Drecksarbeit?!
Tauchen im 37 Meter tiefen Faulbehälter: Industrietaucher sorgen für Reinigung der Kläranlagen

Es gibt Jobs, die kann einfach nicht jeder ausüben. Einer davon ist sicherlich der des Industrie-Tauchers. Zurzeit sind die Taucher eines österreichischen Spezialunternehmens in der Volmestadt tätig - genauer gesagt in der Kläranlage. Dort arbeiten sie in den rund 37 Meter tiefen Faulbehältern. Bei 37 Grad Schlammtemperatur müssen sie sich in völliger Dunkelheit zurechtfinden, um Sandablagerungen und Verzopfungen im Faulturm der Kläranlage zu entfernen. Eins ist sicher: Es gibt weitaus schönere Arbeitsplätze. | Foto: Ruhrverband
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  • Es gibt Jobs, die kann einfach nicht jeder ausüben. Einer davon ist sicherlich der des Industrie-Tauchers. Zurzeit sind die Taucher eines österreichischen Spezialunternehmens in der Volmestadt tätig - genauer gesagt in der Kläranlage. Dort arbeiten sie in den rund 37 Meter tiefen Faulbehältern. Bei 37 Grad Schlammtemperatur müssen sie sich in völliger Dunkelheit zurechtfinden, um Sandablagerungen und Verzopfungen im Faulturm der Kläranlage zu entfernen. Eins ist sicher: Es gibt weitaus schönere Arbeitsplätze.
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In kompletter Montur wird der Industrietaucher eines österreichischen Spezialunternehmens in den etwa 37 Meter tiefen Faulbehälter der Kläranlage Hagen abgeseilt. Dort muss er sich bei knapp 37 Grad Schlammtemperatur in völliger Dunkelheit zurechtfinden. Sein Auftrag: Sandablagerungen und Verzopfungen im Faulturm der Kläranlage entfernen, um eine ordnungsgemäße Funktionalität des Kläranlagenbetriebes zu gewährleisten.

In den Faulbehältern einer Kläranlage befindet sich der bei der Abwasserreinigung anfallende Klärschlamm. Beim Ausfaulen entsteht Klärgas, welches in den Blockheizkraftwerken der Kläranlage Hagen zur Energiegewinnung genutzt wird. Aber im Laufe der vergangenen 20 Jahre haben Sedimentablagerungen in den zwei Faulbehältern dafür gesorgt, dass die Durchmischung des Faulschlamms empfindlich gestört wird.
Dadurch leiden die Faulraumkapazität und die Gasausbeute. Verzopfungen hingegen besitzen großen Einfluss auf die Störanfälligkeit der nachfolgenden Aggregatgruppen, wie zum Beispiel Pumpen und Rohrleitungen.
Diese sogenannte „Nassräumung“ wird von insgesamt fünf Tauchspezialisten bewerkstelligt und ist eine Alternative zu einer (kosten-) aufwendigeren Komplettentleerung des Faulbehälters. Die Industrietaucher entfernen im Zeitraum von knapp drei Wochen und 5 Tauchgängen täglich die Ablagerungen, welche zunächst abgesaugt, dann über eine mobile Entwässerungszentrifuge entwässert und schließlich entsorgt werden.
Maximal eine halbe Stunde bleiben die Spezialisten im Klärschlamm. Das Auftauchen dauert ebenfalls 30 Minuten und erfolgt etappenweise, denn dem Risiko einer Dekompressionskrankheit soll sich kein Taucher aussetzen müssen. Im Anschluss an die Arbeiten in Hagen werden identische Maßnahmen auf der Kläranlage Schwerte durchgeführt.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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