Kanzlerkandidatur der SPD: Aufschieben anstatt Klarheit kann Kraft kosten!!

Sigmar Gabriel, Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück.

Begnadete Politiker, die meine volle Achtung und Ehrerbietung haben. Die Rolle des Kanzlers auszufüllen, das könnte jeder von ihnen allemal. Eben jeder auf seine ihm individuelle Art und eigenen Schwerpunkten, jedoch umfassend genug um dieser Position zu entsprechen.

Nun besteht das Dilemma, dass der Gegenpart zu ihnen nun mal die Kanzlerin Angela Merkel ist. Ein Schwergewicht (im politischen Bereich), das mal nicht so nebenbei auszuräumen ist, sondern man muss schon etwas dagegensetzen, um die Wählerschaft für einen Regierungswechsel 2013 zu gewinnen. Und nichts käme dieser Herausforderung mehr entgegen, als wenn der Wähler wüsste, auf wen er sich demnächst im Wahlkampf einstellen kann. Auch wenn der Wahltermin noch über ein Jahr voraus liegt, sollte aus strategischen Gründen frühzeitig Klarheit herrschen.

Doch warum dauert das mit dieser Klarheit so unendlich lange, warum zieht sich die Entscheidung so lange hin, bis sich die SPD-Troika einig ist...?
Eigentlich ist die Erklärung, entsprechend der Logik, denkbar einfach: Für mich ist das hinauszögern einzig ein Spiegel für die bestehende Scheu vor der Entscheidung!!
Anteile von strategischer Klugheit sind von mir bei der Hinauszögerungs-Taktik jedenfalls nicht zu erkennen, eher das Gegenteil!

Es ist doch offensichtlich, dass die drei „Troikinesen“ Scheu von dem Konflikt haben. Scheu vor den künstlich hochgehaltenen Frieden untereinander, ohne jedwede Anfeindung und dem durchblicken lassen der eigenen Interessen. Scheu vor öffentliche Auseinandersetzungen und Scheu davor, dass es dann losgeht. Mit aufgesetzte Coolness dann lächelnd mitzuteilen, dass man sich „einig“ sei, auf jenen Kandidaten, der sich dann mit Erleichterung präsentieren und dabei genau weiß, dass er zum Erfolg verdammt sein wird.

SPD-Troika, Foto: SPD, zur Veröffentlichung freigegeben.

Die Prognose, dass ein Regierungswechsel 2013 zu 100% ansteht, wie ihn Mitglieder der Troika prognostizierten, damit wäre ich sehr vorsichtig. Meine Prognose wäre, dass dieser Wechsel allenfalls wahrscheinlich ist, die 100%igkeit jedoch nur mit Hannelore Kraft als Kanzlerkandidatin zuträfe!! Die NRW-Landesmutter als Mutter der Nation wäre die Einzige, die der Kanzlerin auf Augenhöhe Paroli bieten könnte! Alles andere wäre visueller Unsinn, ohne Wenn und Aber!

Um gegen Kanzlerin Merkel bestehen zu können bedarf es natürlich Kompetenz, Autorität und Durchsetzungskraft. Alle diese drei Punkte treffen für unsere Troika zu. Wäre der politische Gegner 2013 ein Mann, wie Helmut Kohl, Seehofer oder sonst wer, dann wäre es überhaupt kein Thema, wer nun Seitens der SPD dagegen antreten sollte. Jeder dieser drei Politiker hätte das Zeug dazu.

Doch bei Angela Merkel als Gegner ist das leider etwas anderes. Hier muss der politische Gegner oder Gegnerin eine spezifische Ausstrahlung haben, die nicht alltäglich ist. Eine Ausstrahlung die etwas Mütterliches an sich hat und der man sich bedingungslos anvertraut. Die jetzige Konstellation verlangt das eben, auch wenn das noch so abwegig erscheint.

Und die SPD ist in der einzigartig komfortablen Lage, einen entsprechenden Gegenpart zu Angela Merkel zu stellen. Und dieser Gegenpart ist Hannelore Kraft, ob das gewissen Leuten passt oder auch nicht! Nur hätte dieses gewisse „Etwas“, was man als politischen Gegner zu Angela Merkel haben muss. Mit ihrer Nominierung zur Kanzlerkandidatin würde sich die Prognose eines Wahlsieges um ein Vielfaches verbessern.

Natürlich ist allen bekannt, dass Hannelore es strickt ablehnte, die Landespolitik zu verlassen und in die Bundespolitik zu wechseln. Und ihre Entscheidung hatte so etwas wie Endgültiges in sich. Wenn das so kommen sollte, muss man ihre Entscheidung respektieren. Mit war es jedoch wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass mit Hannelore Kraft vielleicht nicht der beste Politiker mit der größten Sachkompetenz nominiert würde, mit Sicherheit allerdings diejenige, die die größten Siegchancen hätte.

Foto: Wikipedia

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

10 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.