René Deppe und Judith Peters regieren Lavesumer Schützen

„Nun ist er schwanzlos.“ Dieses schwere Schicksal ereilte 'Uterich vom Treckeberg' als Martin Klöpper den 184. Schuss abgab. Das hölzerne Hinterteil des Schützenvogels beim Lavesumer Königsschießen ging unter dem Johlen von mehreren hundert Zuschauern zu Boden. Von nun an reduzierte sich die Anzahl der Schützen immer weiter und es wurde ernster. „Hör auf zu schießen“, rief eine Dame aus der Menge ihrem Mann zu. Wahrscheinlich war sie sich nicht sicher, ob ihr Gatte angesichts diverser verköstigter Bierchen, nicht doch versehentlich trifft. Er gehorchte.
Der Vogel zappelte mit jedem Schuss mehr. „Jetzt bitte nur noch ernsthafte Bewerber.“ René Deppe und Martin Evers fochten ab dem 268. Schuss die Königswürde unter sich aus. Jeder Schuss war ein Treffer. Der Vogel spaltete sich. Manfred Evers trat an zum 302. Schuss. „Du machst es.“ „Hol ihn runter.“ Der Schütze traf, das Holz splitterte – aber der Vogel blieb oben. Dann kam René Deppe. Schuss, Treffer, Vogel unten, Jubel. Der 303. Schuss. Gratulanten stürmten vor und ließen den neuen Lavesumer Schützenkönig hochleben. René Deppe wurde auf Schultern über den Platz getragen. Die Menge jubelte ihm zu, er strahlte mit der Sonne um die Wette. Noch lauter wurde der Jubel, als der neue König den Namen seiner Königin verkündete: Judith Peters. „Wir freuen uns auf eure Regentschaft“, versicherten die Lavesumer Schützen.
Wieder war das Schützenfest in Haltern-Lavesum ein wahrer Publikums-Magnet. Das Dorf war auf den Beinen und wartete unter strahlend blauem Himmel auf den großen Moment. 'Uterich vom Treckenberg' wurde von den Lavesumer Schützen zielsicher 'zerkleinert' und für den Königsschuss vorbereitet. Die Krone fiel beim 19. Schuss durch Antonius Walter, das Zepter ging an Christian Brockmann beim 42. Schuss, Mathias Hovenjürgen holte mit Schuss Nummer 62 den Apfel runter. Mit dem linken Flügel durfte sich Dirk Pricking nach seinem 114. Schuss schmücken, der rechte ging an Jürgen Bially, der mit Schuss 148 erfolgreich war.