Bürgerpreis Ehrenamt geht an Theo Neuhaus und die Meisterschule

Theo Neuhaus, Bodo Klimpel, Karl-Heinz Mertmann, Horst Raatz, Heinz Wessels, Willi Peveling, Reinhard Slaby.
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  • hochgeladen von Michael Menzebach

Für die einstimmige Jury-Entscheidung gab es Bravo-Rufe, als Bürgermeister Bodo Klimpel das Geheimnis lüftete, dass Theo Neuhaus und die Meisterschule – das sind Karl-Heinz Mertmann, Willi Peveling, Heinz Wessels, Horst Raatz, Reinhard Slaby und Werner Wissing – den diesjährigen Bürgerpreis Ehrenamt erhielten.
Bürgerschaftliches Engagement spielt sich oft unauffällig und im Stillen ab. Am vergangenen Freitag standen insgesamt fünf Gruppen bzw. Ehrenamtliche in Haltern im Mittelpunkt. Neben den Preisträgern wurde auch das Engagement von Albert Rusche, Bernd Schniederjann und Ludwig Meer, die Erbauer des Hüttendorfes auf dem Adventsmarkt Flaesheim, von Jutta und Bernd Voskort, Monika Bernhagen und Friedel Femer von der Halterner Tafel sowie der Geschwister Marina und Benedikt Schlüter, die Jugendfreizeiten organisieren, gelobt.
Theo Neuhaus und die Meisterschule rückten besonders ins Rampenlicht. Der Hullerner Theo Neuhaus gilt als „guter Geist“ des Dorfes. Er war lange Jahre Vorsitzender des Kirchenchores St. Andreas, organisierte die Adventskonzerte, kümmerte sich um Spenden für die Sanierung der Kirche, ihrer Kunstgegenstände und der Orgel. Beim SV Hullern war er acht Jahre lang Obmann der Altherren-Fußballer; das Ehepaar Neuhaus wusch die Trikots der Fußballmannschaften. Neuhaus engagierte sich im Offizierscorps des Schützenvereins.
Um die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen, von der Hauptschülerinnen und Hauptschüler überproportional stark betroffen sind, vernetzt sich die Joseph-Hennewig-Hauptschule mit einem Team aus ehrenamtlich arbeitenden Bürgern, der so genannten Meisterschule. Diese geht auf die Initiative der Bürgerstiftung „Halterner für Halterner“ zurück. „Gestandene“ Handwerker bieten Schülern ab Klasse 8 die Möglichkeit, ihr Interesse für einen Handwerksberuf auszuloten und handwerkliche Fähigkeiten zu testen. Gehen bislang die Schülerinnen und Schüler zu einem Pflichtpraktikum heraus in die Betriebe, so kommen die Handwerker in die Schule und unterstützen die Lehrkräfte mit ihrem Praxiswissen und Können. „Die Schüler bekommen handwerkliche Grundvoraussetzungen vermittelt, sie erfahren, was in der Berufswelt auf sie zukommt und sie erleben, dass sie auch Fähigkeiten haben, für die sie gelobt werden“, erläuterte Karl-Heinz Mertmann von der Meisterschule, ehemals Ingenieur bei der Telekom, am Freitagabend. Auf Landes- und Bundesebene wurde das Projekt Meisterschule bereits ausgezeichnet: 1500 Euro gab es im Rahmen des Wettbewerbs „Generationen miteinander“, 1000 Euro beim Wettbewerb „Ihr Projekt für alle“. Das Geld ging zurück in die Schulprojekte.
Für die Preisträger war die Überraschung groß. „Die Meisterschule besteht erst seit drei Jahren, mit dem Preis haben wir gar nicht gerechnet“, so Mertmann. Theo Neuhaus aus Hullern dankte in einer bewegenden Ansprache für die Auszeichnung. Der Preis gebühre auch seiner Ehefrau, die 2008 tödlich verunglückt war. „Ohne sie hätte ich das alles gar nicht geschafft.“
Im Anschluss an die Preisverleihung genossen die Ehrenamtlichen ein gemeinsames Essen, das von der Stadtsparkasse finanziert wurde.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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