Die Tachoscheibe

Erst gestern schaute ich in den Innenraum des Sportwagens, der neben meinem Vehikel am Fitnessstudio stand. Der Tacho jenes Fahrzeuges wies Tempo 300 aus. Welch eine Verschwendung! Welch eine Verschwendung von Raum, die effektiver für die Sicherheit genutzt werden könnte!

Abgesehen davon, dass jenes Gefährt bei Tempo 220 seine Grenzen erkennen müsste, ist diese Geschwindigkeit heutzutage auf unseren Straßen gar nicht mehr zu fahren.

Es mag sein, dass der Kunde hohe Geschwindigkeitszahlen auf seiner Tachoscheibe wünscht und das Gefühl hat, er würde dann mitbewundert. Jedoch sollte man unter dem Aspekt der Vernunft Sinnvoll dagegen steuern.

Insofern kam mir die Idee, dass der Raum auf der Tachoscheibe besser der Übersicht und den niedrigeren Geschwindigkeitsbereichen genutzt werden sollte! In Zeiten von Tempo-30-Zonen und ökologischen Aspekten erscheint jenes Vorgehen bei der Konstruktion wohl angebrachter. Deshalb nahm ich mir Block und Stift und brachte, wohl recht unprofessionell, meine Idee zu Papier. Was dabei heraus kam, wollte ich dem Leser gern unterbreiten:

Vorschlag 1, Hochgeschwindigkeitsbereich unterhalb der Hauptskala

Vorschlag 2, Hochgeschwindigkeitsbereich oberhalb der Hauptskala

Es sei angemerkt, dass ein ausgebildeter Design-Zeichner die Skizzen sicherlich anschaulicher fertigen könnte.

Bei beiden Vorschlägen wird in zwei Bereichen unterschieden:
- Übersichtsbereich bis Tempo 200 kmh
- Hochgeschwindigkeitsbereich ab Tempo 180 kmh

Der der Sicherheit dienende Übersichtsbereich erlaubt dem Fahrer ein angepasstes Gefühl der entsprechenden Geschwindigkeit, da der gesamte Raum genutzt wird. Erst ab Tempo 180 km/h schlägt die Anzeige auch in den Hochgeschwindigkeitsbereich um und warnt dadurch den Fahrer, dass er sich nun in einem Bereich fortbewegt, wo besondere Achtsamkeit erforderlich ist.

Diesen Vorschlag unterbreitete ich so ziemlich allen Automobilherstellern. Viele zeigten sich höchst interessiert und riefen mich fortlaufend an. Das Projekt scheiterte wohl daran, dass von mir verlangt wurde, ich solle die Idee zum Patent anmelden. Bei Toyota sogar in japanischer Schriftform. In dem Moment gingen mir die Optionen aus... Zudem sandte man mir auch gleich ein Anmeldeformular des Patentamtes zu.

Das Projekt scheiterte daran, dass mich die Hersteller hierbei nicht finanziell unterstützen wollten und ich sämtliche Kosten hierfür allein tragen sollte. Das war mir dann doch zu unsicher und ich sagte ab.

Die Entwürfe für die Idee haben die Herstelle wohl gespeichert. Und sollte eines Tages ein Fahrzeug mit einem ähnlichen Entwurf der Tachoscheibe umherfahren, dann weiß der Leser zumindest, woher die Idee stammt.

Foto: Andrea Kusajda,Pixelio, zur Veröffentlichung freigegeben

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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