Wochenblatt-Serie "Your private museum"
Die Heimsuchung

Museumsleiter Dr. Stephan Mann vor dem Relief "Die Heimsuchung" eines unbekannten Künstlers.
  • Museumsleiter Dr. Stephan Mann vor dem Relief "Die Heimsuchung" eines unbekannten Künstlers.
  • hochgeladen von Franz Geib

Die Corona-Pandemie erfordert viel Flexibilität von allen Gruppen. Das gilt auch für Kulturschaffende und Kulturinteressierte in Goch, denn das Museum Goch ist geschlossen. Da nun der Weg der Kunst zum Interessierten und umgekehrt vorläufig gesperrt ist, hat das Museum ein neues Angebot entwickelt. Sein Name: „Your private museum“. Das Konzept: Die Kunst kommt ins Haus.

Die Idee ist folgende: Die Museums-Mitarbeiter präsentieren in regelmäßigen Abständen Kunstwerke in den sozialen Netzen und im Gocher Wochenblatt. Sie beschreiben in einem kurzen Text, warum gerade dieses Werk innerhalb der Sammlung besonders wichtig und wertvoll ist.
Auf diese Weise nehmen sie die Nutzer der sozialen Netzwerke über Facebook und Instagram mit auf einen Spaziergang durch die umfangreiche Museumssammlung und werden dabei über die von den Mitarbeitern ausgesuchten Kunstwerke informiert. Und wer weiß, vielleicht bekommt so mancher, der noch nie oder nur selten den Weg ins Museum fand, nun Lust auf einen realen Museumsbesuch, wenn die kritischen Tage und Wochen der Corona-Pandemie überstanden sind.
Heute folgt das siebte Kunstwerk. Es trägt den Titel "Die Heimsuchung" (Relief, Eichenholz). Der Künstler ist unbekannt, entstanden ist es Anfang des 16. Jahrhundert. Museumsleiter Dr. Stephan Mann beschreibt es wie folgt: "Ein uns nicht mit seinem Namen bekannter Bildhauer des frühen 16. Jahrhundert schildert in diesem kleinen, anmutigen Relief die biblische Erzählung (Lk 1,39-40), in der Maria ihre Cousine Elisabeth besucht. Das besondere dieses Augenblicks ist, dass beide Frauen schwanger sind.
Elisabeth gebar Johannes den Täufer und Maria ist mit ihrem Sohn Jesus schwanger. Der Künstler, der sicherlich im Umkreis der Bildhauerpersönlichkeiten von Kalkar und dem Niederrhein zu suchen ist, verlegt die Szene der Begegnung vor eine stilisierte Felsformation. Eine Stadtsilhouette schließt das Relief nach oben hin ab. Besonders schön ist, wie das unterschiedliche Alter der beiden Frauen herausgearbeitet ist. Eine Begegnung der Generationen und zweier Frauen, die mit der Geburt ihrer Kinder das Neue Testament und damit ein neues Zeitalter einleiten."

Autor:

Franz Geib aus Goch

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