Protest gegen Umgehungsstraße

Soll die geplante Umgehungsstraße in Niedersprockhövel gebaut werden oder nicht? Die rot-grüne Landesregierung will erst nach Abschluss einer Planungsphase über die Priorisierung entscheiden. Für die CDU bedeutet das bereits jetzt, dass die gewünschte Ortsumgehung nicht kommen wird. Doch wäre diese Umgehung tatsächlich nötig?
Die Pläne für eine Ortsumgehung waren vor 20 Jahren entworfen worden, eine erste Offenlegung hatte es 2009 gegeben. Die Kritik bezog sich damals vor allem auf Verstöße gegen den Naturschutz. Verwaltung und Politik stimmten mit Ausnahme der Grünen für den Bau. Die L 70 n soll auf etwa einem Kilometer Länge zwischen Hauptstraße und Haßlinghauser Straße verlaufen, auf bzw. am Fuße des Rad- und Wanderwegs bis hinter den Tennisplätzen, dann verschwenkend zur Haßlinghauser Straße. Die Planungen stammen noch aus der Zeit eines starken Schwerlastverkehres, bedingt durch die Firmen der Bergbauindustrie. Die allerdings gibt es nicht mehr.
Jetzt will eine Bürgerinitiative gegen den Bau der Umgehungsstraße mobil machen. „Ein vorhandener Rad- und Spazierweg würde über zwei Kilometer neben eine Durchgangsstraße gequetscht und der erholenden Funktion beraubt. Die Kosten für die Schallschutzmaßnahmen, die von der Stadt Sprockhövel zu tragen wären, sind immens und übersteigen bei der stark verschuldeten Stadt deren Möglichkeiten. Wir von der Bürgerinitiative halten die Planung für veraltet und wünschen uns einen kritischen Umgang mit der Frage, ob eine solche Umgehungsstraße überhaupt nötig ist“, erklärt Martin Debold von der Bürgerinitiative.
„Es wird in Kürze einen Termin mit der Bezirksregierung geben und danach fällt der Entschluss, wann die Pläne für die L 70 n zum zweiten Mal offengelegt werden“, so Michael Overmeyer, Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW.
Der Landesbetrieb ist im laufenden Planfeststellungsverfahren federführend.
Eine Entscheidung fällt aber wohl erst im kommenden Jahr.