Lehrstellen in Gastgewerbe und Bäckereien gehen Bewerber aus

Nach Einschätzung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) droht dem Gastgewerbe und dem Bäckerhandwerk in der Region ein massiver Nachwuchsmangel. „Bei der Arbeitsagentur in Hagen sind derzeit allein für den Beruf des Kochs 28 offene Lehrstellen gemeldet. Insgesamt sind in der Gastronomie 40 Ausbildungsplätze unbesetzt - von der Restaurantfachfrau bis zum Hotelkaufmann. Auch im Bäckerhandwerk gibt es Nachwuchssorgen. Den Lehrstellen gehen schlichtweg die Bewerber aus“, sagt Monika Brandt.
Die Geschäftsführerin der NGG-Region Südwestfalen nennt den Grund: Die Ausbildungsplätze im Gastgewerbe und in Bäckereien seien für viele Bewerber zu unattraktiv. Fehlende Perspektiven, geringe Bezahlung und überlange Arbeitszeiten schreckten Jugendliche ab.
„Das Nachwuchsproblem ist ganz klar ‚hausgemacht’. Mit unattraktiven Lehrstellen haben Restaurantchefs und Bäckermeister keine Chance im längst begonnenen Wettlauf um die Bewerber“, so Monika Brandt. „Da geht es eben nicht mehr, dass Azubis als billige Arbeitskräfte ausgenutzt oder ihnen nach der Ausbildung lediglich 400-Euro-Jobs angeboten werden“.
Gastgewerbe und Bäckereihandwerk in Hagen müssten stärker und offensiver um Nachwuchs werben - mit Lehrstellen, die Jugendlichen attraktive Arbeitsbedingungen böten. „Letztendlich haben es die Chefs selbst in der Hand, ob in den Restaurants künftig nur noch auf Sparflamme gekocht werden kann...“, so Brandt.
Angesichts der Ausbildungslücke auf die verstärkte Anwerbung osteuropäischer Arbeitnehmer zu setzen, sei keine Lösung für das Nachwuchsproblem. Nur gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen böten die Chance, dem drohenden Fachkräftemangel im Gastgewerbe und Bäckerhandwerk wirksam zu begegnen.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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