Helfende Hände bei der Krebsberatungsstelle der Diakonie Hagen
Dem Tag mehr Leben geben

Claudia H. (auf dem Sofa rechts) gemeinsam mit Gisela Fiukowski (ambulanter Hospizdienst DA-SEIN der Diakonie Mark-Ruhr), Merle Schüpphaus (Leitung Hospiz Hagen) und Gisela Reinhardt (Krebsberatung der Diakonie Mark-Ruhr). Foto: Diakonie
  • Claudia H. (auf dem Sofa rechts) gemeinsam mit Gisela Fiukowski (ambulanter Hospizdienst DA-SEIN der Diakonie Mark-Ruhr), Merle Schüpphaus (Leitung Hospiz Hagen) und Gisela Reinhardt (Krebsberatung der Diakonie Mark-Ruhr). Foto: Diakonie
  • hochgeladen von Lokalkompass Hagen

Helfende Hände bei der Krebsberatungsstelle der Diakonie Diagnose Krebs. Für viele Menschen ein Schock, ein Einschnitt. Hilflosigkeit, ja manchmal Verzweiflung macht sich nicht selten breit. Auch in diesen schwierigen Fragen kann die Diakonie helfen. So auch Claudia H., die in mit großer Offenheit ihrer letzten Lebensphase entgegentritt.

Im September 2017 bekam sie die Diagnose Lungenkrebs, etwa ein Jahr später hat sie sich dann an die Krebsberatungsstelle der Diakonie Mark-Ruhr gewendet. „Ich bin lange mit meiner Erkrankung anonym geblieben, ich stehe dazu.“ Auf den ersten Blick sieht man ihr die schwere Krankheit nicht an. „ Man sieht mir den Krebs nicht an, die Leute denken ich bin gesund. Manchmal muss ich mich für meine Einschränkungen rechtfertigen.“ Und genau in dieser Situation hat Gisela Reinhardt von der Krebsberatungsstelle der Diakonie Mark-Ruhr zugehört. „Wir haben uns lange ausgetauscht und vereinbart, den letzten Lebensweg gemeinsam zu gehen“, so Gisela Reinhardt.
Über die Krebsberatungsstelle wurde dann auch der Kontakt zum ambulanten Hospizdienst der Diakonie DA-SEIN hergestellt. Gisela Fiukowski, Koordinatorin, hat geschaut, welche Ehrenamtliche am besten zur Situation von Claudia H. passt. Über den Besuchsdienst wurde sie palliativ betreut – bis Herbst 2019. „Da bin ich in das Hospiz Hagen eingezogen.“
Zunächst mit ihrem Hund, doch als dann die Kraft für Spaziergänge fehlte, hat sie ihre Hündin in die Obhut einer Familie gegeben. Auf ihre Zeit im Hospiz Hagen blickt Claudia H. indes zufrieden: „Ich habe hier eine schöne Zeit, jeder weiß, dass das Ende kommt. Aber es ist immer jemand da und ich erfahre eine liebevolle Betreuung." Claudia H. macht Mut, drückt Freude aus und leistet Menschen, die ihre Angehörigen im Hospiz verabschieden mussten, moralische Unterstützung. „Ich möchte Leuten Angst vor dem Hospiz nehmen. Ich bin mit mir im reinen, auch wenn ich natürlich gerne noch mehr Zeit hätte.“
Ihren 56. Geburtstag hat Claudia H. auch im Hospiz gefeiert, war zur Taufe ihres Großneffen und hat mit ihrer Nichte einen Cocktail in einem Café in Herdecke getrunken. Medikamente wie Morphin werden an solchen Tagen so verabreicht, dass möglichst viel Lebensqualität möglich ist. Getreu des Hospizgedankens, dem Tag mehr Leben zu geben. Claudia H. (auf dem Sofa rechts) gemeinsam mit Gisela Fiukowski (ambulanter Hospizdienst DA-SEIN der Diakonie Mark-Ruhr), Merle Schüpphaus (Leitung Hospiz Hagen) und Gisela Reinhardt (Krebsberatung der Diakonie Mark-Ruhr).Foto: Diakonie Nicht finanzierbar Sven Lütkehaus, Sprecher des Fachverbandes Krebsberatungsstellen NRW: „Viele Krebsberatungsstellen befinden sich nun an einem Scheideweg und blicken in eine düstere Zukunft. Um die Vorgaben der Krankenkassen erfüllen zu können, müssten Krebsberatungsstellen teilweise massiv ihre Personalkapazitäten ausbauen. Unterm Strich heißt dies für die überwiegende Mehrzahl der Krebsberatungsstellen in NRW, dass die Träger zusätzliches Geld aufbringen müssen, um überhaupt die anteilige Förderung der Krankenkassen beantragen zu können. Vor dem Hintergrund des schon jetzt erheblichen finanziellen Aufwands zur Aufrechterhaltung ihrer Angebote, ist dies für die meisten Träger nicht leistbar. In NRW ist die bestehende Struktur ambulanter Beratung für Krebspatienten und ihre Angehörigen akut bedroht.“

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

24 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.