Landwirte mit Blühstreifen für den Artenschutz

Auf über 150 ha, was mehr als 210 Fußballfeldern entspricht, haben Landwirte in Münster sowie den Kreisen Coesfeld, Borken, Steinfurt, Warendorf und Recklinghausen im Frühjahr  auf ihren Ackerflächen entlang von Getreide und Mais einjährige Blühstreifen angelegt.
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  • Auf über 150 ha, was mehr als 210 Fußballfeldern entspricht, haben Landwirte in Münster sowie den Kreisen Coesfeld, Borken, Steinfurt, Warendorf und Recklinghausen im Frühjahr auf ihren Ackerflächen entlang von Getreide und Mais einjährige Blühstreifen angelegt.
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Kreis. Bereits im Herbst vergangenen Jahres ist die Idee der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft und der Landwirtschaftlichen Kreisverbände im Münsterland geboren, mit dem Projekt „Blühendes Band durchs Münsterland“ aktiv und kreisübergreifend etwas für den Artenschutz zu tun. Auf über 150 ha, was mehr als 210 Fußballfeldern entspricht, haben Landwirte in Münster sowie den Kreisen Coesfeld, Borken, Steinfurt, Warendorf und Recklinghausen im Frühjahr auf ihren Ackerflächen entlang von Getreide und Mais einjährige Blühstreifen angelegt.

Mit Buchweizen und Phacelia waren bereits nach kurzer Zeit die ersten Blüten auf den Flächen zu sehen. Lein, Koriander, Malve und Sonnenblume sowie weitere Kulturarten werden in den kommenden Wochen und Monaten den Blühaspekt dominieren. „Je nach Region hat der ausbleibende Regen die Entwicklung der Pflanzen in diesem Jahr zwar etwas verzögert, dafür blüht es auf den Flächen aber bis spät in den Herbst in leuchtenden Farben“, berichtet Friedrich Steinmann, Vorsitzender des Bezirksverbandes Münsterland und selbst Landwirt aus Bottrop. „Dieses gemeinsame Projekt von Landwirten im gesamten Münsterland zeigt, dass die Landwirtschaft sich für die Artenvielfalt einsetzt und für Nachhaltigkeit stark macht“, freut sich Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster, die das Projekt mitinitiiert hat. Die nun in der Blüte stehenden Streifen dienen einerseits als Nahrungsquellen für Insekten wie Honigbienen, Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge, die auch für die Bestäubung von Kulturpflanzen wie Obst oder Raps eine wichtige Rolle spielen.

Stiftung Westfälische Kulturlandschaft fördert 150 Hektar Saatgut für Insekten und Wildtiere

Die Blühmischung bietet darüber hinaus einen Lebensraum für Rebhuhn, Kiebitz, Fasan oder Feldhase. Die Münsterländer Landwirte setzen sich auf diese Weise aktiv für den Erhalt der Artenvielfalt ein und verzichten dafür freiwillig auf einen Teil ihrer Ernte. Das zur Verfügung gestellte Bio-Saatgut für die Blühstreifen, welches die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft speziell für die Aktion zusammengestellt hat, war innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Nachdem die Stiftung Westfälische Landschaft bereits die ersten 100 Hektar gefördert hatte, stellte sie deshalb weitere Mittel für weitere rund 50 Hektar Saatgut zur Verfügung. An den Feldflächen weisen Schilder auf die Blühstreifen und ihren Nutzen hin. „Durch Blühstreifen werden wertvolle Rückzugsräume für zahlreiche Insekten und Tiere geschaffen. Zusätzlich zu dem breiten Angebot an Nahrung und Plätzen für die Jungenaufzucht, das die Streifen bereithalten, bereichern sie das Landschaftsbild“, sagt Steffen Hogeback, Landschaftsökologe bei der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, die die Aktion durchführt und koordiniert.

„Durch Blühstreifen werden wertvolle Rückzugsräume für zahlreiche Insekten und Tiere geschaffen. Zusätzlich zu dem breiten Angebot an Nahrung und Plätzen für die Jungenaufzucht, das die Streifen bereithalten, bereichern sie das Landschaftsbild.“

In mehreren Ortschaften hatte sich zudem je ein Landwirt bereit-erklärt, die Aussaat für benachbarte Berufskollegen zu übernehmen. „Das spart Zeit für die Einstellung der Maschinen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl unter den teilnehmenden Landwirten“, sagt Michael Uckelmann, Kreisverbandsvorsitzender aus Coesfeld.

Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft hat es sich zum Ziel gemacht, die nachhaltige Nutzungsfähigkeit, Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaften in Westfalen-Lippe als Lebensraum für ihre charakteristische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten und zu fördern. Dabei setzt sich die Stiftung für die Zusammenführung der Belange von Landwirtschaft und Naturschutz ein. Aktionen zur Anlage von Feldlerchenfenstern und Nisthilfen für die Rauchschwalbe wurden von Landwirten ebenso unterstützt, wie die Umsetzung von Vogelschutzpaketen, die Sträucher, Regiosaatgut und Nistkästen umfassen. Insektenhotels und Nisthilfen für den Steinkauz sind weitere Projekte, die Münsterländer Landwirte zum Schutz der Artenvielfalt umsetzen.

Auf über 150 ha, was mehr als 210 Fußballfeldern entspricht, haben Landwirte in Münster sowie den Kreisen Coesfeld, Borken, Steinfurt, Warendorf und Recklinghausen im Frühjahr  auf ihren Ackerflächen entlang von Getreide und Mais einjährige Blühstreifen angelegt.
Mit Buchweizen und Phacelia waren bereits nach kurzer Zeit die ersten Blüten auf den Flächen zu sehen.
Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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