Hagener schreibt über sein Leben mit Handicap

"Vielleicht habe ich eines Tages das Glück und kann meine Geschichte veröffentlichen“, war lange die Hoffnung des Hageners. Frank Krügers Biografie „Mobbing-Falle STOTTERN“ gibt es heute über Books on Demand.                                        Foto: Nathalie Kehl
  • "Vielleicht habe ich eines Tages das Glück und kann meine Geschichte veröffentlichen“, war lange die Hoffnung des Hageners. Frank Krügers Biografie „Mobbing-Falle STOTTERN“ gibt es heute über Books on Demand. Foto: Nathalie Kehl
  • hochgeladen von Nathalie Kehl

Mit seiner Biografie will Frank Krüger anderen Menschen Mut machen

„Ich bin kein großer Schreiber“, sagt Frank Krüger. Und doch war es für den Hagener DER Weg, sich Schritt für Schritt aus der „Mobbing-Falle“ zu befreien. Entstanden ist eine Biografie über sein Leiden durch das Handicap Stottern.

Schon als Kindergartenkind merkte Frank Krüger, dass er „anders war als die anderen“. Als „Sprachbehinderung“ erklärte ihm die Mutter das, was ihn mehr und mehr zum Außenseiter machte und „an schlimmen Tagen durch die Hölle“ gehen ließ. „An diesen schrecklichen Tagen habe ich mich dann versteckt und wollte von den anderen Kindern nicht gefunden werden“, heißt es in der Biografie „Mobbing-Falle STOTTERN“ (über www.bod.de).
„Sie sollten mich in Ruhe lassen, ich wollte nicht immer geärgert werden. Natürlich fanden mich die Kinder irgendwann und das Ärgern ging von Neuem los“, beschreibt Frank Krüger eine Zeit, die in der Schule noch schlimmer werden sollte, da es nicht beim Ärgern und den Hänseleien blieb. „Es gab Kinder, [...] von denen bekam ich Prügel, weil ich mich gegen das Ärgern gewehrt hatte.“ Ein auswegloser Kreislauf, in dem sich der damals Zehnjährige befand und er begann, seine Gedanken in ein Tagebuch zu schreiben - für ihn die einzige Möglichkeit, in Ruhe herauszubringen, was sprechend nur schwer möglich war. Wer hatte schon Geduld, ihm zuzuhören?

Es gab den brüderlichen Tipp, zurückzuschlagen, der Frank Krüger zwar eine Zeit lang stärker machte, am Ende aber nichts außer 60 Sozialstunden eingebracht hat. Es gab auch Sprachtherapieversuche, „die haben das Stottern aber eher verschlimmert“, sagt der heute 46-jährige rückblickend.

Erst mit seinem Buch gelang ihm der lang ersehnte Befreiungsschlag.
„Habs hinter mir gelassen“, heißt es im Untertitel, und tatsächlich: „Früher habe ich 95 Prozent von dem, was ich sagen wollte, stotternd herausgebracht und nur 5 Prozent fließend. Das ist heute umgekehrt.“ Innere Ruhe, die sei entscheidend, sagt Frank Krüger. Und Halt, den ihm bis heute sein langjähriger Wegbegleiter und bester Freund Oliver und seine Ehefrau Conny geben. Auf die Frage, ob er heute glücklich sei, sagt Frank Krüger: „Doch, ja. Glücklicher als damals auf jeden Fall...“

Kennen Sie auch einen Menschen mit einer besonderen Geschichte?
Dann schreiben Sie an: redaktion@stadtanzeiger-hagen.de
Stichwort: Mensch des Monats.

Autor:

Nathalie Kehl aus Wetter (Ruhr)

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.