Zum Stadtfest die Heimatstube besuchen

Ludger Haverkamp vom Heimat- und Geschichtsverein vor einem Bild des Malers Egon Erlbruch   Foto: Pielorz
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Vom 9. bis 11. September findet das 17. Stadtfest auf der für den Verkehr gesperrten Hauptstraße in Sprockhövel statt. Wer neben dem bunten Treiben mit Musik auch einen Blick in die Geschichte werfen möchte, hat bei einer Ausstellung über Egon Erlbruch in der Heimatstube eine Möglichkeit. Der junge Maler ist eine tragische Gestalt. Im Alter von drei Jahren verlor der Sohn eines Sprockhöveler Bäckers den rechten Arm in einer von Pferden angetriebenen Knetmaschine. Und mit nur 23 Jahren starb der künstlerisch begabte junge Mann vor Antritt seines Stipendiums an der Pariser Sorbonne durch einen tragischen Badeunfall an einem Gehirnschlag. Die Heimatstube in Sprockhövel zeigt anlässlich seines 100. Geburtstages bis Ende September einige seiner Werke.

Die besondere Gabe des jungen Egon Erlbruch war das Zeichnen der Charaktere seiner Mitmenschen. In nur wenigen Strichen schaffte er es, den jeweiligen Menschen nicht einfach nur abzubilden, sondern ihn in seinem Charakter bildlich darzustellen.
Sein Talent wurde von seiner Mutter ebenso erkannt wie vom Fabrikanten Gustav Düsterloh und dem Lehrer Dr. Weck, der den jungen Mann an der Rektoratsschule in Sprockhövel unterrichtete. Bereits mit 14 Jahren wurde Egon zum Studium an der Kunstgewerbeschule in Elberfeld zugelassen. 1928 wurde er Volontär beim Bochumer Verlag Schürmann & Klagges. 1930 nahm er das Studienangebot des norwegischen Malers und Karikaturisten Olaf Gulbransson, Professor an der Münchner Akademie der bildenden Künste, an und studierte vier Jahre in seiner Meisterklasse. Aufgrund seiner Begabung bekam Egon ein Stipendium an der Sorbonne in Paris und kam wenige Tage später bei einem Badeunfall ums Leben.
Dem Sprockhöveler Heimat- und Geschichtsverein gelang es, nach Rücksprache mit Familienmitgliedern, einige Werke zu erwerben, die nun in der Ausstellung zu sehen sind.

Die Heimatstube hat natürlich auch zum Stadtfest geöffnet und zwar am Freitag, 9. September, ab 16 Uhr und am Samstag und Sonntag (dies ist auch der Tag des offenen Denkmals) jeweils von 11 bis 19 Uhr.
Am Freitag gibt es um 18 Uhr einen Lichtbildervortrag zum Thema Förderturm von Klaus Leyhe, am Sonntag präsentiert der Hegering Sprockhövel seine „Rollende Waldschule“. Außerhalb des Stadtfestes hat die Heimatstube an der Hauptstraße 85/Am Grevendieck mittwochs von 16 bis 18 Uhr, freitags von 16 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 12.30 Uhr geöffnet.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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