Refugium in Haltern bleibt bestehen: Naturschutzgebiet Schultendille

Auch die Orchideen des Knabenkrautes sind in dem neu ausgewiesenen Schutzgebiet heimisch.
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Die Bezirksregierung Münster hat jetzt das Naturschutzgebiet Schultendille in der Hohen Mark neu ausgewiesen. Ziel ist es, seltene und gefährdete Lebensgemeinschaften zu erhalten und zu fördern. Gleichzeitig werden auch Schönheit, Charakter sowie natur- und landeskundliche Bedeutung des Gebietes in besonderem Maße gesichert.

Das zwölf Hektar große Naturschutzgebiet liegt in der Hohen Mark. Es handelt sich um eine Talmulde, die temporär von Hangdruckwasser gespeist wird. Die Kernfläche wird seit Jahrhunderten von Menschen extensiv genutzt. In der Talsohle ist ein Rinnsal entstanden, das zeitweise Wasser führt. Im östlichen Teilbereich sind Vernässungs- und Sumpfcharakter typisch. Es ist durch austretendes Hangdruckwasser bedingt.

Dadurch konnte eine einzigartige seltene Quellsumpfvegetation, wie saure Kleinseggenriede und Orchideen des Knabenkrauts, für die Hohe Mark erhalten bleiben. In trockeneren Bereichen gehen diese in Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen über. Die Pflanzen- und Tierwelt, die ausschließlich von Wald gesäumt wird, ist auf diesen Grünlandflächen vielfältig ausgeprägt.
Durch die Nähe des Waldes besteht immer die Gefahr, dass das Grünland schnell verbuschen, wenn die Flächen nicht landwirtschaftlich genutzt werden. Um ein Aufwachsen von Sträuchern und anderen Hochstaudenfluren zu verhindern, bemüht sich der Halterner Vogelschutzverein um geeignete Pflegeansätze, beispielsweise den Einsatz einer Ziegenherde. Dadurch soll der Charakter der anthropogen bedingten Strukturen erhalten bleiben und das Artenpotenzial für Flora und Fauna günstig beeinflusst werden.

Das Gebiet war bereits mit ordnungsbehördlicher Verordnung im Jahr 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Nach der gesetzlich vorgegebenen Befristung gilt die Ausweisung nach 20 Jahren als ausgelaufen und muss erneut erfolgen.

Das Verfahren zum Schutz des Naturgebiets wurde im November 2011 durch die öffentliche Auslegung der Unterlagen und Pläne eröffnet. Die aus dem Kreis der zu beteiligten Träger öffentlicher Belange vorgebrachten Anregungen und Bedenken sind von der Bezirksregierung Münster im Verfahren berücksichtigt worden.

Auch die Orchideen des Knabenkrautes sind in dem neu ausgewiesenen Schutzgebiet heimisch.
Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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