Selbsthilfe "Trau dich raus" sucht noch Mitglieder

Irene. Petra, Christel, sitzend Ingrid und Ingrid (Inge) treffen sich seit vielen Jahren in der Selbsthilfegruppe „Trau Dich raus“. Die Frauen haben alle ein körperliches Handicap, wollen sich ihre Lebensfreude aber nicht nehmen lassen. Auf dem Foto fehlen Elisabeth und Brigitte.Foto: Pielorz
  • Irene. Petra, Christel, sitzend Ingrid und Ingrid (Inge) treffen sich seit vielen Jahren in der Selbsthilfegruppe „Trau Dich raus“. Die Frauen haben alle ein körperliches Handicap, wollen sich ihre Lebensfreude aber nicht nehmen lassen. Auf dem Foto fehlen Elisabeth und Brigitte.Foto: Pielorz
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Über die Gründung der Selbsthilfegruppe „Trau Dich raus“ im September 2006 hatte der STADTSPIEGEL damals berichtet. Von der Kontakt- und Informationsstelle (KISS) und der damaligen Leitung Claudia Wolff ging diese Idee aus. Ingrid, heute 63, suchte damals Mitstreiter für die Freizeitgestaltung. Heute gibt es diese Gruppe immer noch, sie wünscht sich aber noch mehr Mitglieder.

Ein körperliches Handicap haben die sieben Frauen alle, die sich regelmäßig im „Roten Salon“ im Haus der Diakonie jeden ersten und dritten Dienstag im Monat zwischen 15 und 17 Uhr treffen. Nicht jeder Frau sieht man dieses Handicap sofort an. Bei Ingrid (63) ist das Fall, sie sitzt nach dem Verlust eines Beines im Rollstuhl.
Ungebrochen ist aber die Lebensfreude der Damen, die alle 50+ alt sind. Sieben auf einen Streich kommen regelmäßig zusammen, gegen weitere Mitglieder hätten sie nichts einzuwenden. „Wir gehen zusammen Essen, wir besuchen Theateraufführungen, wir machen Ausflüge zum Beispiel zum Keukenhof oder zum Tierpark nach Bochum“, erzählt Ingrid über die Aktivitäten der Gruppe. Manchmal sitzen sie auch einfach nur gemütlich zusammen und trinken Kaffee. In diesem Zusammenhang ist den Damen der Dank an den Heimleiter der Diakonie in der Augustastraße, Jürgen Röppke, besonders wichtig. „Vor und nach dem Umbau der Räume sorgt er für einen schönen Kaffeetisch“. In der Umbauphase traf sich die Gruppe im Café Sprungbrett. Jetzt aber ist man in die Räume der Diakonie in der Augustastraße zurückgegangen.
Zwischendurch schaute auch mal ein männliches Wesen vorbei. Auch jemand mit psychischen Sorgen war schon da. Doch das funktionierte nicht so gut. „Am besten passen zu uns Frauen über 50 Jahre, die ein körperliches Handicap haben“, beschreibt Ingrid die Situation. Das hängt einfach mit den Gesprächsthemen und Interessen zusammen, die die Damen haben. Natürlich sei auch jemand ohne Handicap herzlich willkommen, der vielleicht einfach nur reden wolle.
Für die Frauen ist wichtig: „Wir haben zwar alle ein Problem, aber wir sind trotzdem lebensfrohe Frauen. Wir möchten trotz unseres Handicaps Dinge unternehmen. Doch für einzelne Personen ist es ein Problem, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, weil man auch oft angestarrt wird. Damit fühlt sich nicht jeder wohl.“ Einige der Frauen haben noch einen Lebenspartner, andere nicht.
Sie schätzen die herzliche familiäre Atmosphäre in der Gruppe, wo sie über ihre Probleme reden können. Hier treffen sie auf Gleichgesinnte, mit denen sie seit langer Zeit befreundet sind.
Wer sich der Gruppe anschließen möchte: „Trau Dich raus“, Selbsthilfegruppe, jeden ersten und dritten Dienstag im Monat, 15 bis 17 Uhr, Roter Salon im Haus der Diakonie, Augustastraße.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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