HSC-Handball-Nachwuchs gibt Sieg aus der Hand

Das Nachhol-Spiel am Mittwoch-Abend in der Schulzentrum-Halle bot mal wieder so ziemlich all das, was Dramatik im Sport ausmacht. Die rund 50 Zuschauer, die den Jugend-Handball dem DFB-Pokal-Kracher vorgezogen hatten, kamen jedenfalls auf Ihre Kosten.

Der in letzter Zeit etwas schwächelnde Favorit aus dem Siegerland hatte sich offensichtlich einiges vorgenommen. Mit einer sehr konzentrierten und effektiven Abwehr-Arbeit ließ man den HSC zu Beginn des Spiels nicht zur Entfaltung kommen. Alle Pass-Wege wurden zugestellt und es kam zu vielen Abspiel-Fehlern. Doch Rico Robert im Tor der Halterner erwischte einen Sahne-Tag und entschärfte mehrfach die auf ihn zurollenden Tempo-Gegenstösse. Damit bestätigte er die Aussage des Trainers der JSG Hattingen-Welper vom Wochenende: "Haltern hat wahrscheinlich den besten Torhüter der Liga in seinen Reihen!"

Das Spiel blieb somit ausgeglichen und auch relativ torarm. Immerhin stießen hier ja auch die beiden mit Abstand besten Abwehr-Formationen der Liga aufeinander. Die Führungen wechselte im 1. Durchgang ständig. Dem Team von Michael Strickling und Gregor Spiekermann gelang schließlich kurz vor der Halbzeit das 13-12 durch Gerrit Bredeck.

Nach der "Pausen-Banane" legte der HSC furios los und zog innerhalb von 5 Minuten auf 19-12 davon. Die kurioseste Situation des Spiels ereignete sich vor dem 18-12. Tim Strotmann hatte gerade zum 17-12 getroffen und fing beim Anwurf der Ferndorfer sofort den Ball wieder ab. Während er alleine auf das Gäste-Tor zulief, ertönte plötzlich die Sirene. Der Trainer des TuS hatte eine Auszeit nehmen wollen, seiner Reaktion zufolge jedoch nicht mit einem sofortigen Ball-Verlust gerechnet. Alle auf Halterner Seite reagierten ungehalten über dieses Unterbinden einer klaren Tor-Chance. Die Schiedsrichter berieten sich kurz mit dem Kampf-Gericht und entschieden schließlich auf Siebenmeter für Haltern! Eine mutige, aber richtige Entscheidung. Julian Schrief verwandelte gewohnt sicher.
Unerwartet und plötzlich riss dann der Faden bei den ohne den grippe-erkrankten Moritz Brink angetretenen Gastgebern und Ferndorf konnte den Abstand stetig weiter verkürzen. Dennoch gelang es dem HSC, den Vorsprung immer wieder auf 3 Tore zu stellen. Die Gäste schafften es aber, bis kurz vor Schluss auf ein Tor heranzukommen und hatte sogar die Chance zum Ausgleich, welche Rico Robert mit einer tollen Parade vereiteln konnte. So befand sich der HSC wieder in Ball-Besitz und lag mit 1 Treffer vorn. Doch dann ein Fehl-Wurf zur Unzeit, denn es waren immer noch einige Sekunden zu spielen. Ein weiter Pass ins Angriffs-Zentrum der Ferndorfer konnte von Dominik Paß zwar mit großem Einsatz abgefangen werden, aber es war so schwierig für ihn, den Ball unter Kontrolle zu bekommen, so dass ihm ein technischer Fehler unterlief. Ferndorf führte den Freiwurf blitzschnell aus und traf tatsächlich genau mit der Schluss-Sirene zum glücklichen Ausgleich für das Top-Team!

Spieler und Fans liessen die Köpfe hängen, jedoch ohne Grund! Die Jungs haben gefightet und den entthronten Liga-Primus zu Beginn der zweiten Halbzeit fast deklassieren können. Am Ende fehlten dann Kraft und Konzentration. Lag es am Trainings-Rückstand, der Grippe-Welle oder an in den Hinterköpfen herumschwirrenden Gedanken an die nahenden Vor-Abi-Klausuren? Wahrscheinlich war es von allem etwas!? Egal! Auch, wenn unglücklich ein Punkt verloren wurde: Ferndorf am Rande der Niederlage zu haben, ist aller Ehren wert! Und der Lokal-Rivale aus Hattingen wurde in der Tabelle auch wieder überholt.
Es folgen nun zwei Heim-Partien gegen die Keller-Kinder der Liga (am 3.3. um 17.30 Uhr gegen Lemgo und am 9.3. um 19.30 Uhr gegen Hagen), bevor am 17.3. zum Saison-Finale ein neuerliches Top-Spiel in Bielefeld ansteht. (BB)


HSC: Rico Robert, Christian Knäuper, Johannes Brüning-Sudhoff; Tim Strotmann (8), Julian Schrief (8/3), Leon Schellhase (3), Brian Budde (2), Marvin Lötzbeyer (1), Dominik Paß (1), Gerrit Bredeck (1), Fabian Berster (1), Philip Kleinefeld, Lukas Runde, Nick Lukas Herrmann.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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