Umstrittene Seebestattungen waren angeblich preisgünstiger
Sozialbestattungen finden nun wieder vor Ort in Gladbeck statt

Die so genannten "Sozialbestattungen" finden gemäß eines politischen Mehrheitsbeschlusses in Gladbeck ab sofort wieder auf den städtischen Friedhöfen statt. | Foto: Pixabay
  • Die so genannten "Sozialbestattungen" finden gemäß eines politischen Mehrheitsbeschlusses in Gladbeck ab sofort wieder auf den städtischen Friedhöfen statt.
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Der Antrag wurde gemeinsam von FDP und DIE LINKE gestellt, im dafür zuständigen Haupt-, Finanz- und Digitalisierungs-Ausschuss gab es aber eine breite Mehrheit, denn auch SPD, CDU, die GRÜNEN und die ABD stimmten zu: Die so genannten Sozialbestattungen erfolgen künftig grundsätzlich wieder auf den Gladbecker Friedhöfen, womit gleichzeitig die Zeit der Seebestattungen zu Ende ist.

Seit vielen Jahren war es guter und pietätvoller Brauch in Gladbeck, verstorbene Menschen auch dann in Gladbeck zu bestatten, selbst wenn der Verstorbene keine entsprechenden Vorkehrungen getroffen hatte oder auch keine Angehörigen vorhanden waren, die die Bestattung hätten übernehmen können. Von diesen Trauer-Fällen gab es in der Vergangenheit pro Jahr durchschnittlich etwa 20 bis 30.

In diesen Fällen veranlasste dann das städtische Ordnungsamt bis ins Jahr 2017 eben die genannte Sozialbestattung als anonyme Urnenbeisetzung auf einem der städtischen Friedhöfe in Gladbeck. Die Zahl dieser Bestattungen hat sich kaum geändert, doch seit 2018 wurden nach entsprechenden Hinweisen aus Kostengründen - durchaus würdevolle - Seebestattungen vorgenommen, um den rechtlichen Verpflichtungen nachzukommen, vermeintlich aber eben zu einem günstigeren Preis.

FDP-Ratsherr Michael Tack dazu: „Es ist schon traurig genug, wenn Menschen ohne Angehörige sterben. Man sollte sie dann wenigstens in ihrer letzten Heimatstadt bestatten und nicht noch nach ihrem Tod aus der Stadt schaffen.“

Die FDP-Ratsfraktion hatte nun gemeinsam mit der Fraktion DIE LINKE einen Antrag nach § 7 der Geschäftsordnung für den Rat der Stadt Gladbeck und seine Ausschüsse gestellt um zu beschließen, dass Sozialbestattungen grundsätzlich auf den Friedhöfen in Gladbeck erfolgen. „Wenn die vom Ordnungsamt veranlassten Bestattungen auf den Gladbecker Friedhöfen erfolgen wird damit auch eine bessere Nutzung dieser Friedhöfe erreicht“, so LINKE-Ratsherr Olaf Jung abschließend.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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