst, von klassischer oder moderner Lyrik und Lautpoesie über Kabarett- und Comedy-Beiträge bis zu Kurzgeschichten.
Der Sieger dieses Abends wird dann vom Publikum ermittelt.

Donnerstag, 12. Juli: Ein Konzert mit der Saz

Medet Kalkan aus Bielefeld ist ein Strassenmusiker von hoher Qualität. Man trifft ihn und seine Musik in den Einkaufsstrassen von Gelsenkirchen und Umgebung. Im Metropolengarten ist er ab 19 Uhr zu Gast.
Vor 16 Jahren wurde Kalkan bei einem Arbeitsunfall durch ein zusammenstürzendes Baugerüst verletzt. So schwer, dass beide Beine oberhalb des Knies amputiert wurden. Seitdem widmet er sich noch stärker dem Instrument, das er schon sein halbes Leben spielt.
Dass Medet Kalkan auch eine imposante Stimme hat, zeigt er bei den Interpretationen der Lieder seines Vorbildes Asik Veysel, eines blinden türkischen Saz-Spielers. Darin geht es um die Verbrüderung der Menschheit. Diesem Vorhaben hat sich auch Kalkan verschrieben, der ausschließlich Volkslieder, nichts Religiöses, zum Besten gibt.

Freitag, 13. Juli: Ein Jazz-Konzert

Seit mehr als 20 Jahren ist die Band um den Essener Pianisten Meinhard Siegel, jedenfalls mit Ausnahme des Gitarristen Heribert Horstig, der erst vor zehn Jahren hinzu kam, in unveränderter Besetzung unterwegs
Im Mittelpunkt des Programmes stehen die Kompositionen von Meinhard Siegel. Seit über 15 Jahren lebt und arbeitet er mehrere Monate des Jahres im schwedischen Värmland. Das spiegelt sich unmittelbar in der Musik der Band wieder: Mal heiter und verspielt, mal melancholisch und verträumt – also skandinavisch im besten Sinne.
Da Meinhard Siegel seit vier Jahren in Gesenkirchen-Rotthausen lebt, ist es für ihn eine Ehre beim Kulturfestival Querbeet ab 19.30 Uhr dabei zu sein.

Samstag, 14. Juli: Lesung mit Musik

Barbara Naziri ist Deutsch-Iranerin mit jüdischen Wurzeln. Die Buchautorin, Lyrikerin und Menschenrechtsaktivistin lebt in Hamburg und sagt über sich selbst: „Ich bin eine jüdische Pflanze in persischer Erde, Blütestandort Norddeutschland.“
Barbara Naziri schreibt Lyrik unter dem Namen Aramesh und liest ab 19.30 Uhr aus ihrem Buch „Märchenspiegel der Aramesh“.
Darin geht es um das Mädchen Aramesh, dessen glückliche Kindheit durch einen harten Schicksalsschlag zerstört wird.
So flieht Aramesh aus dem Morgenland, in dem Krieg und Willkür herrschen, über das Meer einem neuen Leben entgegen. Ihre einzige Habe ist eine Walnussdose, in der sich ein geheimnisvoller Inhalt verbirgt.
Auf ihrem abenteuerlichen Weg in eine fremde Welt findet sie Freunde und Zuflucht in zauberhaften Märchen der Menschheit, in denen das Gute und die Liebe böse Mächte überwinden, bis auch sie endlich in ihrem neuen Leben ankommt.
Begleitet wird die Lesung von dem iranischen Santurspieler Kioomars Musayyebi.

Sonntag, 15. Juli: Kinderflohmarkt

An dem letzten Tag des Kulturfestivals „Querbeer“ findet von 11 bis 16 Uhr ein Kinderflohmarkt statt.
Infos und Anmeldungen zu dem „Deckenflohmarkt“ sind möglich auf www.facebook.com/metropolengarten.

Vom 6. bis 15. Juli: Kunstausstellung

An allen Veranstaltungstagen ist die Kunstausstellung von 16 bis 19 Uhr im Foyer der alten Dahlbuschvilla, in den alten Gewächshäusern sowie im Aussenbereich des Gartens zu bewundern.
Anstelle der Portraits der damaligen Direktoren der ehemaligen Zeche Dahlbusch hängen dann im Foyer der Villa jeweils zwei Arbeiten zum Thema „Frau“ der Künstler Ahang Nakhaei, Hülya Cimen, Anneke Balvert, Manuela Maria Fechner, Bahram Hajou, Roger Löcherbach und Helmut Warnke.
In den Gewächshäusern wird Marion Callies ein Raumobjekt installieren, aus ihrer Reihe „Ästhetik des verlorenen Alltags“ zeigt sie die Installation „barCODEyouRl IF e“. Norbert Rausch zeigt 15 Arbeiten aus seiner Fotoserie „Zeitlupe“. Der Maler Aziz Elkhiar mit marokanischen Wurzeln präsentiert einige seiner Gemälde.
Ahang Nakhai, Frollein Suomi und Hülya Cimen geben einen Einblick in ihr Fauenprojekt „can you hear me“.
Im Aussenbereich des Gartens installiert Helmut Warnke Folien, auf denen er seine Bilder mit Gedichten kombiniert.
Ausserdem wird es am Eröffnungstag, Freitag, 6. Juli, mit beginnender Dunkelheit eine Performance und Videos im Rahmen des Frauenprojektes geben.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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