Wohnungsbau und Umweltschutz
Bundesbauministerin plädiert für Senkung von Flächenverbrauch für Einfamilienhäuser

Foto: BUND 

Die Bundesbauministerin plädierte vor Ostern in Interviews und Statements für eine Abkehr von Einfamilienhäusern, die ökonomisch und ökologisch unsinnig seien. Der Neubau von Einfamilienhäusern müsse eingedämmt werden zugunsten anderer Wohnformen, um Flächenverbrauch zu senken und Klima und Umwelt zu schützen. In den meisten Einfamilienhäusern wohnen inzwischen nach dem Auszug der Kinder nur noch ein oder zwei Senioren, so  dass künftig eine Sanierung durch junge Familien statt Neubau staatlich gefördert werde. Die Kommunen nördlich der Lippe und im südlichen Münsterland, wie vor allem Haltern am See, Dorsten, Reken, Olfen und weitere werden das nicht gerne hören, weil ihre Stadtplanung unsinnigerweise fast  ausschließlich den flächenzehrenden Bau von Einfamlienhäusern weiterhin umwelt- und klimaschädlich betreibt.

Seit den Fünfzigerjahren seien laut Bauministerin Hunderttausende Einfamilienhäuser gebaut worden und die Wohnfläche pro Person sei immer weiter gestiegen. In den Stadtzentren sind über die Hälfte der Haushalte Singlehaushalte. Wenn jede Generation ein Einfamilienhaus baut und anfangs auf 150 qm zu fünft lebt, aber dann ziehen die Kinder aus und das Haus schrumpft nicht mit dem Lebenszyklus, dann verblasst der Traum vom Einfamilienhaus.

Klimaschutz erfordert Umdenken auch im Wohnbereich

Wenn wir über Klimawandel reden, dann müsse laut Bundesbauminsterin vor allem auch über das Wohnen gesprochen werden, nicht nur über das Ess- und Mobilitätsverhalten als Einflussfaktoren: "Wenn wir die Klimaschutzziele erreichen wollen, brauchen wir auch ein Umdenken im Wohnbereich", so Ministerin Geywitz. In Zukunft müsse anders gebaut werden, mit kleineren Wohnflächen und größeren Gemeinschaftsflächen. Auch bei den Baumaterialien müsse umgedacht werden. Jedes Jahr will die Ministerin 400.000 Wohnungen sozial und ökologisch bauen, davon 100.000 bezahlbare Sozialwohnungen.

Umdenken in den Städten noch nicht angekommen?

Diese sind allerdings in Städten wie Haltern am See absolute Mangelware, weil man solche in der Stadt kommunalpolitisch nicht will, sondern fast ausschießlich auf Einfamilienhausbau an den grünen Stadrändern oder auf frei finanzierte Wohnungen der gehobenen Preisklasse setzt. Auch vom Landesförderprogramm NRW für öffentlich geförderten Wohnungsbau hat die Stadt keine Mittel abgerufen und konterkariert damit die erklärten Ziele der Landes- und Bundespolitik. Die Konsequenzen einer somit nicht nachhaltigen Wohnungs- und Siedlungspolitik und Stadtentwicklung wird die überalterte Stadt in wenigen Jahen ausbaden müssen, sofern sie jetzt nicht umsteuert. Die verbrauchten Flächen sind allerdings  nicht ersetzbar.

Autor:

Wilhelm Neurohr aus Haltern

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